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# taz.de -- Berlins neuer Finanzsenator: Banker kümmert sich ums Geld
> Achtung Verwechslungsgefahr! Im Berliner Senat gibt es künftig eine Kolat
> und einen Kollatz. Letzterer wird Finanzsenator. Und was weiß man noch
> über ihn?
Bild: So sieht er aus, der neue Hüter des Berliner Geldschatzes
Einen Vorteil kann man dem designierten neuen Finanzsenator, der am Freitag
vom designierten neuen Regierenden Bürgermeister vorgestellt wurde, nicht
absprechen: Auch wenn sein Name im politischen Raum Berlins unbekannt war,
wird man ihn sich leicht merken. Der künftige Hüter der hiesigen
Geldspeicher heißt Matthias Kollatz, also fast genauso wie seine neue
Kollegin, Integrationssenatorin Dilek Kolat. Und als ob er sich von der
SPD-Glamourlady abgrenzen müsste – auch der einstigen finanzpolitischen
Fraktionssprecherin wurden ja zuvor Ambitionen auf diesen Posten nachgesagt
– hat der 57-Jährige seinen Namen ein -Ahnen hinzugefügt. Matthias
Kollatz-Ahnen also.
Er tritt am 11. Dezember in die Fußstapfen von Thilo Sarrazin und Ulrich
Nußbaum. Wie seine beiden Vorgänger ist er kein Berliner Politgewächs und
wird deswegen, hofft Michael Müller, auch nicht bei jeder Geldforderung
seiner Kollegen anfangen zu weinen. Diesen Griff über die Landesgrenze
hinaus hatten Müller nicht viele zugetraut. Im Umkehrschluss sprechen
deswegen nicht wenige Beobachter bereits von einem „Coup“. Naja.
Immerhin: der Mann hat Erfahrungen, die im neuen Job nützlich sein könnten.
Er hat mal in Berlin gelebt (bis kurz nach der Wende), bei der Hessischen
Landesbank gearbeitet, er war im Vorstand der Europäischen Investionsbank.
Für die SPD trat er kurz in Erscheinung als Mitglied des hessischen
Schattenkabinetts vor der Wahl 2013. Seit 2012 arbeitet er als Senior
Adviser bei der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers. Was er dort
genau tut, konnte er bei seiner Vorstellung nicht erklären. Auch das könnte
ein Vorteil sein, wenn es um Geld geht.
Offenkundig wurde zudem, dass der künftige Regierende Müller, der sich
inzwischen ganz gerne Glamourfreiheit nachsagen lässt, in dieser Hinsicht
von Kollatz-Ahnen getoppt wird. Und ganz sicher ist, dass keiner im Raum
190 des Abgeordnetenhaus nach der Pressekonferenz die Lichtanlage an der
Decke so gut kannte wie er – so intensiv hat er sie während seiner
Antworten studiert. Ob Kollatz-Ahnen beim Feilschen ums Geld seinen
KollegInnen in die Augen schauen kann.
21 Nov 2014
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Senat
Berlin
Finanzpolitik
SPD Berlin
Ulrich Nußbaum
Senat
Klaus Wowereit
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