| # taz.de -- Verleihung des „Internet-Schutz-Preises“: Facebook ehrt deutsch… | |
| > 50.000 Dollar erhalten Forscher der Ruhr-Uni Bochum von Facebook. Sie | |
| > entwickeln Methoden, um Sicherheitslücken in Internetanwendungen zu | |
| > schließen. | |
| Bild: Facebook gefällt die Forschungsarbeit von Thorsten Holz und Johannes Dah… | |
| BOCHUM/SAN DIEGO afp/taz | Zwei Forscher aus Bochum sind vom sozialen | |
| Netzwerk Facebook mit dem „Internet-Schutz-Preis“ ausgezeichnet worden. Wie | |
| das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, erhalten Johannes Dahse und Thorsten | |
| Holz von der Ruhr-Universität Bochum die mit 50.000 Dollar dotierte | |
| Auszeichnung bei einem Symposium zu Internetsicherheit der Advanced | |
| Computing Systems Association für eine [1][Forschungsarbeit] zur Suche nach | |
| Schwachstellen in Internetanwendungen. | |
| Holz ist Professor am Lehrstuhl für Systemsicherheit der Ruhr-Uni-Bochum, | |
| Dahse ist dort Doktorand. Das Forschungsprojekt zeigt auf, wie | |
| Programmierer Schlupflöcher finden, die von Angreifern ausgenutzt werden | |
| könnten. Der Fokus der Arbeit liegt auf sogenannten second-order | |
| vulnerabilities. „Diese Schwachstellen treten dann auf, wenn die Anfrage | |
| eines Angreifers zunächst von der Webapplikation auf dem Server gespeichert | |
| wird und erst bei einer weiteren Anfrage in einer sicherheitskritischen | |
| Operation verarbeitet wird“, erklärte Dahse der taz. | |
| Sicherheitskritische Operationen sind beispielsweise Passwortänderungen | |
| oder Bezahlvorgänge. Unter anderem in Web-Applikationen zum Management von | |
| Konferenzen oder Online-Shops haben die beiden derartige Schwachstellen | |
| ausfindig gemacht. | |
| Selbst um den Preis beworben haben sich die Forscher nicht. „Wir haben | |
| einfach unsere Arbeit bei der Konferenz vorgestellt. Aus den Einreichungen | |
| hat sich eine Jury die Kandidaten ausgesucht. Wir waren also selbst | |
| überrascht", sagte Holz. | |
| ## Keine Verpflichtungen gegenüber Facebook | |
| Dahse und Holz zeigten einen „klaren Weg“, wie ihre Forschung mit dem | |
| Preisgeld nun in die Technologie und damit in die reale Welt übertragen | |
| werden könne, erklärte die Jury. Den „Internet-Schutz-Preis“ hat Facebook | |
| dieses Jahr erstmals vergeben. Das soziale Netzwerk wolle damit „größere | |
| Möglichkeiten und Anreize für Forscher schaffen“, an Dingen zu arbeiten, | |
| die tatsächlich Menschen schützen, schrieb Facebooks Sicherheitsmanager | |
| John Flynn in einem [2][Blogeintrag]. Flynn gehörte der Jury an, die den | |
| Preis auf dem USENIX Security Symposium verlieh. | |
| Verpflichtungen gegenüber Facebook ergeben sich aus dem Preis nicht. „Wir | |
| können das Geld verwenden, wie wir möchten. Facebook hat nur darum gebeten, | |
| dass wir nächstes Jahr einen Bericht über den Stand der Forschungsarbeit | |
| schicken“, so Holz. | |
| Das Preisgeld werden Dahse und Holz in ihre Forschungsarbeit investieren. | |
| Im weiteren Verlauf möchten sie eine Methode entwickeln, um die | |
| Schwachstellen nach ihrer Erkennung automatisch zu schließen. | |
| 22 Aug 2014 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.usenix.org/conference/usenixsecurity14/technical-sessions/presen… | |
| [2] http://www.facebook.com/notes/protect-the-graph/internet-defense-prize-awar… | |
| ## AUTOREN | |
| Bianca Bär | |
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