Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- WHO befürchtet Seuche: 119 Pest-Infizierte in Madagaskar
> Bisher starben 40 Menschen. Die hohe Bevölkerungsdichte und das schwache
> Gesundheitssystem des Landes erhöhen das Ausbreitungsrisiko, sagt die
> WHO.
Bild: Possierliche Tierchen, die in Madagaskar oft Pest-Flöhe tragen.
ANTANANARIVO/GENF dpa/afp | In Madagaskar sind nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als hundert Fälle von Pest
diagnostiziert worden. Insgesamt seien bis zum vergangenen Wochenende 119
Fälle registriert worden, 40 Menschen seien gestorben, teilte die WHO am
späten Freitag im schweizerischen Genf mit.
In der Hauptstadt Antananarivo starb demnach einer von insgesamt zwei
registrierten Infizierten. Über einen ersten Todesfall hätten die
madagassischen Behörden bereits Ende August informiert, erklärte die WHO.
Seit dem 4. November sei eine Ausbreitung der Krankheit beobachtet worden.
„Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und des [1][schwachen
Gesundheitssystems] besteht ein hohes Risiko einer schneller Verbreitung“,
erklärte die WHO. Die Situation auf der Insel vor der Ostküste Afrikas
werde verschärft durch die Resistenz der Flöhe gegen ein verbreitetes
Insektenvernichtungsmittel.
Die Pest war in mehreren Regionen ausgebrochen. Inzwischen seien eine Reihe
von Maßnahmen ergriffen worden, um weitere Ansteckungen zu vermeiden und
den Kranken zu helfen, berichtete die WHO.
## Flöhe auf Ratten übertragen die Pest
In dem bitterarmen Inselstaat kommt es immer wieder zu Pestausbrüchen. 2011
und 2013 wurden jeweils mehrere Dutzend Tote gezählt. Gerade in der
Regenzeit zwischen November und April flüchten unzählige Ratten in die
Dörfer und Städte Madagaskars. Deren Flöhe übertragen die Pest auf
Menschen.
Bei der Pest handelt es sich um eine hochansteckende bakterielle
Infektionskrankheit. Häufigste Form ist die Beulenpest, die mit Fieber,
Kopf- und Gliederschmerzen sowie einer Entzündung der Lymphknoten im
Leistenbereich einhergeht. Weitere Symptome sind Atemnot, Husten und
schwarz-blutiger Auswurf. Später entwickelt sich ein Lungenödem und es
kommt zum Kreislaufversagen. Unbehandelt verläuft die Krankheit fast immer
tödlich.
Die Weltgesundheitsbehörde WHO zählt jährlich 1000 bis 2000 Pestfälle. Vor
dem aktuellen Ausbruch auf Madagaskar wurden im Sommer 2010 Erkrankungen in
Peru registriert. Im August 2009 gab es mehrere Pesttote in China. Im Jahr
2006 zählten Behörden der Demokratischen Republik Kongo insgesamt 1174
Verdachtfälle, rund 50 Menschen sind dort an der Pest gestorben.
23 Nov 2014
## LINKS
[1] /Gesundheitspolitik-in-Afrika/!146761/
## TAGS
Madagaskar
Weltgesundheitsorganisation
Afrika
Geflügelpest
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Ebola
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neuauflage von Bob Geldofs Band Aid: Kein Schnee zu Weihnachten
Popstar Bob Geldof und seine Prominenten-Entourage dürstet es nach einem
Charitysong, der Ebola lindern soll. Afrikaner können darauf verzichten.
Tierhaltung in Deutschland: Geflügelpest in Vorpommern
Der Virustyp wurde zum ersten Mal außerhalb Asiens festgestellt. 29.000
Puten eines konventionellen Betriebs werden getötet.
Ebola-Tagebuch – Folge 25: Affen und Flughunde als Virusträger
Geräuchertes Affenfleisch ist so billig wie nie zuvor. Verbraucher trauen
dem Bushmeat aber nicht. Und das ist vielleicht besser so.
Gesundheitspolitik in Afrika: Die koloniale Falle
Das Ziel der kolonialen Tropenmedizin in Afrika war nie das Wohlergehen von
Menschen - sondern die Ausrottung von Seuchen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.