# taz.de -- Kritik an Australiens Flüchtlingspolitik: Abbott hat die Nase voll… | |
> Das Land verstößt gegen die Antifolterkonvention der UN, weil es | |
> Flüchtlinge auf Inseln einsperrt und auch Kinder interniert. Der Premier | |
> sieht das als humanitär an. | |
Bild: Flüchtlinge hinter einem doppelten Zaun in einem Auffanglager in Sydney. | |
SYDNEY afp | Die Vereinten Nationen haben Australien ein Mal mehr für seine | |
Flüchtlingspolitik scharf kritisiert, was Premierminister Tony Abbott zu | |
einer verärgerten Replik brachte. „Die Australier haben wirklich die Nase | |
voll von den Vorhaltungen der UNO. Wir haben die Boote gestoppt und damit | |
das Sterben auf dem Meer beendet“, sagte der Regierungschef am Montag vor | |
Journalisten. | |
Dass Canberra die Routen für den Menschenschmuggel - insbesondere aus | |
Indonesien - blockiert habe, sei „die humanitärste, ehrbarste und | |
erbarmungsvollste Sache, die wir machen konnten“. | |
Der UN-Folterbeauftragte geht in einem neuen Bericht für den | |
UN-Sicherheitsrat mit Australien hart ins Gericht. Der konservativen | |
Regierung wird darin vorgeworfen, sie verletzte die Antifolterkonvention | |
der Vereinten Nationen, indem sie Bootsflüchtlinge auf zwei kleine Inseln | |
bringe, Manus in Papua-Neuguinea und Nauru. Die Anschuldigungen, wonach die | |
Haftbedingungen unangemessen seien und auch weiter Kinder interniert | |
würden, seien „substanziell“. Auch tue Canberra nicht genug, um die | |
eskalierende Gewalt auf Manus zu beenden, heißt es in dem Bericht. | |
Nach den Worten von Daniel Webb vom Australischen Menschenrechtszentrum | |
bestätigt der UN-Bericht, dass Abbotts Regierung „grundlegende Standards“ | |
nicht erfülle, indem sie „Menschen auf unbestimmte Zeit unter | |
fürchterlichen Umständen auf einer fernen Insel wegsperrt“. | |
9 Mar 2015 | |
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