Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Pianistin Alice Sara Ott im Gespräch: „Nicht in einem Sack auftr…
> Sie ist 26 und schon ein Star am Klavier. Sie spielt in großen Häusern
> und in Clubs wie dem Berghain. Die Pianistin Alice Sara Ott im Gespräch.
Alice Sara Ott ist eine jener Musikerinnen, auf die Klassiklabels setzen.
Weil sie begabt sind, weil sie jung sind, weil sie - auch das - gut
aussehen. Ott ist gefeierte Pianistin und will nicht auf etwas reduziert
werden, was außerhalb ihres musikalischen Schaffens liegt. Der taz.am
wochenende hat sie ein Interview gegeben - über das Spielen mit nackten
Füßen, das Alleinsein des Solistenlebens und die Sehnsucht nach dem ersten
grauen Haar. Einige Auszüge in Form eines Präludiums.
taz: Spielt Aussehen eine Rolle für Ihre Karriere, Frau Ott?
Alice Sara Ott: „Ich weiß es nicht. Aber ich denke, als junge Frau besteht
die Gefahr, dass man auf etwas reduziert wird, das außerhalb der Musik
liegt.“
Haben Sie deshalb mal gesagt, Sie würden sich auf Ihre ersten grauen Haare
freuen?
„Ja, weil ich eine Zeit lang in der Presse stets als die modebewusste,
junge Frau dargestellt wurde. Wenn bei einem Foto-Shooting schöne Bilder
entstehen, dann wird man darauf reduziert, dann heißt es: „Sie ist nicht
nur schön, sondern?“ Dieses „Sondern“ verstehe ich nicht. Ich verstehe
nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Aber nur deshalb würde ich
jetzt nicht in einem Sack auftreten.“
Über das Alleinsein:
„Im Solistenberuf muss man allein sein können. Ich mag aber auch den
Moment, nach dem Konzert allein ins Hotelzimmer zu kommen. Dort werde ich
nach diesem ganzen Im-Mittelpunkt-Stehen wieder ein normaler Mensch mit
allen Stärken und Schwächen. Ich komme runter.“
Sie spielen immer barfuß. Warum?
„Die Leute haben mir mal vorgeworfen, dass sei so eine
Marketing-Geschichte. Das ist natürlich Quatsch. Ich bin generell sehr
gerne barfuß, und vor etwa fünf Jahren habe ich auf einem ziemlich alten
Instrument gespielt, auf dem Franz Liszt schon konzertiert hat. Bis dahin
habe ich immer mit High Heels gespielt, und bei dem Instrument merkte ich,
dass ich die Knie nicht unter die Tastatur schieben kann.Da ich keine
anderen Schuhe dabei hatte, musste ich eben barfuß spielen. Das hat sich so
gut angefühlt, dass ich es nun immer so mache. Es hat keinen spirituellen
Hintergrund oder so – und auch keinen kommerziellen.“
Denken Sie manchmal daran, dass von den Fingern Ihr gesamtes Kapital
abhängt?
„Es ist nicht gut,wenn man zu sensibel durch die Welt läuft, sonst verpasst
man das ganze Leben. Beim Bowling hab ich’s mal erlebt, dass mein Finger
stecken geblieben ist... Außerdem koche ich auch unglaublich gern, am
liebsten japanische Hausmannskost. Wennich da kein Messer anrühren dürfte,
nee, das wäre ja furchtbar.“
Das komplette Gespräch mit Alice Sara Ott lesen Sie in der taz.am
wochenende vom 6./7. Dezember 2014.
6 Dec 2014
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
Klassik
Musik
SWR
Kochen
Fatih Akin
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nachtcafé-Moderator Wieland Backes: „In mir lodert noch das Feuer“
Es ist Schluss. 27 Jahre lang moderierte Wieland Backes das
SWR-„Nachtcafé“. Er erzählt, warum er trotzdem kein Schwabe ist und was e…
gutes Happy-End ausmacht.
Reden über Essen: „Ich esse auch Fleisch“
Michael Pollan ist Journalismus-Professor in Kalifornien und der wichtigste
Food-Philosoph der USA. Sein Appell ist einfach: Kocht!
Fatih Akin über Filme: „Humor ist Überleben“
Fatih Akins neuer Film „The Cut“ erzählt vom Völkermord an den Armeniern.
Deswegen erhält er Morddrohungen. Aber er sagt: „Wut ist ein Geschenk.“
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.