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# taz.de -- Schlag für die Tories in Großbritannien: Zweiter Sitz für Rechts…
> In Großbritannien hat die europafeindliche Ukip einen zweiten Sitz im
> Unterhaus gewonnen. Der Gewinner war erst kürzlich bei den Tories
> ausgetreten.
Bild: Alter und neuer Abgeordneter: Mark Reckless.
ROCHESTER dpa | Die rechtspopulistische Partei UK Independence Party
(„Unabhängigkeitspartei des Vereinigten Königreichs“, Ukip) hat
Großbritanniens Premierminister David Cameron den zweiten schweren Schlag
binnen weniger Wochen versetzt. Bei einer Nachwahl im südenglischen
Wahlkreis Rochester and Strood errang die Partei ihren zweiten
Parlamentssitz, wie die örtliche Wahlkommission am frühen Freitagmorgen
bekanntgab.
Der Ukip-Bewerber Mark Reckless, erst vor wenigen Wochen von den
konservativen Tories übergetreten, erhielt bei der Abstimmung vom
Donnerstag 42,1 Prozent der Stimmen. Damit lag er klar vor seiner stärksten
Rivalin Kelly Tollhurst von den Tories, die auf 34,8 Prozent kam. Die
Wahlbeteiligung lag bei 50,7 Prozent. Reckless hatte mit seinem
Parteiaustritt bei den Konservativen und mit der Niederlegung seines
Mandates die Nachwahl notwendig gemacht.
Der Ukip-Sieg wird ein halbes Jahr vor der Parlamentswahl als schwerer
Schlag für Cameron gewertet, der den Wahlkreis unbedingt halten wollte.
Bereits im Oktober hatte mit dem ehemaligen Tory-Abgeordneten Douglas
Carswell ein ehemaliger Cameron-Getreuer den Übertritt zu Ukip gewagt und
bei einer Nachwahl Erfolg gehabt. Nach Carswell und Reckless wird jetzt
befürchtet, dass weitere konservative Abgeordnete aus Furcht um ihren Job
vor der Parlamentswahl im Mai die Flucht zu den Rechtspopulisten antreten.
„Wenn wir hier gewinnen können, können wir im ganzen Land gewinnen“, sagte
Reckless unmittelbar nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses in Rochester. Er
war zuvor im Wahlkampf mit ausländerfeindlichen Parolen aufgefallen, hatte
später aber erklärt, er sei missverstanden worden. Ukip-Parteichef Nigel
Farage schritt ein und erklärte, seine Partei habe kein Interesse, legal in
Großbritannien lebende Ausländer in ihre Heimatländer zurückzuschicken.
21 Nov 2014
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Großbritannien
Ukip
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Jean-Claude Juncker
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