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# taz.de -- Berliner Großflughafen BER: Größer, später, weiter
> Wann immer der neue Hauptstadtflughafen eröffnet – so wie geplant wird er
> nicht funktionieren, warnt Geschäftsführer Mehdorn. Eine Erweiterung soll
> her.
Bild: Ist Baustelle. Bleibt Baustelle.
MOTZEN dpa | Mit Warnungen vor einem Fehlstart des neuen
Hauptstadtflughafens drängt Geschäftsführer Hartmut Mehdorn den
Aufsichtsrat zu weiteren Investitionen. „Bereits bei der Eröffnung ist der
Flughafen überlastet, weshalb eine sichere Inbetriebnahme stark gefährdet
ist“, warnt Mehdorn in seiner Präsentation für das Kontrollgremium, das am
Freitag in Motzen tagt. Er will erreichen, dass die Aufseher unter anderem
ein zweites, kleineres Terminal genehmigen.
Ein Eröffnungstermin wird in Motzen aller Voraussicht nach nicht genannt
werden – allenfalls ein Zeitraum, in dem der Flughafen BER ungefähr in
Betrieb gehen könnte. „Zur Jahresmitte 2015 wollen wir die Unwägbarkeiten
so weit abgearbeitet haben, dass wir einen konkreten Eröffnungstermin
nennen können“, hatte Mehdorn intern schon im November angekündigt. Ein
Start vor 2017 gilt als unwahrscheinlich.
Indessen erwartet Berlins neuer Regierender Bürgermeister Michael Müller
(SPD) von der Aufsichtsratssitzung Angaben zur Perspektive einer
Fertigstellung des BER. Dazu müsse die Geschäftsführung eine Aussage
machen, sagte Müller dem RBB. Gegebenenfalls müsse man „zusätzliche Finanz-
und Baukompetenz“ in den Aufsichtsrat holen.
Bis zur Eröffnung sieht Mehdorn noch viel Nachholbedarf: „Es reicht nicht,
den BER wie konzipiert fertig zu bauen.“ Gepäckausgabe und
Sicherheitskontrollen seien zu klein, es fehlten Check-in-Schalter,
Flugzeugpositionen und Parkhäuser, heißt es der Aufsichtsratspräsentation,
die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mehdorn fordert Interimslösungen
und einen Masterplan für einen dauerhaften Ausbau des Flughafens.
## Für 27 Millionen Passagiere geplant
Eine Lösung gib es demnach aber für den Regierungsflughafen. Dieser soll
auf dem Schönefelder Airport-Areal gebaut werden. Bis zur Fertigstellung
wollte der Bund eigentlich das alte Schönefelder Terminal nutzen, weicht
nun aber für die Bauzeit auf einen Interimsbau aus, der nebenan entstehen
soll, wie Mehdorn erklärt.
Das gibt ihm die Möglichkeit, im alten Schönefelder Terminal weiter
Passagiere abzufertigen, bis der neue Hauptstadtflughafen erweitert ist.
Mehdorn will den Aufsichtsrat davon überzeugen, am Nordflügel des Neubaus
ein weiteres, weitgehend eigenständiges Terminal für acht bis zehn
Millionen Passagiere zu bauen.
Für Planung, Ausschreibung und Bau veranschlagt der Flughafenchef
zweieinhalb bis drei Jahre. Das Terminal soll 80 Millionen Euro kosten, mit
neuen Vorfeldpositionen, Parkplätzen und anderen Investitionen würden
insgesamt 177 Millionen Euro fällig.
Der neue Flughafen ist für 27 Millionen Passagiere geplant; in diesem Jahr
werden es in Schönefeld und Tegel insgesamt schon 28 Millionen sein. Die
Betreiber gehen davon aus, dass das Wachstum anhält. Schon bei einer
Eröffnung 2016 würde Platz für gut 37 Millionen Passagiere gebraucht,
erläutert Mehdorn. Eingerechnet ist für das erste Betriebsjahr eine
Sicherheitsreserve von 25 Prozent.
Ein Flughafen-Gutachten geht von mehr als 31 Millionen Passagieren im
übernächsten Jahr aus. Mehdorn will deshalb vom nächsten Jahr an einen
Masterplan erarbeiten lassen, wie der Flughafen nach der Eröffnung
ausgebaut wird. Der Planfeststellungsbeschluss erlaubt bis zu 45 Millionen
Passagiere im Jahr. Diese Nachfrage wird nach der Prognose des Flughafens
2030 erreicht.
12 Dec 2014
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