# taz.de -- Aktion „Rechts gegen Rechts“: Fünf Euro pro Anfrage | |
> Das bayrische Wunsiedel hat Tricks gegen Neonazis populär gemacht. Das | |
> Prinzip „Rechts gegen Rechts“ greifen jetzt auch die Dortmunder Grünen | |
> auf. | |
Bild: Protest gegen Nazis vor dem Dortmunder Rathaus. | |
DORTMUND dpa | Die Grünen wollen die trickreiche Aktion [1][„Rechts gegen | |
Rechts“ aus dem bayrischen Wunsiedel] auf den Dortmunder Stadtrat | |
übertragen. Die grünen Stadträte kündigten am Donnerstag an, für jede | |
Anfrage der rechtsextremen Parteien NPD und Die Rechte fünf Euro aus der | |
eigenen Tasche an die Aussteiger-Organisation „Come Back“ zu spenden. | |
In Wunsiedel wurden am vergangenen Wochenende Neonazis auf ähnliche Weise | |
unfreiwillig zu Spendensammlern. Für jeden Meter, den 250 Rechtsextremisten | |
bei einem Aufmarsch zurücklegten, spendeten Unternehmen 10 Euro an das | |
Aussteiger-Programm „Exit - Deutschland“. 10.000 Euro kamen zusammen. | |
„Spenden, marsch!“ oder „Endspurt statt Endsieg“ stand auf Plakaten. | |
Auch in Dortmund könnte einiges Geld zusammenkommen. Die Vertreter der | |
Rechten im Rat überschütten die Verwaltung der Stadt mit Anfragen, die | |
schriftlich beantwortet werden müssen. In der vergangenen Sitzung stellten | |
sie allein 25 Anfragen. Beschämender Höhepunkt war aus Sicht der Grünen die | |
Frage, [2][wie viele jüdische Mitbürger in Dortmund wohnen] und in welchen | |
Stadtteilen. Die Grünen verlangen, dass solche Anfragen nicht beantwortet | |
werden. | |
„Wenn wir schon nicht verhindern können, dass die Neonazis im Rat Anfragen | |
stellen, dann wollen wir wenigstens dazu beitragen, dass sie sich mit ihren | |
Anfragen ihr eigenes Grab schaufeln“, erklärten die Fraktionssprecher | |
Ingrid Reuter und Ulrich Langhorst. | |
Die Grünen erhielten bereits Stunden nach der Ankündigung Zuspruch. Erste | |
Bürger hätten sich schon gemeldet, die mitmachen wollen. Die Fraktion hofft | |
auch auf die Beteiligung anderer Ratsfraktionen, Unternehmen und | |
Organisationen. | |
Im Rat gibt es bereits eine Verabredung, bei Redebeiträgen von rechter | |
Seite zu schweigen. Allein Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) soll bei | |
drastischen Beiträgen einschreiten. | |
20 Nov 2014 | |
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