| # taz.de -- Nachfolge von Klaus Wowereit: Berlins SPD nicht so stimmgewaltig | |
| > Die Hälfte der Berliner SPD-Mitglieder habe sich bereits am Entscheid | |
| > über die Wowereit-Nachfolge beteiligt, hieß es am Montag. Tatsächlich | |
| > sind es deutlich weniger. | |
| Bild: Die drei von der Wahlkampftruppe: Stöß, Müller und Saleh (v. l.) am Mi… | |
| Irgendwie ist es auch beruhigend: Die Berliner SPD ist doch nicht so ein | |
| Streber-Verein wie Anfang der Woche gedacht. Da hatte die Partei vermeldet, | |
| dass fast 9.000 der rund 17.000 Mitglieder sich bereits für einen der drei | |
| Kandidaten für die Nachfolge von Klaus Wowereit als Regierenden | |
| Bürgermeister entschieden hätten. Sprich: Sie hätten ihren Stimmzettel | |
| schon per Post an die Parteizentrale zurückgeschickt. | |
| Stimmt so gar nicht, musste Landesgeschäftsführer Dennis Bucher am | |
| Freitagnachmittag zugeben. Die Deutsche Post, die die Briefe transportiert | |
| und deren Eintreffen offenbar auch registriert, habe der SPD eine falsche | |
| Zahl übermittelt. Nicht 8.788 Umschläge seien bis Montag eingetroffen, | |
| sondern rund 2.800 weniger. Die SPD könne für diese Falschzählung und | |
| Falschmeldung jedoch nichts: Die Partei, so Buchner in einer Mitteilung, | |
| habe weder auf das Postfach Zugriff noch einen eigenen Überblick über die | |
| eingehenden Briefwahlstimmen. "Wir sind deshalb auf die korrekte Angabe von | |
| Zwischenständen angewiesen." Er sei "hoch verärgert", fügte Buchner hinzu. | |
| Rechtliche Schritte behalte man sich vor. | |
| Aber wie sieht es nun wirklich aus? Nach neuesten, hoffentlich richtigen | |
| Zahlen haben sich bis Freitagvormittag 7.692 SPD-Mitglieder an der | |
| Kandidatenwahl beteiligt, so Buchner. Das entspricht 44,7 Prozent. | |
| Die anderen SPDler haben noch bis Freitag kommender Woche Zeit: Bis 24 Uhr | |
| muss ihr Wahlzettel bei der Parteizentrale eingetroffen sein. Am Samstag | |
| entscheidet sich, ob bereits im ersten Wahlgang ein Nachfolger für Klaus | |
| Wowereit gefunden wurde: Beworben haben sich Fraktionschef Raed Saleh, | |
| Parteichef Jan Stöß und Stadtentwicklungssenator Michael Müller. Letzterem | |
| werden derzeit die besten Chancen eingeräumt, am 11. Dezember vom | |
| Abgeordnetenhaus zum Regierenden Bürgermeister gewählt zu werden. Bekommt | |
| kein Bewerber eine absolute Mehrheit, gibt es eine Stichwahl, die am 6. | |
| November endet. | |
| 10 Oct 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Bert Schulz | |
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