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# taz.de -- Die Wahrheit: Sex mit Wirbeltieren
> Was ist der Unterschied zwischen Engländern und Schotten? Die einen haben
> Sex nur mit Heizdecken, die anderen haben ihn erfunden.
Engländer und Schotten hätten so viel gemeinsam, beschwor der britische
Premierminister David Cameron die Schotten vor ihrem Referendum über die
Unabhängigkeit. Offenbar glaubte ihm die Mehrheit der Schotten und
entschied sich für die Union. Welch Fehler, wie sich jetzt herausgestellt
hat. Beide Völker haben wenig gemein: Die einen halten Sex für eine
ausländische Erfindung, die anderen haben den Sex erfunden.
Doch der Reihe nach. Der ungarische Schriftsteller George Mikes schrieb
einmal, dass die Engländer stets Wärmflaschen an Stelle eines Sexuallebens
haben. Das ist natürlich ein uraltes Klischee, heutzutage haben sie
elektrische Heizdecken.
Beim Engländer ist lediglich die Oberlippe steif, denn ihr Zittern könnte
Erregung oder gar Gefühle verraten. Und die sind tabu. Englische Badezimmer
sind ein kalter und ungemütlicher Ort, denn zu viel Komfort könnte zu
unüberlegten Handlungen verführen. Kein Wunder, dass laut einer Umfrage der
Family Planning Association ein Drittel der Engländer glaubt, Sport,
Duschen und Pinkeln schütze nach dem Geschlechtsverkehr vor
Schwangerschaft.
Der Guardian bemerkte überrascht, dass Deutsche anscheinend keinen Alkohol
brauchen, um zum ersten Mal miteinander zu schlafen. Bei Engländern setzt
Alkohol merkwürdige Triebe frei. In der südenglischen Grafschaft Wiltshire
ist ein Mann verurteilt worden, weil er versucht hatte, Sex mit einem
Laternenpfahl zu haben. Ein anderer stand vor Gericht, weil er sein Fahrrad
mit aufs Hotelzimmer genommen hatte und sich in eindeutiger Weise an dem
Drahtesel zu schaffen machte.
## L-förmiger Penis
Ein gewisser Andrew Davidson baggerte bei einer Eisenbahnfahrt weibliche
Passagiere und Bahnangestellte an. Als er abblitzte, vergewaltigte er einen
Getränketrolley. Vor Gericht erklärte er, dass er lediglich ein Bier haben
wollte, doch die Mitreisenden sahen das anders.
Übrigens hätten die Engländer mit ihrer Annahme, Sex sei eine ausländische
Erfindung, beinahe recht behalten – wenn die Schotten im vorigen Monat Ja
zur Unabhängigkeit gesagt hätten. Sex wurde nämlich in Schottland erfunden.
Das haben Wissenschaftler jetzt erforscht. Der erste Geschlechtsverkehr
zwischen Wirbeltieren fand vor 385 Millionen Jahren in Schottland zwischen
zwei Microbrachius dicki statt, den ersten Fischen mit Kiefern.
„Microbrachius“ bedeutet „kleine Arme“, womit die Genitalgliedmaßen ge…
sind, mit denen sich der männliche und weibliche Fisch beim Geschlechtsakt
gegenseitig festhalten, um den L-förmigen Penis in Position zu bringen. Man
hatte jahrelang gerätselt, wozu die kleinen Arme der primitiven gepanzerten
Fische dienten, die in den schottischen Seen lebten. Nun hat man das Rätsel
anhand von Fossilien gelöst.
Der Dicki hat auch eine interessante Stellung entwickelt – den seitlichen
Geschlechtsverkehr. Der Vorfahr des Schotten hatte also nicht nur einen
Kiefer, Zähne und Gliedmaßen, sondern auch schon Sex, bevor er Beine bekam,
an Land ging und begann, Whisky zu brennen.
27 Oct 2014
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
## TAGS
England
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