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# taz.de -- Flüchtlinge in Tröglitz: Landrat garantiert nicht für Sicherheit
> Die Polizei in Tröglitz will mit Kameras weitere Angriffe auf die
> Asylbewerberunterkunft verhindern. Der Landrat ist skeptisch, ob
> Flüchtlinge in der Stadt sicher sind.
Bild: Kann Videoüberwachung weitere Taten verhindern?
TRÖGLITZ epd/dpa | Nach dem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in
Tröglitz in Sachsen-Anhalt haben die Behörden Zweifel, ob sie die
Flüchtlinge ausreichend schützen können. Der zuständige Landrat des
Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), sagte der Hamburger Wochenzeitung Die
Zeit, er sei nicht sicher, dass Flüchtlinge in Tröglitz wirklich sicher
sein werden. „Dafür kann ich nicht garantieren.“
Ulrich hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, dass wegen des Brandes
zunächst nur zehn der 40 geplanten Asylbewerber in der Gemeinde bei Zeitz
untergebracht werden können. Für die anderen sollen Ausweichquartiere unter
anderem bei Privatleuten gesucht werden. Eine Unterbringung der Flüchtlinge
in größeren Städten lehnt der Landrat ab. „Dann haben die Rechten
gewonnen“, sagt er der Zeit.
Die Polizei will mit Hilfe von Videoüberwachung unterdessen weitere
Attacken auf die bei einem Brandanschlag beschädigte Asylbewerberunterkunft
verhindern. Mehrere Kameras erfassen das Geschehen vor Ort und übertragen
es zum Polizeirevier nach Weißenfels, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Dort werden die Bilder aufgezeichnet und 72 Stunden lang gespeichert. Die
Schutzmaßnahme ist zunächst auf sechs Monate beschränkt.
In dem ursprünglich vorgesehen Haus haben Unbekannte am vergangenen
Wochenende Feuer gelegt. Dabei war der gesamte Dachstuhl ausgebrannt. Der
2.700-Einwohner-Ort Tröglitz geriet bereits vor Wochen in die Schlagzeilen,
nachdem der frühere ehrenamtliche Ortsbürgermeister Markus Nierth wegen
Anfeindungen von Rechtsextremen von seinem Amt zurücktrat. NPD-Vertreter
machen seit Wochen Stimmung im Ort gegen die geplante
Flüchtlingsunterbringung.
9 Apr 2015
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