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# taz.de -- Bizarrer Holocaust-Wettbewerb im Iran: Wer leugnet am besten?
> Zwei Kulturorganisationen im Iran suchen die beste Holocaust-Karikatur.
> Es lockt ein fettes Preisgeld: Für den Gewinner gibt es 12.000 Dollar.
Bild: In der ersten Ausgabe nach dem Anschlag legten die Redakteure von „Char…
Wie du mir, so ich dir. Ist es das, was sich die iranischen Veranstalter
des [1][„Internationalen Holocaust-Karikaturen-Wettbewerbs“] gedacht haben?
Mit dem grotesken Kontest wollen sie die vermeintliche Heuchelei des
Westens beim Thema Meinungsfreiheit offenlegen.
Organisiert haben den Wettbewerb die Kulturorganisationen [2][House of
Cartoon] und die [3][Sarcheshmeh-Gruppe]. Zeichner sind dazu aufgerufen,
ihre Beiträge bis zum 1. April einzureichen. Die Cartoons müssen sich über
den Holocaust lustig machen oder ihn in Frage stellen.
Hintergrund sind die Muhammed-Karikaturen der französischen
Satirezeitschrift Charlie Hebdo. Das Magazin erfuhr starke internationale
Solidarität, nachdem Terroristen am 7. Januar einen Anschlag auf seine
Redaktion verübt und dabei zwölf Menschen getötet hatten. Zeitungen
weltweit druckten die Karikaturen nach.
„Wenn der Westen keine Grenzen der Meinungsfreiheit kennt, warum erlaubt er
es Wissenschaftlern und Historikern dann nicht, sich mit dem Holocaust zu
beschäftigen?“, heißt es auf der Webseite des House of Cartoons. Darunter
wird das Preisgeld bekannt gegeben: Die Gewinner des
Karikaturen-Wettbewerbs erwarten bis zu 12.000 US-Dollar.
Einen [4][ähnlichen Wettbewerb] gab es bereits 2006. Der erste Platz ging
an den Zeichner Abdellah Derkaoui aus Marokkko, dessen Beitrag den
Felsendom in Jerusalem zeigt. Über dem Heiligtum scheint der islamische
Halbmond. Davor konstruiert ein Kran eine Mauer, die das
Konzentrationslager Auschwitz zeigt.
Die Leugnung des Holocausts ist im Iran weit verbreitet. Politiker wie der
ehemalige Präsident Mahmud Ahmadinedschad haben den systematischen
Massenmord an der jüdischen Bevölkerung Europas während des
Nationalsozialismus immer wieder geleugnet. Auch Revolutionsführer Khamenei
hat den Holocaust in Frage gestellt. Hassan Rouhani dagegen verurteilte den
Genozid, als er 2013 Präsident wurde.
2 Feb 2015
## LINKS
[1] http://www.irancartoon.com/the-second-holocaust-international-cartoon-conte…
[2] http://www.irancartoon.com/
[3] http://sarcheshmeh.org/Home.aspx
[4] http://www.theguardian.com/world/2006/aug/20/iran.israel
## AUTOREN
Jannis Hagmann
## TAGS
Schwerpunkt Nationalsozialismus
Holocaust
Mahmud Ahmadinedschad
Schwerpunkt Iran
Auschwitz
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Iran
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