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# taz.de -- Viele Bausparer zahlen drauf: Beratung und Angebote miserabel
> Nur drei von 20 getesteten Bausparkassen konnten bei einer Untersuchung
> der Stiftung Warentest überzeugen. Vier Kassen fielen durch.
Bild: Oftmals wird es teurer, wenn Sparer auf den Berater der Bausparkasse hör…
BERLIN taz | Bausparer müssen unnötig oft für Beratungsfehler und
mangelhafte Angebote der Geldinstitute büßen. Das zeigt eine aktuelle
Untersuchung der Stiftung Warentest. 4 von 20 getesteten Bausparkassen
erhielten die Wertung „mangelhaft“, nur drei konnten überzeugen. „Die
Berater ließen kaum einen Fehler aus“, sagt Heinz Landwehr, Chefredakteur
der Zeitschrift Finanztest.
Geschulte Testkunden (ledig, 2.200 Euro Monatsnetto, 15.000 Euro gespart)
hatten sich in 139 Filialen aller 20 deutschen Bausparkassen beraten
lassen. Sie gaben an, in zehn Jahren eine Immobilie finanzieren und dafür
monatlich 400 Euro sparen zu wollen. Ergebnis: Die Differenz zwischen dem
besten und dem schlechtestesten Angebot liegt für den Kunden bei 13.000
Euro.
Allein 2014 haben 1,15 Millionen Deutsche einen Bausparvertrag
abgeschlossen. Dabei zahlt der Sparer 40 bis 50 Prozent der zuvor
vereinbarten Bausparsumme in einen Vertrag ein. Dann erhält er sein
Guthaben und den Rest der Summe als Kredit ausgezahlt, den er mit
monatlichen Raten tilgen muss.
Im Test wurde die Bausparsumme in 20 Prozent der Fälle zu hoch angesetzt,
sodass eine Auszahlung des Geldes erst nach 12 bis 15 Jahren erfolgt wäre.
In einem Extremfall – der LBS Rheinland-Pfalz – hätte der Testkunde bis zum
Jahr 2039 warten müssen. Lagen die Fristen im Limit, waren häufig die
Monatsraten zu hoch.
## Wichtige Informationen unterschlagen
Die Bausparkasse Mainz lockte mit einem Darlehenszins von 1,44 Prozent.
Doch hätte das Geld innerhalb von vier Jahren mit Raten von monatlich 1.500
Euro zurückgezahlt werden müssen, 70 Prozent des Monatsgehalts.
Die Stiftung Warentest kritisierte besonders die mangelnde Transparenz bei
der Beratung. Angaben zu Zusatzgebühren und Informationen zu Spar- und
Tilgungsplänen seien unterschlagen worden.
Vier von sieben Kundenberatern der LBS West schickten die Tester mit
unübersichtlichen Schmierzetteln nach Hause, sodass diese nicht imstande
waren, die Angebote zu prüfen. Nicht einmal die Hälfte der getesteten
Bausparkassen informierte die Kunden über eine mögliche Riesterförderung.
Spitzenreiter des Tests sind Wüstenrot und die Landesbausparkassen
Baden-Württemberg und Ost, ein „Mangelhaft“ erhielten die LBS West, die
Aachener, die Deutsche Bank Bauspar und die LBS Rheinland-Pfalz.
21 Jan 2015
## AUTOREN
Julian Gutberlet
## TAGS
Stiftung Warentest
Beratung
Bausparkasse
Banken
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Deutsche Bank
Verbraucherschutz
Investorenschutz
Banken
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