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# taz.de -- Tote bei Anschlag in Libyen: Drei Autobomben explodieren
> Im Osten des Landes sterben mindestens 30 Menschen. In Tunesien beginnt
> eine Evakuierungsaktion, um Ägypter heimzubringen.
Bild: Grenzposten zwischen Libyen und Tunesien: Ägypter werden über diesen We…
TRIPOLI/TUNIS dpa | Kurz vor neuen Friedensverhandlungen hat der Machtkampf
bewaffneter Gruppen in Libyen erneut Dutzende Menschen das Leben gekostet.
Bei der Explosion dreier Autobomben wurden im Osten des Bürgerkriegslandes
mehr als 30 Menschen getötet. Dutzende weitere seien verletzt worden, sagte
der Vorsitzende des international anerkannten libyschen Parlaments in der
Stadt Tobruk, Akil Saleh, dem Fernsehsender Al-Arabija.
Die Anschläge seien gegen den Hauptsitz der Sicherheitskräfte in dem Ort
Al-Koba gerichtet gewesen. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar
al-Gaddafi 2011 Bürgerkrieg. Mehrere Milizen bekämpfen sich, darunter
radikale Islamisten. Außerdem ringen zwei konkurrierende Parlamente um die
Macht. In Tobruk tagt die international anerkannte Kammer. In der
Hauptstadt Tripolis im Westen sitzt ein von Islamisten dominiertes
Parlament.
Al-Koba liegt in der Nähe der Stadt Derna, die als Hochburg des libyschen
Ablegers der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gilt, die in Syrien und im
Irak ein Gebiet von der Ausdehnung Italiens beherrscht. Die Dschihadisten
machen sich die Uneinigkeit der Libyer zunutze. Am Sonntag hatten
Extremisten ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung von 21 entführten
ägyptischen Christen zeigte. Ägyptens Luftwaffe bombardierte danach in der
Nähe Dernas IS-Stellungen.
Derweil werden in Libyen lebende Ägypter nach Tunesien in Sicherheit
gebracht. Laut der tunesischen Nachrichtenagentur Tap kamen zunächst rund
180 Menschen über die Grenze, um von der Insel Djerba aus weiter in ihre
Heimat zu fliegen. Hunderttausende sollen noch im Land sein.
Am Sonntag wollen die libyschen Konfliktparteien ihren von den Vereinten
Nationen vermittelten Dialog in Marokko fortsetzen, wie aus offiziellen
Kreisen in Rabat verlautete. Die radikalen Islamisten sind nicht dabei. Es
handele sich um die entscheidende Runde der Verhandlungen für eine
Waffenruhe und die Bildung einer Einheitsregierung. Die politischen
Gespräche hatten im Januar in Genf begonnen. Im Februar reisten in der
libyschen Oase Ghadames erstmals offizielle Vertreter beider Parlamente an.
20 Feb 2015
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Ägypten
Anschlag
Libyen
Geisel
Schwerpunkt Syrien
Militäreinsätze
Waffen
„Islamischer Staat“ (IS)
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