# taz.de -- Streik der Lokführergewerkschaft: Stillstand ab Dienstagnacht | |
> Ab 21 Uhr sollen keine Fern- und Regionalzüge fahren: Mit dem Streik | |
> setzt die GDL die Deutsche Bahn im Tarifstreit unter Druck. Die findet | |
> die Androhung überflüssig. | |
Bild: Sollten Reisende in der Nacht vermeiden: Bahnhöfe. | |
FRANKFURT/MAIN dpa | Die Lokführergewerkschaft GDL will von Dienstagabend | |
an den Zugverkehr in Deutschland für neun Stunden lahmlegen. Die GDL rief | |
ihre Mitglieder im Tarifstreit mit der Bahn zu einem bundesweiten und | |
flächendeckenden Streik von Dienstagabend 21 Uhr bis Mittwochmorgen 6 Uhr | |
auf. Das teilte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am frühen Dienstagmorgen mit. | |
Dann sollen Fern- und Regionalzüge ebenso stillstehen wie Güterzüge und die | |
von der Deutschen Bahn betriebenen S-Bahnen. Zum Streik aufgerufen sind | |
unter anderem die Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen und | |
Disponenten in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn. | |
Die Lokführer fordern fünf Prozent mehr Geld und eine um zwei Stunden | |
verkürzte Wochenarbeitszeit. Verhandlungen darüber scheiterten jedoch | |
daran, dass die GDL auch für das übrige Personal im Zug verhandeln will, | |
etwa für Zugbegleiter und Speisewagen-Mitarbeiter. Die Bahn lehnt das ab. | |
Die GDL rivalisiert dabei mit der größeren der Eisenbahn- und | |
Verkehrsgewerkschaft (EVG). In der vergangenen Woche war nach den | |
bisherigen Warnstreiks eine Urabstimmung über reguläre Streiks zu Ende | |
gegangen. 91 Prozent stimmten für den Arbeitskampf. | |
Die Bahn nannte die Streikandrohung schon im Vorfeld völlig überflüssig. | |
Personalvorstand Ulrich Weber wies den Vorwurf zurück, die Bahn verweigere | |
Verhandlungen und treibe die Gewerkschaft in den Konflikt. „Der GDL-Führung | |
geht es aber darum, das Terrain von Konkurrenzgewerkschaften erobern zu | |
wollen. Dafür nimmt sie Schaden für Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen in | |
Kauf.“ | |
Die Bahn hatte in der vergangenen Woche ein neues Angebot gemacht, um | |
Streiks noch abzuwenden. Demnach sollten die Verhandlungen ruhen, bis die | |
Bundesregierung das geplante Gesetz zur Tarifeinheit auf den Weg gebracht | |
hat. Bis dahin sollten die Lokführer zwei Prozent mehr Geld erhalten. In | |
einem Brief von Gewerkschaftschef Claus Weselsky an die Arbeitgeber vom | |
Montag hieß es dazu: „Übersetzt heißt das: 'Nehmt die Brosamen des | |
Arbeitgebers, bevor euch die Regierung mit einem Gesetz zur Tarifeinheit | |
endgültig den Garaus macht!'" | |
7 Oct 2014 | |
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