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# taz.de -- Kolumne Luft und Liebe: Klick, pling, ficken
> „Feministin“ klingt „ungebumst“, findet Carolin Kebekus. Ein Klassike…
> Man hört immer wieder, dass Feministinnen keinen Sex haben. Haha.
> Hahahaha.
Bild: Ob man es glaubt oder nicht: Angebote gibt es genug.
Das Argument der Ungeficktheit ist ein lustiges. Es findet sich in einem
Leserbrief, den ich zu einer meiner letzten Kolumnen bekommen habe. Ich
glaube, [1][die mit Pegida]. Bin nicht sicher. Egal. Folgender Inhalt:
„hallo margarete, nachdem ich ein bild von dir gesehen habe, ist mir klar,
warum du sowas schreibst. selten sowas ’hübsches‘ gesehen. auch eine art,
gewisse dinge im leben zu verarbeiten. wenn man schon keinen sex hat, dann
sollte man wenigstens davon schreiben:-)“
Ich hab die Mail aufgehoben, weil sie so schön knapp formuliert war. Andere
brauchen viel mehr Platz, um dasselbe zu sagen. Danke, lieber Wichsfried
oder wie du heißt, leider stand dein Name nicht unter der Mail.
Das Argument ist vielfach einsetzbar, bei Feministinnen und bei Frauen, die
über Sex schreiben oder ihre Meinung sagen. Ein Multi-Tool. Wenn man es ein
bisschen formalisiert, dann steht da: „Es gibt ein S (Subjekt), das ist
Element von U (Ungefickte Menschen). Weil S Element von U ist, macht S
Handlung A (sich äußern). A ist schlecht. Also: Shame on S, dass es Element
von U ist!“ Irgendwie so.
Das „Argument“, das ich vor allem deswegen so nenne, weil „Kackklischee“
ein Wort ist, das den Anschein eines fairen Diskurses trüben könnte, hat
auch seine ästhetische Seite. Carolin Kebekus, Komikerin, hat der
Süddeutschen Zeitung eines dieser [2][„Sagen Sie jetzt nichts“-Interviews]
gegeben, in dem sie dann aber doch irgendwie was gesagt hat, zumindest gab
es in dem Erklärtext dazu diesen Satz: „Eine Feministin sei sie aber
trotzdem nicht, sagt sie, das klinge ihr zu ’ungebumst‘.“ In einem
[3][anderen Interview] hat Kebekus auf die Frage, ob sie Feministin ist,
gesagt: „Das Wort klingt scheiße.“ In [4][noch]
[5][//www.youtube.com/watch?v=JWCWg1tdgyk:einem anderen] Interview hat sie
mal gesagt: „Ich finde, Emanze, das klingt so ekelhaft.“
## Wie erstrebenswert klingt denn „Bumsen"?
Okay, Emanze, ja, reimt sich auf Wanze und Landpomeranze. Tja nun. Bei
„Feministin“ aber höre ich das Schlechte nicht direkt raus. „Fisten“ h…
ich da, mit viel gutem Willen, aber „ungebumst“, ich weiß nicht. „Bumsen…
wiederum ist etwas, was mir dem bloßen Wortklang nach echt nicht
erstrebenswert scheint. Aber „Wortklang“ ist auch so ein Ding für sich.
„Deutschland“ klingt scheiße, und wir leben mittendrin.
Zurück zu Wichsfried. Gedankenexperiment! Stellen wir uns einen
ausgeglichenen Menschen vor, der regelmäßig von charmanten Menschen
bevögelt wird und auch ansonsten ein angenehmes Leben hat. Dieser Mensch
findet sich, sei es durch Zeitungslektüre, sei es durch Konversation, in
einer Auseinandersetzung wieder, in der das Gegenüber eine andere Meinung
vertritt. Wie wird dieser Mensch reagieren? Wird er auf den
sexualhormonellen Zustand des Gegenübers verweisen oder wird er seinen
Standpunkt vertreten? Wird er sein Gegenüber darauf prüfen, ob es als
Fickloch geeignet ist, oder wird er sich ihm argumentativ stellen?
Funfact, übrigens: Auch hässliche Frauen haben Sex. Es ist, egal wie man
als Frau aussieht, sehr, sehr leicht, an irgendeine Form von Sex mit
Männern zu kommen. Melden Sie sich als Frau bei einer beliebigen
Onlinedatingseite an. Klick, pling, ficken. Wirklich. Es ist kein
Geheimnis.
19 Mar 2015
## LINKS
[1] /!154110/
[2] http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/42852/Sagen-Sie-jetzt-nich…
[3] http://www.ksta.de/koeln/sinnfrage-caroline-kebekus-wie-hart-muessen-frauen…
[4] http://www.youtube.com/watch?v=JWCWg1tdgyk
[5] http://https
## AUTOREN
Margarete Stokowski
## TAGS
Sex
Feminismus
Luft und Liebe
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