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# taz.de -- „Deutsche Welle“ in China: Mit Propaganda spielt man nicht
> Der deutsche Auslandssender plant eine Zusammenarbeit mit dem
> chinesischen Staatsfernsehen CCTV. „Reporter ohne Grenzen“ warnen davor.
Bild: Auf der Weltkarte der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ ist …
BERLIN taz | „Reporter ohne Grenzen“ hat den Intendanten der Deutschen
Welle, Peter Limbourg, dazu [1][aufgefordert, die Kooperation mit dem
chinesischen Staatsfernsehen CCTV zu überdenken.] Der deutsche
Auslandssender plant, zusammen mit CCTV Inhalte zu Musik und Wirtschaft zu
produzieren. ROG-Geschäftsführer Christian Mihr sagte dazu: „Diese
Kooperation steht nicht im Einklang mit dem Programmauftrag der Deutschen
Welle, weil CCTV ein Teil des staatlichen Repressionsapparats gegen
chinesische Journalisten ist.“ Die Deutsche Welle dürfe nicht versuchen,
ihre Reichweite zu Lasten der Pressefreiheit zu steigern.
Peter Limbourg verteidigte die Kooperation. Im Interview mit der Zeit sagte
er: „Mir ging es darum, einen Dialog zu beginnen.“ „Reporter ohne Grenzen…
warnt jedoch, dass Kooperationen mit dem chinesischen Sender für
Staatspropaganda genutzt werden könnten. CCTV ist der größte Fernsehsender
Chinas und untersteht dem Ministerium für Radio, Fernsehen und Film. Er ist
unmittelbar mit der Regierung verbunden. Der Sender produziert die
19-Uhr-Hauptnachrichten, die von allen anderen chinesischen
Fernsehstationen übernommen werden müssen.
CCTV macht keinen politisch unabhängigen Journalismus, sondern ist
Sprachrohr der Regierung in Peking. Der Sender hat mehrere „öffentliche
Geständnisse“ ausgestrahlt, in denen sich kritische Journalisten und
Blogger für ihr Verhalten entschuldigten. Auch die chinesische Journalistin
Gao Yu musste ihre kritische Arbeit im Mai vor dem Fernsehpublikum als
„großen Fehler“ bezeichnen. Sie arbeitete auch für die Deutsche Welle. Se…
Ende April sitzt die 70-Jährige im Gefängnis.
Die Deutsche Welle ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt und soll das
Aushängeschild Deutschlands im Ausland sein. Laut Intendant Peter Limbourg
ist es wichtig, dass China und Deutschland miteinander sprechen. Dies
bedeutete nicht, dass dafür Werte geopfert werden, für die er stehe.
Mangelndes Einstehen für journalistische Werte wurde in letzter mehrfach an
der Deutschen Welle kritisiert. Es häuften sich Beschwerden von
Journalisten und Journalistinnen, die für den Auslandssender arbeiten. Sie
kritisierten den Einfluss der Führungsebene auf Inhalte von Artikeln, die
Unterdrückung von Kommentaren und undurchsichtige Entlassungen.Mit
Propaganda spielt man nicht
26 Sep 2014
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[1] http://www.reporter-ohne-grenzen.de/pressemitteilungen/meldung/deutsche-wel…
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China
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Peter Limbourg
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China
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