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> Der Name Aberto Alessi haftet wie ein hartnäckiger Fleck auf dem T-Shirt.
> Und de Maizière, der kommt so sauber daher. Der ist gut im Wegwischen.
Bild: Getroffen.
Lieber Schwul, diesen Armani habe ich schon mal irgendwo gesehen in einem
seiner engen Höschen, und, lieber Schwuler, diesen Versace, glaube ich,
auch. Viel fällt mir zu denen nicht ein. Deshalb hier ein paar Worte zu
einem, der auch so einen Namen hat und dafür sorgt, dass Dinge aussehen.
Wie Alberto Alessi aussieht, weiß ich allerdings nicht. Aber er hat mein
Leben verändert. Es ist schon ein wenig her, dass Einladungen zu einer
Hochzeit in meinem Leben noch ziemlich ungewöhnlich waren. Geheiratet haben
die anderen, wir doch nicht.
Und dann hat es doch einer getan. Und als ich ihn angerufen habe, um mich
zu beschweren, dass er von den Gästen verlangt in Anzug und Krawatte zu
erscheinen, wollte ich noch wissen, was er sich eigentlich wünscht zu
seiner Hochzeit. Da höre ich, wie seine – Verlobte sagt man da dann wohl –
durch den Raum brüllt: „Sag ihm, irgendwas vom Alessi!“
Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr. Und ich ärgere mich immer noch
regelmäßig über dieses Telefonat. Nicht weil es das Ende einer vielleicht
gar nicht so wunderbaren Freundschaft war, sondern weil ich mich seinerzeit
dabei ertappt habe, einen Satz zu denken, den man vielleicht nicht denken
sollte: „Er ist ja ganz nett, aber sie!“ Diesen Satz höre ich regelmäßig
und frage mich dann immer, warum ich noch nie, wirklich noch nie den Satz
gehört habe: „Sie ist ja ganz nett, aber er!“ Ich habe ihn auch noch nie
gesagt. Und immer wenn mir das einfällt, denke ich an Alberto Alessi.
Er ist wie ein Fleck auf meinem T-Shirt, den ich nicht einfach abstauben
kann, wie Puderzucker von der Hose, lieber Schwuler. Es ist einer dieser
Flecken, an denen ich regelmäßig rumschrubbe, mit dem Ergebnis, dass er
immer größer wird und auch nach einer 30-Grad-Wäsche in der Maschine nicht
weichen will.
## Geht einfach nicht weg
Vielleicht kennt das ja der eine oder die andere, die sich schon einmal
gefreut haben, vor einem wichtigen Termin noch ein wenig Zeit zu haben für
einen Kaffee in der nächsten Bude, und sich kurz darauf geärgert haben,
dass ein Milchspritzer auf dem sorgfältig ausgewählten Outfit gelandet ist.
Man kriegt so einen Fleck einfach nicht weg.
So etwas wünschte man auch mal einem wie Thomas de Maizière. Der Mann kommt
so sauber daher, dass es einem angst und bange wird. Da können noch so
viele Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa ersaufen, der Mann hat nicht den
kleinsten Fleck auf seinem Sakko. Oder ist er der einzige Mensch auf diesem
Globus, der es schafft, die unangenehmen Flecken wirklich spurenlos zu
beseitigen? Mit seinen Mitteln.
Abwehr, abhören, Schlepper jagen. Und wenn es sein muss, dann lässt er
Menschen in einem Land einkerkern, das als Staat schon lange nicht mehr
funktioniert. Und wenn dann immer noch ein kleiner Fleckenrand auf dem
Revers ist, dann schafft er es auch noch, die Vorratsdatenspeicherung als
Lösung für die Flüchtlingsproblematik zu präsentieren. Schon ist der Kerl
am ganzen Körper wieder sauber wie irgendwas von Alessi, wenn man es aus
dem Karton zieht.
23 Apr 2015
## AUTOREN
Andreas Rüttenauer
## TAGS
Gedöns
Thomas de Maizière
Flüchtlinge
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
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