Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kartelle in Mexiko: Polizeireform soll's richten
> Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto kündigt an, im Kampf gegen
> Drogenkartelle härter durchzugreifen. Vor allem die Polizei müsse sich
> verändern.
Bild: Legt sich mit der Polizei an: Enrique Pena Nieto.
MEXIKO-Stadt rtr | Nach der mutmaßlichen Ermordung von 43 Studenten hat der
unter Druck stehende mexikanische Präsident Enrique Pena Nieto eine Reform
der Polizeistrukturen angekündigt. Zudem soll ein neues Gesetz verhindern,
dass Beamte gemeinsame Sache mit Drogenbanden machen.
„Mexiko kann so nicht weitermachen“, erklärte Nieto am Donnerstag in einer
Ansprache. „Nach Iguala muss sich Mexiko verändern“, sagte er mit Blick auf
die Entführung der Studenten in der Stadt Iguala durch korrupte Polizisten
und deren anschließende mutmaßliche Ermordung durch Mitglieder einer
Drogengang.
Unter anderem will Nieto etwas gegen die große Anzahl verschiedener
Polizei-Einheiten unternehmen. Hunderte Gemeinden, 31 Bundesstaaten und die
Hauptstadt haben jeweils eigene Polizeikräfte. Deren Ausbildung ist oftmals
mangelhaft. Zudem verdienen viele Polizisten umgerechnet nur rund 300 Euro
im Monat und haben deshalb einen besonderen Anreiz, ihr Salär mit illegalen
Aktivitäten aufzubessern.
In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu gewaltsamen Protesten
gegen die Regierung und die grassierende Polizei-Brutalität, die meist
ungestraft bleibt. Die Demonstranten werfen Nieto Versagen bei der
Bekämpfung von Korruption, organisierter Kriminalität und insbesondere im
Fall der 43 entführten und getöteten Lehramtsstudenten vor.
Die Behörden gehen davon aus, dass die Studenten Ende September von
korrupten Polizisten entführt und anschließend von Drogenhändlern ermordet
wurden. Wegen der Tat wurden Dutzende Polizisten und auch der Bürgermeister
von Iguala und dessen Frau festgenommen. Nieto hatte bei seinem Amtsantritt
vor zwei Jahren angekündigt, die Ordnung in Mexiko wiederherzustellen, wo
seit 2007 etwa 100.000 Menschen von Drogenhändler-Banden getötet wurden.
28 Nov 2014
## TAGS
Mexiko
Enrique Pena Nieto
Polizei
Mexiko
Drogenkrieg
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Mexiko
Mexiko
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gewalt in Mexiko: Ermittler finden dutzende Leichen
Die Polizei hat 32 Körper und neun Schädel in mehreren Erdlöchern entdeckt.
Im Süden des Landes tobt ein Kampf zwischen rivalisierenden
Verbrecherbanden.
Massaker in Mexiko: Schwere Vorwürfe gegen die Polizei
Mehrere Menschen aus nächster Nähe erschossen: Ein Zeuge berichtet vom
brutalen Vorgehen der Polizei in der Unruheprovinz Michoacán.
Drogenkartelle in Mexiko: Erster Student identifiziert
43 Studenten verschwanden im September in der Stadt Iguala – nach einer
Auseinandersetzung mit der Polizei. Sie sollen von einem Kartell getötet
worden sein.
Vermisste Studenten in Mexiko: Protest, weil 43 fehlen
Demonstranten haben in mehreren Regionen Flughäfen besetzt und Autos
angezündet. Sie fordern Aufklärung über das Schicksal Dutzender
verschleppter Studenten.
Verschwundene Studenten in Mexiko: Sturm auf die Staatsanwaltschaft
Noch immer ist nicht geklärt, was mit den vermissten 43 Studenten geschehen
ist. Die Proteste gegen die Behörden gehen deshalb unvermindert weiter.
Proteste in Mexiko: Revolution für die Vermissten
Zehntausende Demonstranten haben den Revolutionsfeiertag für einen
„Trauermarsch“ genutzt. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Protest und Streiks in Mexiko: Mut und Unmut
Der Fall der 43 vermissten und vermutlich ermordeten Studenten bewegt das
Land. Der Ruf „Es war der Staat“ wird immer lauter.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.