| # taz.de -- Nach Kritik von Ex-Kanzlern: Merkel sagt „Njet“ | |
| > Die Gespräche in der Ukraine-Krise nehmen zu, doch die Konflikte bleiben. | |
| > Kanzlerin Merkel beklagt die Probleme, die Russland anderen Ländern | |
| > bereite. | |
| Bild: Hier harmonieren die letzten Kanzler noch: Gaststätte „KanzlerEck“ i… | |
| BERLIN dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Kritik ihrer Vorgänger | |
| am Russland-Kurs zurückgewiesen. „Ich bin überzeugt, dass die gemeinsame | |
| europäische Antwort auf Russlands Handlungen richtig ist“, sagte sie der | |
| Welt am Sonntag. | |
| „Dass Russland die von ihm im Budapester Memorandum von 1994 vertraglich | |
| zugesicherte territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine verletzt | |
| hat, darf nicht folgenlos bleiben“, sagte Merkel, angesprochen auf | |
| Missbilligungen ihrer Vorgänger. Helmut Kohl (CDU) und Gerhard Schröder | |
| (SPD) hatten etwa beklagt, Russland werde in der Krise zu stark isoliert. | |
| Auch die Opposition in Berlin hatte Merkels Außenpolitik zuletzt | |
| attackiert. | |
| Die ukrainische Führung hatte vor gut einem Jahr ihren EU-Kurs abgebrochen | |
| und sich Russland zugewandt. Dies löste in Kiew massive Proteste aus und | |
| führte zu einem Machtwechsel. Infolge der Ereignisse annektierte Russland | |
| trotz internationaler Kritik und Proteste Kiews die Halbinsel Krim. | |
| In der Ostukraine begann ein Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und | |
| prorussischen Separatisten. Die Nato wirft Russland in der Ukraine-Krise | |
| „aggressives Verhalten“ vor. Moskau weist eine Beteiligung an dem Konflikt | |
| zurück und beschuldigt Kiew, seit Wochen selbst eine Abspaltung des | |
| Konfliktgebiets zu betreiben. | |
| ## Feuerpause für Dienstag geplant | |
| Merkel kritisierte in der Welt am Sonntag nicht allein die Ukraine-Politik | |
| von Kremlchef Wladimir Putin, sondern auch den Umgang Russlands mit anderen | |
| Staaten. „Mit Moldau, Georgien und der Ukraine haben drei Länder aus | |
| unserer östlichen Nachbarschaft aus eigener souveräner Entscheidung ein | |
| Assoziierungsabkommen mit der EU unterschrieben. Diesen drei Ländern | |
| bereitet Russland Schwierigkeiten“, sagte die CDU-Politikerin. | |
| Bei der Destabilisierung schrecke Moskau auch nicht davor zurück, die | |
| territoriale Integrität der Länder zu verletzen. Merkel sprach sich erneut | |
| für eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts aus. Putin sieht den | |
| Anschluss der Krim im Einklang mit dem Völkerrecht. | |
| Bei einem kurzfristig angesetzten Treffen mit dem französischen Präsidenten | |
| François Hollande hatte Putin am Samstag von schwierigen Problemen im | |
| Ukraine-Konflikt gesprochen. Beide verlangten ein sofortiges Ende des | |
| Blutvergießens. Vor allem müsse die wirtschaftliche Isolierung der Regionen | |
| Donezk und Lugansk enden, damit sich dort ein normales Leben entwickeln | |
| könne, mahnte Putin. Er warnte, im Fall einer weiteren Blockade werde die | |
| Ukraine das Gebiet niemals zurückerhalten. In den Regionen Donezk und | |
| Lugansk starben am Samstag erneut mindestens vier Menschen durch | |
| Artilleriebeschuss. | |
| Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko regte bei einem Besuch im | |
| Konfliktgebiet neue Friedensgespräche an. Sie sollen kommende Woche in der | |
| weißrussischen Hauptstadt Minsk sein. Der Tag stand zunächst nicht fest. Am | |
| Dienstag soll es aber eine Feuerpause geben. | |
| 7 Dec 2014 | |
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