# taz.de -- Einfluss des Wetters auf den Arbeitsmarkt: Jobkiller Eiszeit | |
> Jedes Grad weniger hat 15.000 Arbeitslose mehr zur Folge, heißt es in | |
> einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Zu viel | |
> Schnee ist auch nicht gut. | |
Bild: Bei Frost herrscht hier Ruhe: ein Nassholzlager in Nordrhein-Westfalen. | |
NÜRNBERG kna | Die durchschnittliche Minus-Temperatur im Januar hat laut | |
einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) | |
direkte Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit. Jedes Grad weniger hat | |
15.000 Arbeitslose mehr zur Folge, wie die Wissenschaftler am Dienstag in | |
Nürnberg erklärten. | |
Sie untersuchten den Einfluss des Wetters seit 2006. Sei das Thermometer im | |
ersten Monat des Jahres dagegen durchschnittlich im Plus, hätten 4.000 | |
Menschen mehr einen Job. Auch im Dezember sei die Temperatur ein wichtiger | |
Faktor für den Arbeitsmarkt. Dies beträfe besonders die Land- und | |
Forstwirtschaft, das Baugewerbe und die Fischerei. | |
In den darauffolgenden Monaten dagegen wird den Forschern zufolge Schnee | |
entscheidend für die Statistik aus Nürnberg. Eine ein Zentimeter höhere | |
Schneedecke bedeute im Februar durchschnittlich 3.400 Arbeitslose mehr, im | |
März gar 4.000. Bleibe die weiße Pracht jedoch aus, sinke die Zahl der | |
Menschen ohne Beschäftigung um 15.000 beziehungsweise 14.000 Personen. Hier | |
sei vor allem das produzierende Gewerbe jenseits der Bauwirtschaft | |
betroffen. | |
Die beobachteten Effekte am Arbeitsmarkt gingen jedoch im Verlauf von vier | |
Monaten nach einer besonderen Wetterlage wieder zurück. Die Einführung des | |
Kurzarbeitergeldes im Jahr 2006 habe zudem insgesamt die | |
witterungsbedingten Schwankungen abgemildert. Sie lägen nur noch bei zwei | |
Drittel des beobachteten Wertes im Zeitraum von 1991 bis 2005. | |
3 Feb 2015 | |
## TAGS | |
Schnee | |
Winter | |
Arbeitslosigkeit | |
Arbeitsmarkt | |
Statistik | |
Arbeitslosigkeit | |
Frauen | |
Deutschland | |
Arbeit | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Kommentar Arbeitslosenzahlen: Vergreisung als Jobmaschine | |
Die Zahlen stimmen, das Ergebnis ist trotzdem geschönt. Nicht einmal die | |
Hälfte der Hartz-IV-Bezieher taucht in der Statistik auf. | |
Arbeitssuchende in Deutschland: So wenige wie vor 24 Jahren | |
Erneut ist die Zahl der Arbeitslosen gesunken – auf nun weniger als 3 | |
Millionen. Die Agentur für Arbeit sieht die Ursache dafür in einer | |
anhaltend guten Konjunktur. | |
Debatte über Mindestlohn: Der Ausnahmenwahnsinn | |
Union und Wirtschaftsverbände tun alles, um die Löhne unten zu halten. | |
Niedrigverdiener und Minijobber sollen nicht geschützt werden. | |
Konjunktur in Europa: Gegensätzliche Rekorde | |
Der Arbeitsmarkt in Deutschland boomt. Frankreich jedoch leidet unter hoher | |
Erwerbslosigkeit und fordert mehr Investitionen. | |
Zahlen des Statistischen Bundesamts: Arm trotz Arbeit | |
Das Geld reicht nicht für Miete und Heizung, ein Urlaub ist utopisch. Rund | |
3,1 Millionen Erwerbstätige in Deutschland verdienen zum Leben zu wenig. |