Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Neue US-Sanktionen gegen Iran: Wohl doch keine Partner
> Unerwartet haben die USA am Freitag neue Sanktionen gegen den Iran
> verhängt. Teheran reagiert verärgert und spricht von „Doppelzüngigkeit�…
Bild: Sieht die neuen Sanktionen als Vertrauensbruch: Irans Präsident Hassan R…
BERLIN taz | Die unerwarteten neuen Sanktionen der USA im Atomkonflikt
haben im Iran heftige Entrüstung hervorgerufen. Diese neuen Maßnahmen
hätten die „vertrauensbildenden Maßnahmen“ untergraben und das Misstrauen
zwischen Washington und Teheran vertieft, sagte Präsident Hassan Rohani am
Sonntag in Teheran.
Die am Freitag verhängten neuen Sanktionen betreffen einige
Finanzinstitute, Fluggesellschaften und Unternehmen, die nach Ansicht
Washingtons in das iranische Atomprogramm verwickelt sein sollen. In einer
Erklärung des Weißen Hauses hieß es, mit den Sanktionen solle weiter Druck
auf die iranische Regierung ausgeübt werden.
Die Sanktionen richteten sich gegen Unternehmen und Personen, die das
iranische Atomprogramm sowie den Terrorismus unterstützt und zur Umgehung
von Sanktionen beigetragen hätten. Washington werde sich jedoch
gleichzeitig gemeinsam mit anderen beteiligten Staaten darum bemühen, den
Atomkonflikt beizulegen und zu einem langfristigen Vertrag mit dem Iran zu
kommen, hieß es weiter.
Rohani bezeichnete die Sanktionen als „hässlich“. Diese seien mit den
Genfer Vereinbarungen vom November vergangenen Jahres nicht vereinbar.
„Während wir bemüht sind, zu einem endgültigen Vertrag zu gelangen, sind
solche Schritte weder der Lösung der Konflikte in der Region noch dem
gegenseitigen Vertrauen dienlich.“ Bei den Verhandlungen mit der 5+1-Gruppe
seien es nur die USA, die einen Vertrag zu blockieren versuchen, sagte der
Präsident.
## „Diese Sanktionen sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit”
Selbstverständlich versuche Iran weiterhin die Sanktionen wie die gegen
Medikamente zu umgehen, sagte Rohani. „Diese Sanktionen sind Verbrechen
gegen die Menschlichkeit und wir sind stolz darauf, sie so weit wie möglich
zu umgehen.“
Im November war vereinbart worden, dass Iran Teile des Atomprogramms
einfriert und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) schärfere
Inspektionen der Atomanlagen erlaubt. Im Gegenzug wurde beschlossen, einige
Sanktionen aufzuheben. Das Abkommen und der friedliche Verlauf der
Verhandlungen, bei denen beide Seiten Kompromissbereitschaft zeigten,
beflügelten die Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts.
Zudem hatten sich die beiden Erzfeinde USA und Iran in mehreren bilateralen
Gesprächen angenähert, so weit, dass in westlichen Medien sogar von einer
Zusammenarbeit zwischen Teheran und Washington beim Kampf gegen die
Terrorgruppe IS gesprochen wurde. Es wurde vermutet, dass es im September
am Rande der UN-Versammlung in New York zu einem Treffen zwischen
US-Präsidenten Barack Obama und Rohani kommen würde. Jetzt sagte Rohani, er
habe noch keine Reisepläne.
Vor Rohani hatte schon Vizeaußenminister Tacht-Rawantschi die Sanktionen
verurteilt: „Die Doppelzüngigkeit der Amerikaner ist völlig inakzeptabel.
Man kann nicht auf der einen Seite sagen, dass man mit gutem Willen
verhandelt, und zugleich solche Mittel benutzen,.
31 Aug 2014
## AUTOREN
Bahman Nirumand
## TAGS
USA
Schwerpunkt Iran
Atomabkommen mit Iran
Sanktionen
Irans Atomprogramm
Hassan Rohani
Israel
Schwerpunkt Iran
Irak
USA
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Atomstreit mit Israel: Iran will Drohne zerstört haben
Die Revolutionsgarden haben nach eigenen Angaben eine israelische Drohne
abgeschossen, die sich einer Atomanlage genähert habe. Israel bestätigte
das bisher nicht.
Atomverhandlungen mit Iran: Eiertanz ums Uran
Bei den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zeigt sich
US-Außenminister John Kerry skeptisch. Es bleibt noch eine Woche, bis die
Übergangsregelung endet.
Kampf gegen Isis: Iran liefert Drohnen in den Irak
Ministerpräsident al-Maliki zeigt sich weiter uneinsichtig, wenn es um eine
Regierung mit Sunniten und Kurden geht. Aus dem Iran treffen Waffen im Land
ein.
Atomgespräche mit Iran: Doch kein Ende in Sicht
Eigentlich sollten die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm in
vier Wochen abgeschlossen sein. Dafür reicht die Einigkeit jetzt doch
nicht.
Krieg in Syrien und im Irak: Irans Stoßtrupps
Schiitische Milizen kämpfen an vorderster Front gegen die Dschihadisten –
in Syrien und nun auch im Irak. Die Gruppen haben mächtige Hintermänner.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.