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# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Giftspritze und Gerichtsentscheid
> In Texas ist am Dienstag bereits der zehnte Mensch in diesem Jahr
> hingerichtet worden. In Missouri wurde eine geplante Hinrichtung
> kurzfristig gestoppt.
Bild: Die Hinrichtungskammer in Huntsville.
HUNTSVILLE ap/taz | Wegen dreifachen Mordes ist ein Ex-Bandenmitglied im
US-Staat Texas hingerichtet worden. Miguel Paredes wurde nach Injektion
einer Giftspritze am Dienstag um 18:54 Uhr (Ortszeit) für tot erklärt. Kurz
vor der Exekution hatte der Oberste Gerichtshof der USA einen letzten
Einspruch seiner Anwälte abgewiesen. Sie hatten argumentiert, dass Paredes
an einer schweren Geisteskrankheit leide.
Der 32-Jährige war für schuldig befunden, im Jahr 2000 mit zwei anderen
Komplizen drei Männer umgebracht zu haben, die Verbindungen zur
mexikanischen Mafia unterhielten. Die Opfer wurden nach Angaben der
Staatsanwalt erschossen, als sie im Haus des Führers von Paredes‘ Bande
Drogengeld abholen wollten. Ihre Leichen wurden dann in einen Teppich
gerollt, an einen 80 Kilometer entfernten Ort gefahren, entsorgt und
verbrannt. Ein Farmer fand die sterblichen Überreste.
Bei den verkohlten Leichen wurde schließlich ein Papierfetzen mit dem Namen
des Bandenführers John Anthony Saenz entdeckt, wodurch die Ermittler den
mutmaßlichen Mördern auf die Spur kamen. Saenz berief sich jedoch später im
Prozess auf Selbstverteidigung und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Ein dritter Verdächtiger in dem Fall verbüßt derzeit die gleiche Strafe.
Paredes hingegen war aus Sicht der Staatsanwälte der aktivste und
aggressivste Schütze, als die drei Opfer in Saenz‘ Haus auftauchten. Doch
sein Anwalt David Dow erklärte, die Hinrichtung hätte gestoppt werden
müssen, da sein Mandant schwer geisteskrank sei. Damals hätten es seine
Verteidiger versäumt, seine Krankengeschichte unter die Lupe zu nehmen.
Es war bereits die zehnte Hinrichtung in Texas in diesem Jahr. In dem Staat
werden die meisten Todesurteile in den USA vollstreckt. Schon im Dezember
steht in Texas die nächste Exekution an, Anfang 2015 sind mindestens neun
weitere geplant, davon allein vier im Januar. Die Todesstrafe wird in 31
von Bundesstaaaten der USA abgewandt. Derzeit sind etwa 3000 zum Tode
Verurteilte in den US-Gefängnissen inhaftiert.
Unterdessen wurde die Exekution eines Mannes in Missouri kurzfristig vom
Obersten Gericht gesoppt, wie das [1][Online-Portal Gawker] berichtet. Der
Mann sollte am heutigen Mittwoch mit einer Giftspritze hingerichtet werden.
Der 35-jährige Mark Christeson war im Jahr 2005 wegen Mordes an einer Frau
und zwei Kindern verurteilt worden. Seine Anwälte hatten es laut einem
[2][Bericht des Guardian] seinerzeit versäumt die übliche Revision gegen
das Urteil zu beantragen.
29 Oct 2014
## LINKS
[1] http://gawker.com/the-scheduled-execution-of-mark-christeson-a-missouri-165…
[2] http://www.theguardian.com/us-news/2014/oct/27/missouri-execution-inmate-ab…
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