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# taz.de -- Olympische Spiele: Mangel an Begeisterung
> DOSB verschiebt Entscheidung über eine Bewerbung von Hamburg oder Berlin
> für Olympische Sommerspiele aufs nächste Jahr. Volkes Zustimmung scheint
> zu wackelig.
Bild: Müssen ihre Begeisterung bremsen: Hamburgs SPD-Sportsenator Michael Neum…
HAMBURG taz | Eine Entscheidung über die deutsche Bewerbung um Olympische
Sommerspiele 2024 wird es heute nicht geben. Nach Informationen der taz aus
Hamburger Senatskreisen wird der deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf
seiner Präsidiumssitzung am Dienstag im hessischen Neu-Isenburg eine
geplante Beschlussfassung auf das kommende Jahr verschieben. Hauptgrund ist
die angeblich zu geringe Olympiabegeisterung in den beiden Bewerberstädten
Berlin und Hamburg.
Eine bislang vertrauliche Meinungsumfrage des DOSB, die in der
Präsidiumssitzung ausgewertet werden soll, ergab nach Angaben gut
unterrichteter Kreise Zustimmungswerte „zwischen 50 und 60 Prozent“, wobei
Hamburg leicht vor Berlin liegen soll. Das aber ist dem Olympiabund zu
heikel: 2013 war eine Bewerbung Münchens für Olympische Winterspiele 2018
am Nein der Bevölkerung gescheitert – eine erneute Niederlage will der DOSB
nicht riskieren.
Die Entscheidung, mit welcher Stadt sich Deutschland um die Olympischen
Spiele 2024 oder 2028 bewerben will, wird deshalb erst auf einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2015 und nach der
Bürgerschaftswahl in Hamburg im Februar erwartet. Der Hamburger Sportbund
hat nach eigenen Angaben seine Vereine bereits entsprechend informiert.
Hamburg und Berlin hatten dem DOSB zum 1. September ihre Konzepte für
Olympische Sommerspiele präsentiert. Am 28. Oktober wollte das
DOSB-Präsidium eine der beiden Städte der Mitgliederversammlung empfehlen,
damit diese am 6. Dezember die Entscheidung über eine deutsche
Olympiabewerbung fällen kann. Dieser Zeitplan aber gilt nicht mehr.
Denn der DOSB will nun auch die Hauptversammlung des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) am 7. und 8. Dezember in Monaco abwarten. Dort
soll das Reformkonzept des neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach beschlossen
werden, das Menschenrechte, Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Transparenz in
den Vordergrund stellt und sich vom milliardenschweren Gigantismus wie in
Peking oder Sotschi verabschiedet.
Die Annahme dieses Reformpakets ist nach Ansicht Hamburger Politiker und
Olympiaplaner die Voraussetzung dafür, dass Olympische Spiele von der
Bevölkerung akzeptiert und mitgetragen werden. Das Hamburger Konzept sieht
deshalb „Spiele der kurzen Wege am Wasser“ vor: Die Elbinsel Kleiner
Grasbrook soll als „logischer Schlussstein der Hafencity“ zum olympischen
Zentrum gemacht werden. Das Sportlerdorf würde nach den Spielen zu
Wohnungen werden, die Schwimmhalle zum öffentlichen Erlebnisbad, die
Sporthalle zum Kreuzfahrtterminal. Das Olympiastadion würde von 70.000 auf
20.000 Plätze zurückgebaut.
In einem Volksentscheid im kommenden Frühjahr sollen die HamburgerInnen die
Bewerbung absegnen. Nach einer ersten Umfrage befürwortete eine Mehrheit
die Spiele nur, sofern keine Schulden gemacht werden und die Olympiabauten
hinterher sinnvoll genutzt würden. Das aber scheint dem DOSB zu wackelig zu
sein.
27 Oct 2014
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
Sven-Michael Veit
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
Deutschland
Nachhaltigkeit
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