# taz.de -- Litauische Präsidentin wird geehrt: Karlspreis für Dalia Grybausk… | |
> Die litauische Präsidentin Grybauskaite erhält 2013 den Karlspreis – | |
> unter anderem für ihre Verdienste im Umgang mit der Schuldenkrise, heißt | |
> es in der Begründung. | |
Bild: Schäuble-Nachfolgerin: Dalia Grybauskaite. | |
AACHEN dpa | Der Internationale Karlspreis zu Aachen 2013 geht an die | |
Präsidentin Litauens, Dalia Grybauskaite. Das teilte das | |
Karlspreisdirektorium am Samstag in Aachen mit. Mit Grybauskaite werde | |
„eine der herausragenden Persönlichkeiten der baltischen Region“ geehrt, | |
heißt es in der Begründung. Zudem sollten mit der Preisvergabe ihre | |
Verdienste um die Bewältigung der aktuellen Schuldenkrise gewürdigt werden. | |
Im kommenden Jahr jährt sich zum zehnten Mal die Unterzeichnung der | |
EU-Beitrittsverträge von Litauen, Estland und Lettland. Die Zugehörigkeit | |
der baltischen Staaten zur Europäischen Union sei eines der „großen und | |
bewegenden Ereignisse der revolutionären Dekade“. Der nötige | |
Transformationsprozess habe den Menschen aber auch viele Opfer abverlangt. | |
In der aktuellen Situation zeichne Preisträgerin Grybauskaite mit „Mut und | |
Augenmaß, Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein“ einen Weg zur | |
Überwindung der europäischen Probleme, urteilt das Karlspreis-Direktorium. | |
Dabei schaffe sie im eigenen Volk und bei den europäischen Partnern | |
Orientierung Vertrauen. So sei es ein wichtiges Signal, „wenn in einer Zeit | |
größter Verunsicherung, in der fast allerorten über ein Auseinanderbrechen | |
der Währungsunion spekuliert wird, die Republik Litauen unverändert in die | |
Währungsunion strebt“. | |
Grybauskaite ist seit Mai 2009 litauische Präsidentin. Nach dem Beitritt | |
ihres Landes in die Europäische Union war sie 2004 in die EU-Kommission | |
eingezogen. Dort führte sie zunächst die Bereiche Bildung und Kultur und | |
wurde dann Haushaltskommissarin. | |
Im vergangenen Jahr war Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit dem | |
Karlspreis ausgezeichnet worden. Der Preis wird seit 1950 für besondere | |
Verdienste um die europäische Einigung verliehen und gilt als eine der | |
renommiertesten Auszeichnungen in Europa. | |
## Immer wieder Eurokrise | |
In den vergangenen Jahren war es beim Karlspreis immer wieder um die | |
Eurokrise gegangen. Die Auszeichnung 2011 an Jean-Claude Trichet, damals | |
Präsident der Europäischen Zentralbank, verband das Direktorium mit dem | |
Appell „Rettet den Euro“. Die Verleihung an Bundesfinanzminister Wolfgang | |
Schäuble im vergangenen Jahr war ein Plädoyer für einen langen Atem in der | |
Krise. | |
Der Preis wird traditionell an Christi Himmelfahrt übergeben. Die | |
Auszeichnung ist nach Karl dem Großen (747-814) benannt, der Symbolfigur | |
Europas. Durch seine Eroberungsfeldzüge begründete der Herrscher ein | |
europäisches Großreich. Er prägte dessen Entwicklung auf politischem, | |
kirchlichem und kulturellem Gebiet, förderte Wissenschaft und Kunst. Aachen | |
wurde seine Lieblings-Pfalz. | |
Erster Preisträger war 1950 der Begründer der Paneuropa-Idee, Richard Graf | |
von Coudenhove-Kalergi. Später bekamen den Karlspreis der erste | |
Bundeskanzler Konrad Adenauer (1954), der damalige US- Präsident Bill | |
Clinton (2000), der Euro als Währung (2002) und Bundeskanzlerin Angela | |
Merkel (2008). | |
8 Dec 2012 | |
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