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# taz.de -- Nach tödlichen Schüssen in Ferguson: Nur noch kleine Proteste
> Erneut sind im US-Bundesstaat Missouri Menschen auf die Straße gegangen.
> Justizminister Holder verspricht die gründliche Aufklärung im Fall
> Michael Brown.
Bild: Kleine Demo am Mittwochabend in Ferguson
FERGUSON/ST. LOUIS ap/dpa | In Ferguson in Missouri hat es in der Nacht zum
Donnerstag wieder Proteste gegeben, die aber wesentlich kleiner ausfielen
als in den vorangegangenen Nächten. Die Demonstration von rund 50 Menschen
verlief zunächst friedlich. Nach einem kurzen Gewitter zogen sich viele
Anwohner zurück. Die Protestmeile, auf der die Menschen seit anderthalb
Wochen wegen der tödlichen Schüsse auf den 18-jährigen Afroamerikaner
Michael Brown protestieren, war erst am Abend wieder gesperrt worden. Die
Polizei griff zunächst nicht härter ein.
Bei seinem Besuch in der von Unruhen erschütterten Stadt hat
US-Justizminister Eric Holder um Vertrauen in die Ermittlungen zum Tod von
Michael Brown geworben. Er habe die „erfahrensten Agenten und
Staatsanwälte“ der Regierung auf den Fall angesetzt, sagte Holder am
Mittwoch im Vorort von St. Louis. Zugleich äußerte er Verständnis für die
Skepsis, die viele schwarze Amerikaner gegenüber der Polizei hegten. Auch
er habe Erfahrungen mit Beamten gemacht, die ihn offenbar nur wegen seiner
Hautfarbe ins Visier genommen hätten, erinnerte sich Holder.
Seine Visite sollte für weitere Beruhigung in Ferguson sorgen, wo seit den
tödlichen Polizeischüssen auf den 18 Jahre alten Brown mehr als Woche lang
der Ausnahmezustand herrschte. Fast jeden Abend kam es Protesten, die teils
von Gewalt begleitet waren. Zuletzt hat sich die Lage etwas entspannt, in
der Nacht meldete die Polizei weniger Auseinandersetzungen.
Holders Ministerium reagierte ungewöhnlich rasch auf den Fall Brown und
schickte Dutzende FBI-Agenten zu Ermittlungen in die Stadt. Eine
unabhängige Obduktion der Leiche Browns wurde zudem in Auftrag gegeben.
Zudem betraute Holder auch die Bürgerrechtsabteilung seines Ministeriums
mit dem Fall.
Am Mittwoch besuchte der Justizminister in Ferguson ein College, wo er sich
mit rund 50 Gemeindevertretern traf. Zudem beriet er sich mit
FBI-Ermittlern und sprach mit den Eltern Browns.
Ebenfalls am Mittwoch sollte ein Untersuchungsgericht entscheiden, ob
Anklage gegen den Beamten wegen der tödlichen Schüsse erhoben wird. Am
Nachmittag versammelten sich Protestler vor dem Gerichtsgebäude.
Der erschossene Michael Brown soll am kommenden Montag beigesetzt werden,
wie der Anwalt seiner Familie, Benjamin Crump, sagte. Der Ort stehe noch
nicht endgültig fest.
21 Aug 2014
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USA
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