# taz.de -- Russland und Iran verstärken Kooperation: Gemeinsam gegen die USA | |
> Der Kampf gegen den Terrorismus und die Ausbildung von Soldaten sind Teil | |
> der Vereinbarung. Diese wertet der Iran auch als Zeichen des Widerstands | |
> gegen die USA. | |
Bild: Der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan (r) und sein russisch… | |
MOSKAU ap | Russland und der Iran wollen in Zukunft militärisch enger | |
zusammenarbeiten. Ziel sei es, den Machtbestrebungen der USA in der Region | |
Einhalt zu gebieten, sagte der iranische Verteidigungsminister Hossein | |
Dehghan am Dienstag in Teheran. „Der Iran und Russland sind in der Lage, | |
dem expansionistischen Eingreifen der Vereinigten Staaten durch | |
Zusammenarbeit, Synergie und die Aktivierung möglichen strategischen | |
Potenzials entgegenzutreten.“ | |
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte, sein Land | |
wolle eine „langfristige und vielschichtige“ militärische Kooperation mit | |
dem Iran aufbauen. Unter anderem hätten sich die beiden Staaten bei seinem | |
Besuch in Teheran geeinigt, bei der Terrorbekämpfung stärker zu kooperieren | |
und Soldaten für die militärische Ausbildung auszutauschen, sagte er bei | |
einem Besuch in Teheran russischen Nachrichtenagenturen. | |
Abgeschlossen wurde demnach auch eine Vereinbarung, wonach Marineschiffe | |
die Häfen des jeweils anderen Landes vermehrt anlaufen. | |
„Als zwei Nachbarn haben der Iran und Russland gemeinsame Ansichten bei | |
politischen, regionalen und globalen Themen“, sagte Deghan. Beide Staaten | |
sind wichtige Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die | |
USA hingegen wollen seinen Sturz erreichen und führen mit ihrem | |
Militärbündnis Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat in | |
Syrien durch. Die syrische Regierung, die im Bürgerkrieg auch selbst gegen | |
den IS kämpft, sieht das als Verletzung seiner staatlichen Souveränität. | |
## Russische Luftabwehrraketen | |
Mögliche Waffenlieferungen an den Iran erwähnte der russische | |
Verteidigungsminister Schoigu nicht. In den vergangenen Jahren hatte es | |
Spannungen wegen der geplanten Lieferung eines | |
S-300-Luftabwehrraketensystems von Moskau nach Teheran gegeben. | |
Russland legte die 2007 vereinbarte und von den USA und Israel scharf | |
kritisierte Lieferung schließlich auf Eis und begründete das mit den | |
Sanktionen des UN-Sicherheitsrates gegen den Iran. Die Regierung in Teheran | |
klagte wegen Vertragsbruch vor dem Internationalen Schiedsgericht in Genf. | |
Das iranische Staatsfernsehen berichtete am Dienstag, die beiden Seiten | |
hätten ihre Differenzen im Bezug auf das S-300 beigelegt. Details wurden | |
nicht genannt. Im vergangenen Jahr hatte Russland dem Iran ein weniger | |
modernes Abwehrsystem angeboten, Teheran lehnte aber ab. | |
20 Jan 2015 | |
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