# taz.de -- US-Scharfschütze übers Töten: „Ich wusste nie einen Namen“ | |
> Garett Reppenhagen war als Scharfschütze im Irakkrieg. Menschen ins | |
> Visier nehmen, Schuss, so wird man zum Helden. Oder ist es doch ganz | |
> anders? | |
Bild: Blick aus einem Kontrollturm, Irak 2009. „Niemand zählt die tödlichen… | |
Am Donnerstag startet in deutschen Kinos der Film „American Sniper“ von | |
Regisseur Clint Eastwood. Er erzählt die Geschichte des Scharfschützen | |
Chris Kyle, der mit über 160 Tötungen – so zynisch ist die Sprache des | |
Krieges – als erfolgreichster Sniper der US-Geschichte gilt. Der Film war | |
für sechs Oscars nominiert (ein Preis für den besten Tonschnitt) und wird | |
in den USA kontrovers diskutiert. War Kyle ein Held oder ein skrupelloser | |
Mörder? Garett Reppenhagen lebt in Denver, auch er war Scharfschütze. Ihn | |
lässt nicht los, was früher für ihn Routine war: das gezielte Töten von | |
Menschen. | |
taz: Herr Reppenhagen, Sie waren gleichzeitig mit Chris Kyle im Irakkrieg. | |
Auch Sie waren Scharfschütze. Wie finden Sie den Film „American Sniper“? | |
Garett Reppenhagen: Es ist ein sehr einseitiger Blick auf den Konflikt. Ein | |
enger Ausschnitt. Eine Geschichte aus der Perspektive des Filmhelden Chris | |
Kyle. Eine Actionszene nach der anderen und Konflikte zu Hause, mit seiner | |
Familie. Er glorifiziert viele Dinge, in die wir verwickelt waren. Das | |
einzig Gute an dem Film ist, dass wir jetzt wieder über den Irakkrieg | |
reden. | |
Was fehlt Ihrer Ansicht nach in dem Film? | |
Das größere Bild. Nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der | |
irakischen Bevölkerung, die Dynamik zwischen Schiiten und Sunniten und wie | |
ausländische Besatzungskräfte die sektiererische Gewalt verstärkt haben. | |
Man versteht in dem Film nicht einmal, wer der Feind ist. Er wird als | |
ausländischer Kämpfer dargestellt. Das war nicht immer der Fall. | |
Erkennen Sie sich in dem Film wieder? | |
Als Scharfschütze hatte ich ähnliche Aufgaben wie Kyle. Ich habe eine Menge | |
Einsätze gegen IEDs … | |
… sogenannte improvised explosive devices, also selbst gebastelte Bomben … | |
… und gegen Mörser-Granaten-Werfer gemacht. | |
Wie sah das aus? | |
Wir lagen manchmal mehrere Stunden oder Tage an einer Straße auf Lauer. | |
Unser Nachrichtendienst schickte uns an Stellen, wo er erwartete, dass IEDs | |
gelegt werden würden. Wir sollten die IED-Leger abfangen und sie im Prinzip | |
killen. Dasselbe mit Mörser-Granaten: Unsere Militärbasis in Baquba wurde | |
Tag und Nacht damit beschossen. Wir waren auch beim Essen und Schlafen in | |
Gefahr, getötet zu werden. Als Scharfschützen gingen wir in das Gelände, wo | |
unsere Befehlshaber erwarteten, dass Mörser stationiert und Mörser-Granaten | |
abgefeuert werden würden. Wir warteten dort auf die Teams, um sie | |
herauszunehmen. | |
„Herausnehmen“ bedeutet töten? | |
Ja. Außerdem hatten wir verschiedene Beobachtungs- und Sicherungseinsätze. | |
Wir sicherten Patrouillen, die in einer Stadt unterwegs waren, und | |
beobachteten, wie die Iraker reagieren und ob es verdächtige Aktivitäten | |
gibt. Oder wir machten Hausdurchsuchungen, um eine bestimmten Person zu | |
finden. Unsere Leute haben dann Türen eingeschlagen, sind in Häuser | |
reingegangen und haben sie durchsucht. Wir Scharfschützen haben diese | |
Missionen überwacht. Um sicherzugehen, dass die Person, die wir haben | |
wollten, da war. Und um die Typen, die die Türen eintraten und in die | |
Häuser reingingen, zu schützen. | |
Im Film hat Chris Kyle Flashbacks. In dem Moment, als er sich anschickt, | |
einen kleinen Jungen zu erschießen, denkt er an die Geburt seines eigenen | |
Kindes. Wie haben Sie selbst den Moment des Schießens erlebt? | |
Natürlich hatte ich auch Gefühle. Aber sie waren etwas anders. Ich hatte | |
damals noch keine Kinder. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, wer der | |
Feind ist, den wir da bekämpfen. Meine Fragen waren: Sind das einfach | |
Iraker, die gegen die Besatzung ihres Landes sind, oder Terroristen, die | |
Amerika hassen? | |
Haben Sie Ihre tödlichen Schüsse gezählt? | |
Nein, niemand zählt das. Auch Chris Kyle nicht. In dem Film ist er | |
überrascht, als das Militär die Zahl enthüllt, wie viele Leute er getötet | |
hat. Diese Daten sind irgendwo in einem Archiv erfasst. Ich weiß nicht, wo. | |
Sie wissen nicht, wie viele Menschen Sie getötet haben? | |
Nein. | |
Haben die Erschossenen für Sie Gesichter und Namen? | |
Natürlich haben sie Gesichter. Und ich erinnere mich an manche davon | |
ziemlich gut. Aber ich wusste nie einen Namen. Es ist nicht wie in dem | |
Film, wo Sie bestimmte Leute jagen. Die einzige Person, deren Namen ich | |
kannte, war Abu Sarkawi von der Al-Qaida-Führung im Irak. Er operierte in | |
dem Sektor, in dem ich war. Aber ich habe ihn nie gesehen. Bei allen | |
anderen weiß ich die Namen nicht. Aber ich denke an ihre Träume und an ihre | |
Ziele im Leben. Und an ihre Familien und an die Mühe, die ihre Eltern | |
reingesteckt haben, sie großzuziehen. Ich denke immerzu an sie. | |
Haben Sie Verständnis für Ihre Feinde? | |
Ich habe keine Ahnung, warum sie sich entschieden haben zu kämpfen. Manche | |
waren vielleicht religiöse Extremisten. Sie waren genauso ignorant und | |
blind wie diese übernationalistischen, patriotischen Amerikaner, die jetzt | |
in den Kinos dem Filmcharakter Chris Kyle zujubeln. Aber ich bin sicher, | |
viele von ihnen waren es auch nicht. Sie waren vermutlich sehr | |
leidenschaftlich gegen eine ausländische Besatzungsmacht. Sie waren bereit, | |
für einen freien Irak zu sterben. Das sind alles unglaublich harte Fragen. | |
Ich werde nie in der Lage sein, alle Antworten zu geben. | |
Fürchten Sie Rache? | |
Ich habe keine Angst davor, dass jemand sich an mir rächt. Aber Scham und | |
Reue habe ich natürlich. | |
Wie sieht das aus? | |
Ich arbeite jeden Tag, um jene Menschen zu ehren, deren Leben ich | |
persönlich genommen habe. Und ich versuche, Gutes in der Welt zu tun. Weil | |
diese Menschen in der Welt fehlen. Zugleich versuche ich, nicht zu hart | |
gegen mich selbst zu sein. Ohne diese Erfahrungen wäre ich heute nicht der, | |
der ich bin. Ich bin froh, dass ich eine Wandlung durchgemacht habe. Und | |
ich bin glücklich, dass ich lebe, um davon zu erzählen. Aber ich wünschte, | |
ich hätte nicht etwas so Entsetzliches tun müssen. Ich wünschte, dass ich | |
nicht die Leben von anderen Menschen hätte nehmen müssen. | |
Und worin besteht Ihre Wandlung? | |
Ich versuche, anderen zu helfen. Ich bin aktiv gegen den Krieg und für die | |
Umwelt und in sozialen Bewegungen. Ich denke über meine Aktionen und ihre | |
Konsequenzen für andere nach. Und ich strenge mich sehr an, die | |
Außenpolitik meines Landes kritisch zu beobachten und zu tun, was in meinen | |
Möglichkeiten steht, wenn der Kurs der USA schädlich für andere Nationen | |
und unsere eigene ist. | |
Sie haben im Irak Ihre Meinung über den Krieg geändert. Wie kam das? | |
Die Kriegsgründe begannen zu schwinden. Ich war von 2004 bis 2005 im Irak. | |
Gleich nachdem Saddam Hussein gefangen worden war. Wir haben keine | |
Massenvernichtungswaffen gefunden. Ende 2004 lieferte der Bericht der | |
9/11-Kommission des US-Senats Belege, dass die Terrorattentate vom 11. | |
September nicht mit dem Irak zusammenhingen. Auch wenn manche Leute bei uns | |
bis heute glauben, dass es eine Verbindung zwischen Saddam Hussein und | |
al-Qaida gab. Die Grausamkeiten aus dem Gefängnis Abu Ghraib wurden | |
öffentlich. Je länger wir im Irak waren, desto mehr al-Qaida-Kämpfer kamen | |
rein und fassten Fuß. Ich fühlte, dass wir – durch die Zerstörung und das | |
Chaos, das wir angerichtet haben – auf eine gewisse Art dafür | |
verantwortlich waren. | |
Wie konnten Sie diese Dinge als Soldat herausfinden? | |
Es war schwierig, als Soldat im Irak an Informationen zu kommen. Aber es | |
war nicht unmöglich. Wir hatten ein paar Computer und Internet. Ich konnte | |
die Nachrichten über den Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses zu | |
den Anschlägen des 11. September 2001 sehen. Auch wenn ich den ganzen | |
Bericht erst zu Hause anschauen konnte. Dasselbe gilt für die | |
Massenvernichtungswaffen. Ich habe so viele Nachrichten gelesen, wie ich | |
konnte. Dafür gab es verschiedene Quellen. Die Militärzeitung für Soldaten, | |
Stars and Stripes. Und die Radio-TV-Station, Armed Forces Network – AFN. | |
Die wird auf alle Militärbasen der USA weltweit übertragen. | |
Sie stammen aus einer Familie von Militärs. Ihr Großvater war im Zweiten | |
Weltkrieg. Ihr Vater war ein Vietnamveteran. Sie wussten, was Krieg | |
bedeutet. Warum haben Sie sich freiwillig gemeldet? | |
Ich wollte zum College gehen und studieren. Das hätte ich nicht bezahlen | |
können; für Soldaten gibt es Unterstützung. Außerdem wollte ich reisen und | |
andere Länder und Leute kennenlernen. | |
Das klingt nicht nach dem Patriotismus, der Chris Kyle nach den Attentaten | |
vom 11. September ermuntert, freiwillig zum Militär zu gehen. | |
Kein bisschen. Ich hatte schon als Heranwachsender Zweifel. Mein Vater | |
starb an einem Krebs, der mit Agent Orange zusammenhängt. Ich hatte | |
Misstrauen gegen das Militär und war kein Unterstützer von George W. Bush. | |
Hat irgendjemand aus Ihrem Umfeld versucht, Sie vom Militär fernzuhalten? | |
Ich habe mich einen Monat vor dem 11. September bei der Armee gemeldet. Ich | |
war 26. Niemand redete von Krieg. Und der Irakkrieg war noch weit entfernt. | |
Es gab auch keine Antikriegsbewegung. | |
Wie sind Sie Sniper geworden? | |
Ich war in Vilseck, in Deutschland, stationiert. Von da aus wurde ich im | |
Kosovo eingesetzt. Als ich zurück nach Deutschland kam, hat man mir | |
angeboten, eine Ausbildung zum Scharfschützen zu machen. | |
Warum sind gerade Sie ausgewählt worden? | |
Ich hatte ein perfektes Ergebnis bei dem Gewehrschießkursus, meine Fitness | |
war maximal, ich war ein Experte in Bodennavigation. Und ich hatte einen | |
sauberen Wehrpass. Der Kursus fand in Stetten in Süddeutschland statt. Es | |
war spannend und es hat Spaß gemacht, die Technik zu lernen. Und es wäre | |
genauso gut möglich gewesen, dass ich bei meinem Spähtrupp blieb. | |
Sind Sniper Helden? | |
Scharfschützen können Feinde aus einem Versteck und auf Distanz töten. Im | |
Irak wurden sie eingesetzt, um andere Militärs zu schützen. Deswegen sind | |
sie bei Militärs beliebt. Ich habe keine besonders heroischen Gefühle. Es | |
ist so ähnlich, wie den Feind mit Drohnen, Raketen, aus Flugzeugen oder aus | |
der Sicherheit eines Panzers zu töten. Menschen im Irak zu killen macht | |
niemanden zu einem Helden. | |
Hatten Sie Angst, wenn Sie auf der Lauer lagen? | |
Man vertraut in seine Ausbildung und in den Typen, der neben einem ist. Und | |
man versucht, seine Angst zu vergessen. Das Leben vieler Leute hängt davon | |
ab, dass man seinen Job macht. | |
Im Rest der Welt wussten wir nicht, dass es in der US-Armee im Irak | |
Soldaten gab, die gegen den Krieg waren. | |
Das Militär ist eine unterdrückte Gesellschaft. Seine Meinung zu sagen wird | |
manchmal als Verrat betrachtet. Es kann dir viele Probleme bereiten. Auch | |
deinen Freunden und den Leuten, mit denen du da bist. Du hängst von dem | |
Militär und dessen Entscheidungen ab, während du im Einsatz bist. Es macht | |
Angst, sich dagegen aufzulehnen. Daher gibt es nicht viele Soldaten – ganz | |
egal, wie sie sich fühlen –, die das auch ausdrücken oder Widerstand | |
leisten. Und dann gibt es auch eine Menge Unterdrückung vom Militär, um die | |
Soldaten ruhig zu halten. | |
Sie haben im Irakkrieg bei dem kritischen Blog „Fight To Survive“ | |
mitgeschrieben. Welche Auswirkungen hatte das für Sie? | |
Wir haben Pseudonyme benutzt, aber sie haben trotzdem einige Autoren des | |
Blogs ausfindig gemacht. Der militärische Geheimdienst CID, der Criminal | |
Investigation Command, hat Ermittlungen gegen mich eingeleitet. Sie wollten | |
herausfinden, ob ich die operative Sicherheit gefährdet, ob ich | |
nachrichtendienstliche Informationen zum Feind getragen habe, und alle | |
möglichen anderen Dinge. Sie haben mich aus dem Scharfschützenteam | |
herausgeholt. Während meiner letzten zwei Monate im Irak war ich nicht mehr | |
in der Lage, mit meinen Freunden zusammen zu sein und meinen Job zu machen. | |
Am Ende haben sie entschieden, dass ich nichts Illegales getan habe. Aber | |
sie haben die Gesetze geändert. Jetzt musst du erst durch deine | |
Kommandokette gehen, bevor du etwas im Militär veröffentlichen darfst. Das | |
Gesetz ist auch wegen unseres Blogs geschaffen worden. | |
Würden Sie zurück in den Irak gehen, um Iraker zu treffen und mehr zu | |
verstehen? | |
Ich hoffe, dass ich eines Tages diese Gelegenheit haben werde. Aber ich | |
glaube, es wird eine lange Zeit vergehen, bis das möglich ist. Die | |
Vietnamveteranen gehen ständig zurück nach Vietnam, machen gemeinnützige | |
Programme, reisen. Die Kriege in Irak und Afghanistan haben eine andere | |
Dynamik. Da sind heute noch sehr viel religiöse und wirtschaftliche und | |
soziale Spannung, die erst gelöst werden müssen, bevor es für Amerikaner | |
sicher ist. Insbesondere für Kriegskämpfer wie mich, die so viel Schaden | |
und Zerstörung angerichtet haben. | |
Wie sind Sie nach Ihrer Rückkehr behandelt worden? | |
Nach Hause zu kommen war sehr schwierig. Ich hatte Posttraumatische | |
Stresssyndrome. Das war 2005, und es gab immer noch eine riesige | |
Unterstützung von George W. Bush – wegen des Irakkriegs. Wenn ich meine | |
Meinung über den Krieg äußerte, wurde ich Verräter genannt. Und manchmal | |
passiert das heute noch. Von Leuten in meinem Land und von anderen | |
Soldaten, die anders denken als ich. | |
Wie fühlt es sich an, Verräter genannt zu werden? | |
Mir tun die Leute leid, die so etwas sagen. Sie sind ignorant und denken | |
nicht kritisch über ihre eigene Politik und ihre Regierung nach. Wir | |
sollten unsere Regierung dafür zur Rechenschaft ziehen, was passiert ist. | |
Sind Sie geheilt? | |
Ich glaube nicht, dass ich da jemals drüber hinwegkomme. Ich habe eine | |
Menge Veteranenfreunde, mit denen ich Zeit verbringe. Wir reden. Und die | |
wohltätige Arbeit, so oft wie möglich draußen sein, das hilft mir. Es ist | |
viel besser, als es war. Aber ich weiß nicht, ob es jemals wirklich | |
weggehen wird. | |
Was sind ihre Symptome? | |
Ich spüre eine Menge Wut auf die Leute, die mich in den Irak geschickt | |
haben. Insbesondere die Bush-Regierung. Und ich habe große Schuld- und | |
Schamgefühle wegen des Schadens, den ich dort angerichtet habe. Das spüre | |
ich auf sehr viele verschiedene Arten. Albträume. Depressionen. Drogen. | |
Manchmal trinke ich auch sehr viel. Bei Lärm und in Gedränge bin ich extrem | |
schreckhaft. Ich bin nervös, habe Angstzustände. Manchmal arbeite ich zu | |
viel. Ich werde dann ein Workaholic und kann nicht aufhören. Weil es mich | |
ablenkt. | |
Heißt das, dass der Irakkrieg für Sie noch nicht beendet ist? | |
Das stimmt. | |
„American Sniper“ ist in den USA ein Riesenerfolg. Haben Sie eine Erklärung | |
dafür? | |
Wir haben eine seltsame Beziehung zum Krieg. In Amerika gibt es nicht viele | |
Möglichkeiten für Kids, eine Grenzüberschreitung zu erleben. Das macht den | |
Film attraktiv. Er hat viel Action und Spannung, und er macht Chris Kyle zu | |
dem Helden, der jeder gern wäre. | |
Wird dieser Film der US-Armee helfen, neue Rekruten zu finden? | |
Wenn ich über Kampfsituationen spreche, gibt es immer Leute, die begeistert | |
sind und unbedingt zum Militär wollen. Ich glaube, die Leute suchen nach | |
einer extremen Erfahrung. Ganz egal, wie schlecht der Film ist, er ist | |
trotzdem ein gutes Werkzeug, um Kids für das Militär zu rekrutieren. | |
Hat Ihr Land aus dem Irakkrieg – und aus den Lügen, die Sie da hingebracht | |
haben – etwas gelernt? | |
Ich würde nicht sagen, dass wir nichts gelernt haben. Das Land ist heute | |
kriegsskeptisch. Viele sind erschöpft von den letzten zwölf Jahren Konflikt | |
in Afghanistan und Irak. Während der militärisch-industrielle Komplex | |
Milliarden macht, geht es den durchschnittlichen Menschen in Amerika nicht | |
so gut. Dafür gibt es ein Bewusstsein. Auch wenn das nicht bis in die | |
Medien durchdringt. Außerdem haben unsere internationale Glaubwürdigkeit | |
und unsere Wirtschaft gelitten. Unsere nationale Sicherheit ist heute in | |
größerer Gefahr, als sie es war. Ich hoffe, dass wir erkennen, dass wir | |
sehr viel vorsichtiger sein müssen. Und dass wir alle friedlichen Lösungen | |
probieren müssen, bevor wir in einen Konflikt gehen. Denn wir können nicht | |
weiterhin solche Kriege haben. | |
25 Feb 2015 | |
## AUTOREN | |
Dorothea Hahn | |
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