| # taz.de -- Keine Auskunft für „Die Rechte“: Rechte spammen Verwaltung voll | |
| > „Die Rechte“ in Dortmund wollte wissen, wie viele Juden es in der Stadt | |
| > gibt. Der Oberbürgermeister wollte das nicht beantworten. Das | |
| > Innenministerium gibt ihm Recht. | |
| Bild: Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD). | |
| DORTMUND kna | Der Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) hat | |
| dem Ratsvertreter der Partei „Die Rechte“, Dennis Giemsch, Auskünfte über | |
| die Zahl der Juden in der Stadt verweigert. In einer am Donnerstag | |
| veröffentlichten Erklärung warf Sierau den Rechtsextremen vor, mit ihrer | |
| Anfrage „ein Klima der Diskriminierung und Bedrohung erzeugen“ zu wollen. | |
| Damit knüpften sie an die „unheilvolle Tradition“ der Judenregister an, auf | |
| deren Grundlage später die ungeheuerlichen Verbrechen des Holocaust von den | |
| Nazis organisiert worden seien. Die „demaskierende Anfrage“ zeige, dass ein | |
| Verbot der Partei „Die Rechte“ dringend notwendig sei. | |
| Sierau berief sich bei seiner Auskunftsverweigerung auf die Rückendeckung | |
| des NRW-Innenministeriums und der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg als | |
| Kommunalaufsicht. Beide Behörden hatten zuvor übereinstimmend erklärt, dass | |
| Anfragen von Ratsmitgliedern von einer Stadtverwaltung dann nicht | |
| beantwortet werden müssten, wenn dadurch Grundrechte Dritter betroffen | |
| seien. Gleiches gelte, wenn Anfragen allgemeinpolitischer Natur seien oder | |
| ihre gehäufte Anzahl geeignet sei, die Arbeit der Verwaltung lahmzulegen. | |
| Sierau kündigte an, er werde solche „menschenverachtenden Anfragen“ dazu | |
| nutzen, um der Öffentlichkeit zu verdeutlichen, dass die Partei „Die | |
| Rechte“ eine direkte Nachfolgeorganisation des verbotenen „Nationalen | |
| Widerstands Dortmund“ sei und damit „in der Tradition des verbrecherischen | |
| Terrorregimes der Nationalsozialisten“ stehe. | |
| Zur Ratssitzung an diesem Donnerstag haben die beiden Ratsvertreter von | |
| „Die Rechte“ und der NPD mehr als 100 Fragen eingebracht, in denen sie auch | |
| Angaben über Sozialhilfebezieher, Bettler, Aidskranke sowie die | |
| Gedenkstätte für Dortmunder NSU-Opfer verlangen. Seit den Kommunalwahlen im | |
| Mai 2014 ist „Die Rechte“ mit einem Sitz im Stadtrat vertreten. Giemsch | |
| rückte für Siegfried Borchardt nach, der unter dem Spitznamen „SS-Siggi“ | |
| als rechtsextremer Aktivist bekanntgeworden war. Zudem gilt Borchardt als | |
| Gründer der neonazistischen Hooligan-Gruppe „Borussenfront“. | |
| 12 Dec 2014 | |
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