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# taz.de -- Martin Schulz erhält den Karlspreis: Auszeichnung für Mr. Europa
> Das musste früher oder später ja passieren: SPD-Politiker Martin Schulz,
> als EU-Parlamentspräsident Vorkämpfer für die mehr europäische
> Demokratie, erhält 2015 den Karlspreis.
Bild: Freude, schöner Götterfunken: Martin Schulz.
AACHEN dpa | EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) erhält für seine
Verdienste um ein demokratisches Europa den Karlspreis 2015. Der 58-Jährige
habe die Rolle des europäischen Parlaments und damit die Rolle der
europäischen Volksvertreter maßgeblich gestärkt, sagte der Sprecher des
Karlspreis-Direktoriums, Jürgen Linden, am Samstag.
Mit seinem Plädoyer für europaweite Spitzenkandidaten der Parteien bei der
Europawahl 2014 habe er einen wichtigen Baustein für den Neustart der
europäischen Demokratie beschrieben. „Schulz ist heute ein herausragender
Repräsentant für die Belebung der europäischen Demokratie, heißt es in der
Begründung.
Der SPD-Politiker habe schon vor seiner Nominierung als erster
Spitzenkandidat der europäischen Sozialdemokraten die anderen
Parteienfamilien unter Zugzwang gesetzt, sich für die Wahl ebenfalls auf
einen Anwärter für das Amt des Kommissionspräsidenten zu verständigen. Als
Vordenker habe sich Schulz um die Stärkung des Parlaments, des
Parlamentarismus und der demokratischen Legitimation verdient gemacht,
stellte das Karlspreisdirektorium fest. Bei der Verleihung am 14. Mai
wenige Tage nach dem 70. Jahrestag des Weltkriegsendes stehe der
Preisträger Schulz für die demokratische Zukunft Europas, sagte Linden.
Schulz sagte in einer ersten Reaktion: „Das hat mich emotional sehr
berührt. Ich bin dankbar.“ Europa müsse erarbeitet werden. Er verstehe den
Preis als Ermutigung dafür: „Ich glaube mehr denn je, dass wir Europa
ökonomisch, ökologisch, politisch, sozial und kulturell brauchen.“ Die
Verleihung im Krönungssaal des Aachener Rathauses werde ein ganz besonderer
Moment in seinem Leben werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel nannte Schulz einen
„wahrlich würdigen Preisträger“.
Das Karlspreis-Direktorium würdigte auch den engen Kontakt des
EU-Parlamentspräsidenten zur Bevölkerung. Das Vertrauen der Bevölkerung in
Europa habe in den vergangenen Jahren sehr gelitten. Schulz stehe für die
Überzeugung, die Europa brauche, um aus der Krise heraus zu mehr
Sicherheit, Stabilität und Orientierung zu kommen. „Martin Schulz ist sehr
nah an der Bevölkerung“, sagte Linden.
Als sich die Griechen in der Eurokrise von Europa abwenden wollten, sei er
nach Griechenland gefahren, habe sich der Diskussion des Parlaments
gestellt und mit Bürgern diskutiert. „So wie er es in Griechenland gemacht
hat, hat er es auch in Portugal, in Spanien, in Italien, in Irland und in
anderen Ländern getan“, sagte Linden. Auch in Krisensituationen zeige der
Präsident, dass das Parlament Menschen, die für Europa eintreten, nicht im
Stich lasse. Schulz habe die Bürgerschaft in Kiew gestärkt. Er habe mit der
EU-Kommission das Assoziierungsabkommen mit vorbereitet.
Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische
Einigung verliehen und gilt als eine der renommiertesten Auszeichnungen in
Europa. In diesem Jahr hatte EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy die
Auszeichnung erhalten.
13 Dec 2014
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