| # taz.de -- Kommentar: Rüstung -ein Wahlkampfthema: Augen zu und durch | |
| > Weil im linken Lager die pazifistischen Gewissheiten schwinden hätte | |
| > Elisabeth Motschmann mit dem Rüstungsthema punkten können. Wie gesagt: | |
| > Hätte. | |
| Bild: Friedrich Lürßen (li) wird selbst von Friedensbürgermeister Jens Böhr… | |
| So ein Superthema – und die Herausforderin lässt’s einfach liegen. Mit | |
| ihrer Weigerung, den Besuch bei der heimischen Rüstungsindustrie in den | |
| Kontext des Wahlkampfs zu stellen, hat Elisabeth Motschmann (CDU) eine | |
| Chance vertan. | |
| Denn taktisch wäre sie hier ja gut positioniert gewesen: Zwar ist Nähe zu | |
| Rüstungskonzernen unpopulär. Aber sie lässt sich begründen. Und sie hat | |
| kein Glaubwürdigkeitsproblem – anders als das Festhalten an | |
| radikalpazifistischen Forderungen: Wenn Linke sich für Waffenlieferungen | |
| nach Kobane stark machen, in der SPD der Bürgerschaftspräsident den Mayor | |
| of Peace auffordert, mehr Stolz auf die heimische Industrie zu entwickeln | |
| und einige Grüne die Ukraine-Krise durch Nachrüsten entschärfen wollen, | |
| drohen Zivilklauseln zu gesetzgeberischer Folklore zu verkommen. | |
| Doch mit einem Auftritt als Friedrich Lürßens Sprechpuppe, die nicht | |
| problematisiert, dass Rheinmetalls Bestechungsgelder Griechenland | |
| unterhöhlt, und die nicht reflektiert, dass Bremer Konzerne sowohl Russland | |
| als auch die Ukraine aufgerüstet und mit Saudi-Arabien Waffendeals | |
| eingefädelt haben, als das dortige Regime mit den ISIS-Terroristen noch per | |
| Du war, also nach dem Motto Augen zu und durch – nein, so sind keine Wahlen | |
| zu gewinnen. | |
| 23 Feb 2015 | |
| ## AUTOREN | |
| Benno Schirrmeister | |
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