| # taz.de -- Verstimmung in der Großen Koalition: Frauenquote als Verhandlungsm… | |
| > Schon 2015 soll die Frauenquote in kleineren Betrieben gelten. So steht | |
| > es im Koalitionsvertrag. Doch nun stellt die Union Bedingungen. | |
| Bild: Beim Deutschen Arbeitgebertag 2013 in Berlin: Kommt die Quote, sitzt bald… | |
| BERLIN taz | Die Union will die Einführung der gesetzlichen Frauenquote an | |
| Entlastungen für die Wirtschaft koppeln. Das sagte am Dienstag der | |
| Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Michael Grosse-Brömer: „Wir | |
| fänden es gut, wenn das verbunden ist mit einem wirtschaftspolitischen | |
| Entlastungsprogramm.“ CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt erklärte | |
| vor Journalisten, sie sehe das genauso. Die Frauenquote werde eine | |
| Belastung „für Wirtschafts- und Entscheidungsmöglichkeiten von | |
| Unternehmen“. | |
| SPD und Union haben im Koalitionsvertrag eine verbindliche Frauenquote | |
| festgeschrieben. Börsennotierte und voll mitbestimmungspflichtige | |
| Unternehmen – etwa 120 – sollen ab 2016 verpflichtet werden, 30 Prozent der | |
| Aufsichtsratssitze mit Frauen zu besetzen. Bei Nichterreichen der Quote | |
| sollen diese Stühle leer bleiben. Unternehmen, die entweder börsennotiert | |
| oder mitbestimmungspflichtig sind, müssten für ihre Aufsichtsräte und | |
| Vorstände verbindliche Quoten festlegen. Diese Regelung beträfe 2.500 | |
| Firmen bundesweit. | |
| Nun steuert die Unionsfraktion im Bundestag kalkuliert gegen. Zwar wird die | |
| Frauenquote kommen, aber vielleicht lässt sie sich verzögern und dann noch | |
| mit Entlastungen versüßen. Schließlich haben die Sozis schon die Rente mit | |
| 67 und den Mindestlohn durchgesetzt. | |
| Bei der SPD ist man einigermaßen erstaunt. Sönke Rix, | |
| geschlechterpolitischer Sprecher, sagte der taz: „Ich wusste gar nicht, | |
| dass Maßnahmen, die wir bereits im Kolalitionsvertrag vereinbart haben, | |
| jetzt als umstritten gelten.“ Es sei richtig, über Entlastungen für die | |
| Wirtschaft zu diskutieren, „aber das jetzt gegen ein gemeinsam vereinbartes | |
| Projekt zu setzen, halte ich nicht für fair“. | |
| 14 Oct 2014 | |
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| Anja Maier | |
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