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# taz.de -- Krieg gegen die Huthis: Konflikt im Jemen weitet sich aus
> Die USA betanken saudische Kampfjets. Der Iran schickt Kriegsschiffe vor
> Jemens Küste. Russland und Venezuela kritisieren einen Resolutionsentwurf
> des Sicherheitsrats.
Bild: Pro-Hadi-Kämpfer im Südjemen
WASHINGTON/BANDAR ABBAS/SANAA afp/rtr/dpa | Die USA haben mit der Betankung
saudiarabischer Kampfflugzeuge begonnen, die Ziele im Jemen angreifen. Wie
ein Pentagon-Sprecher am Mittwoch in Washington mitteilte, fand die erste
Betankung in der Luft durch ein US-Spezialflugzeug am Dienstagabend statt.
Künftig werde es täglich solche Einsätze geben. Der Sprecher des
US-Verteidigungsministeriums hob hervor, dass die Betankung nicht in
jemenitischem Luftraum stattfinde.
Die USA unterstützen den Kampf der von Saudi-Arabien angeführten
Militärkoalition gegen die schiitische Huthi-Miliz im Jemen mit
logistischer und geheimdienstlicher Hilfe. In Riad sind zwölf
US-Militärberater im Einsatz. Am 26. März hatten die USA zudem vor der
Küste des Jemen zwei abgestürzte saudiarabische Kampfpiloten aus dem Meer
gerettet. Die Besatzung eines Hubschraubers spürte die beiden Soldaten im
Golf von Aden auf und brachte sie in Sicherheit.
Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten vergangenen
Monat militärisch in den Konflikt im Jemen eingegriffen. Dort kämpft die
schiitische Huthi-Miliz gegen die Führung von Präsident Abd Rabbo Mansur
Hadi. Die internationale Militärallianz steht auf der Seite von Hadi, die
Huthi-Rebellen werden mutmaßlich von Ex-Präsident Ali Abdallah Saleh und
vom Iran unterstützt.
Dieser demonstriert indes Stärke. Ein iranischer Logistik-Kreuzer und ein
Kriegsschiff liefen am Mittwoch in der südiranischen Hafenstadt Bandar
Abbas in Richtung Horn von Afrika aus – und damit auch in die Nähe der
umkämpften südjemenitischen Hafenstadt Aden. Mit der Mission solle
allerdings nur die iranische Handelsmarine vor Piraterie geschützt werden,
sagte Marinekommandeur Habibullah Sadschari laut Nachrichtenagentur IRNA.
## Streit um UN-Resolution
US-Außenminister John Kerry hat vor dem Hintergrund der Jemen-Krise den
Verbündeten in der Region die Unterstützung seines Landes zugesichert. Er
tat dies mit besonderem Verweis auf die mutmaßliche Rolle des Iran: Die USA
seien sich durchaus bewusst, dass die Islamische Republik die
Huthi-Rebellen im Jemen unterstützte, sagte Kerry in einem Interview des
Senders PBS am Mittwoch. Die USA seien zwar nicht auf eine Konfrontation
aus. Sie würden aber zu Verbündeten und befreundeten Staaten stehen, die
sich durch Entscheidungen des Iran bedroht fühlten.
Die mit den USA über Kreuz liegenden Länder Russland und Venezuela haben
unterdessen Einwände gegen einen Resolutionsentwurf der Vereinten Nationen
zum Jemen erhoben. Der Beschluss würde verbieten, Waffen an die Führung der
schiitischen Huthi-Rebellen sowie Salih und dessen Sohn zu liefern.
Wie UN-Diplomaten am Mittwoch in New York berichteten, will Russland, dass
das Waffenembargo in der Resolution des Weltsicherheitsrats für alle
beteiligten Parteien im Jemen gilt. Sie solle bei den Luftangriffen auf die
Huthis auch „humanitäre Pausen“ ermöglichen. Der von Jordanien – einem
Verbündeten Saudi-Arabiens – vorgebrachte Entwurf werde von den
Schlüsselstaaten weiter diskutiert, sagten die Diplomaten.
9 Apr 2015
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