# taz.de -- Ausweitung des Kohleabbaus in Nochten: Die Hoffung auf Strukturwand… | |
> Sollte der Braunkohleabbau im ostsächsischen Nochten ausgeweitet werden, | |
> droht Anwohnern die Umsiedlung. Nun habe Betroffene Klage eingereicht. | |
Bild: Mit der Ausdehnung des Tagebaus in Nochten droht 1.600 Einwohnern der Gem… | |
DRESDEN dpa | Mit einer Klage vor dem Sächsischen Oberverwaltungsgericht | |
wollen ein Anwohner und die Umweltorganisation BUND die Erweiterung des | |
Braunkohletagebaus im ostsächsischen Nochten (Landkreis Görlitz) stoppen. | |
Ein entsprechender Normenkontrollantrag sei dem Gericht in Bautzen | |
zugestellt worden, sagte Anwältin Roda Verheyen am Mittwoch in Dresden. | |
Unterstützt wird die Klage von Greenpeace und dem Bündnis „Strukturwandel | |
jetzt – Kein Nochten II“. Der Antrag richtet sich gegen den Braunkohleplan | |
des Planungsverbandes Oberlausitz-Niederschlesien, der nach Ansicht der | |
Abbau-Gegner unter anderem gegen geltendes Wasser- und Umweltrecht | |
verstößt. Er bilde die Grundlage, 1.600 Menschen unrechtmäßig ihrer Heimat | |
zu berauben, obwohl kein nachvollziehbarer Bedarf für den Abbau vorliege. | |
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will gemäß Braunkohleplan in | |
Nochten das sogenannte Abbaugebiet 2 erschließen und dort voraussichtlich | |
ab 2025 rund 300 Millionen Tonnen Braunkohle fördern. Mit der Ausdehnung | |
des Tagebaus droht den Einwohnern der Gemeinden Schleife und Trebendorf die | |
Umsiedlung. | |
Das Schlimmste am Tagebau seien die Folgeschäden für künftige Generationen, | |
sagte Ursula Eichendorf vom Bündnis „Strukturwandel jetzt“. Schon jetzt | |
gebe es im Raum Weißwasser keine Trinkwasserquellen mehr. Durch Nochten II | |
werde sich das Problem noch verschärfen. | |
## Keine Brückentechnologie | |
„Wir setzen die Zukunft unserer Kinder und Enkel in der Lausitz aufs Spiel. | |
Und das Traurige ist, dass dieser Strom nicht benötigt wird. Die Braunkohle | |
ist weder volkswirtschaftlich sinnvoll noch ist sie unter Klimaschutz- oder | |
sonstigen Gesichtspunkten verantwortbar“, sagte auch Felix Ekardt, Chef des | |
BUND-Landesverbandes Sachsen, und verwies auf Alternativen wie | |
Energieeffizienz und erneuerbare Energien. | |
Die Braunkohle sei keine Brückentechnologie zur Umsetzung der Energiewende. | |
Nach Ansicht der Kläger wurde die Abwägung hinsichtlich des tatsächlichen | |
Bedarfs der Braunkohleverstromung falsch getroffen. Hier sei nun wichtig, | |
zu welchem Schluss das Gericht komme. | |
„Davon wird der Ausgang des Verfahrens mindestens zu 80 Prozent abhängen“, | |
sagte Verheyen. Die Hamburger Anwältin rechnet mit einer Verfahrensdauer | |
von bis zu zwei Jahren. Die Kläger seien aber entschlossen, den Rechtsweg | |
auch in Richtung Karlsruhe oder zum Europäischen Gerichtshof weiterzugehen, | |
um Klarheit zu schaffen. | |
20 Aug 2014 | |
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