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# taz.de -- CSU-Verwandtenaffäre: Schmid zahlt Schadensersatz
> CSU-Politiker Georg Schmid hat seine Ehefrau jahrelang als Mitarbeiterin
> beschäftigt. Mit einer Zahlung von 450.000 Euro will er seine Chancen vor
> Gericht verbessern.
Bild: Will seine Chancen verbessern, Ex-CSU-Fraktionsvorsitzender Georg Schmid.
BERLIN/AUGSBURG dpa | Wenige Tage vor Beginn seines Prozesses am Montag
zahlt der in die Verwandtenaffäre des bayerischen Landtags verstrickte
frühere CSU-Fraktionsvorsitzende Georg Schmid bei der deutschen
Rentenversicherungsanstalt Schadenersatz. „Herr Schmid hat sich
entschlossen, eine Zahlung in Höhe von 450.000 Euro zu leisten, zur
Wiedergutmachung des entstandenen Schadens“, sagte Schmids Rechtsanwalt
Nikolaus Fackler der Welt.
Damit wolle Schmid seine Chancen vor Gericht zu verbessern. Am Donnerstag
war Schmids Ehefrau per Strafbefehl verurteilt worden. Gertrud Schmid war
im Zuge der Verwandtenaffäre angeklagt, weil sie ihrem Mann beim Betrug der
Sozialkassen geholfen haben soll. Sie erhielt wegen Beihilfe einen
Strafbefehl über insgesamt 13.200 Euro, wie ein Sprecher des Amtsgerichts
Ausburg am Donnerstag mitteilte.
Georg Schmid muss sich vom kommenden Montag an vor dem Amtsgericht in
Augsburg verantworten. Als Landtagsabgeordneter soll er seine Frau mehr als
zwei Jahrzehnte lang als Mitarbeiterin beschäftigt und auf Kosten des
Steuerzahlers bis zu 5.500 Euro pro Monat bezahlt haben. Da er seine Frau
als angeblich Selbstständige bezahlte, soll er so die Sozialkassen um
Beiträge von mindestens 340.000 Euro geprellt haben.
Der CSU-Politiker ist der prominenteste Fall in der Verwandtenaffäre des
bayerischen Landtags. Etliche Abgeordnete hatten jahrelang Ehepartner oder
Kinder weiterbeschäftigt, obwohl dies im Jahr 2000 eigentlich verboten
wurde. Sie nutzten eine Altfallregelung weiter.
27 Feb 2015
## TAGS
Bayerischer Landtag
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Georg Schmid
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