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# taz.de -- Schweizer Initiative gegen Kriminalität: Männer raus!
> Die SVP schürt rassistische Ressentiments in der Schweiz. Eine Initiative
> kontert mit einer recht originellen Kampagne für ein Referendum.
Bild: Das Plakat ist eine Persiflage auf eine ausländerfeindliche Kampagne der…
Das Übel sind nicht die Ausländer, sondern die Männer – denn die haben ein
Kriminalitätsproblem. Das ist die Meinung einer [1][Schweizer Initiative],
die von Basler Kulturschaffenden ins Leben gerufen wurde. „Männer raus!“
will so vor allem ein Zeichen gegen Rassismus und die
„Skandalisierungsmechanismen rechtspopulistischer Parteien“ setzen. Ihr
Hauptargument: Nicht Ausländer seinen überdurchschnittlich kriminell,
sondern Männer.
Der Plan: Wenn ein Mann eine Straftat wie Mord, Totschlag, Menschenhandel
oder Vergewaltigung begeht, wird er für mindestens zehn Jahre aus dem
Alpenparadies verbannt. Der Text der Initiative wurde am Dienstag
[2][offiziell im Bundesblatt veröffentlicht]. Nun hat sie bis bis Mai 2016
Zeit, die für ein Referendum notwendigen 100.000 Unterschriften
zusammenzukriegen.
Das Vorhaben ist eine politische Replik: Im Februar 2014 stimmten 50,3
Prozent für die Volksinitiative der Schweizerischen Volkspartei (SVP)
[3][„Gegen Masseneinwanderung“]. Schon 2010 votierten 52,3 Prozent der
Eidgenossen – ebenfalls auf Initiative der SVP –, dafür, straffällige
Ausländer abzuschieben. Das Ergebnis wurde allerdings bis heute nicht in
Gesetzesform überführt. Bei der jetzigen Veröffentlichung im Bundesblatt
handele es sich „fast 1:1 um den Text der „Durchsetzungsinitiative“ der
SVP, wobei „Ausländerinnen und Ausländer“ durch „Männer“ ersetzt wur…
teilen die Basler Kulturschaffenden mit. Der Passus zu Drogen wurde
weggelassen – „Männer raus!“ ist für die Legalisierung von Drogen.
Der SVP sei es bei ihrer Kampagne ausschließlich um Rassismus gegangen –
nicht um „Sicherheit“. Wäre letzteres der Fall, würde man wohl eher die
Männer als Schuldige identifiziert haben, meint „Männer raus!“. Die
Initiative belegt das mit Auszügen aus dem Schweizer Kriminalitätsregister
2013. Einige Beispiele: Tötungsdelikte mit Schusswaffen (100%), schwere
Gewalttaten (93%), Vergewaltigung (99,5%), sexuelle Nötigung (98%).
Warum die Rolle der Männer von der SVP nicht beleuchtet wird, begründet
„Männer raus!“ mit der Geschlechterzusammensetzung der Partei: Dort
„herrscht bekanntlich eine Frauenquote wie in einem Darkroom“.
18 Nov 2014
## LINKS
[1] http://www.maenner-raus.ch/
[2] http://www.admin.ch/opc/de/federal-gazette/2014/8683.pdf
[3] /!132670/
## AUTOREN
Patrick Loewenstein
## TAGS
Schweiß
Volksabstimmung
Kriminalität
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