# taz.de -- Juristische Schritte gegen Greenpeace: Shell will mehr Abstand | |
> Greenpeace protestiert spektakulär gegen Ölbohrungen in der Arktis. Shell | |
> will die Aktionen per Verwaltungsgerichtsbeschluss verhindern. | |
Bild: Solche Aktionen will Shell verhindern oder zumindest sehr teuer machen (P… | |
ANCHORAGE ap | Der Mineralölkonzern Shell versucht, [1][Protestaktionen der | |
Umweltschutzorganisation Greenpeace] juristisch auszubremsen. Die Firma | |
beantragte vor einem Bezirksgericht in Alaska, eine Schutzzone von 1000 | |
Metern um seine Schiffe und von 1500 Metern um Bohrinseln zu errichten. Das | |
solle [2][Greenpeace-Aktivisten daran hindern], sich selbst und | |
Shell-Mitarbeiter in Gefahr zu bringen, argumentierten Anwälte des Ölmultis | |
am Dienstag (Ortszeit). Greenpeace hielt dagegen, Shell wolle die Rechte | |
der Küstenwache und die Redefreiheit einschränken. | |
Shell möchte im Sommer im Tschuktschenmeer vor Alaska mit Probebohrungen | |
nach Öl suchen. [3][Greenpeace und andere Umweltgruppen lehnen das ab, weil | |
sie Schäden für die Umwelt befürchten]. Diese werde in der Nordpolregion | |
durch den fortschreitenden Klimawandel ohnehin schon stark in | |
Mitleidenschaft gezogen. | |
Shell verlangt, dass das Gericht eine einstweilige Verfügung erlässt. Dann | |
könnte der Konzern Greenpeace vor Zivil- und nicht vor Strafgerichten | |
verklagen. Shell-Anwalt Jeffery Leppo sagte, so solle etwa gegen Aktivisten | |
vorgegangen werden, die versuchen, Schiffe oder Plattformen der Firma zu | |
besetzen. Greenpeace-Leute waren im April auf eine Bohrinsel geklettert, | |
die Shell im Sommer im Nordpolarmeer einsetzen möchte. Leppo sagte, Shell | |
habe bereits knapp 6,4 Milliarden Euro für das Projekt ausgegeben. | |
## Bewusster Verstoß | |
Greenpeace-Anwalt Matthew Pawa argumentierte, Shell habe nicht dargelegt, | |
warum eine größere Sicherheitszone überhaupt nötig sei. Eine Vergrößerung | |
der von der Küstenwache geschützten Zonen von derzeit 500 Metern beschneide | |
das Recht der Umweltschützer auf Redefreiheit. | |
Die Kampagnenleiterin der Organisation, Mary Sweeters, erläuterte, | |
Greenpeace mache auf seine Ziele aufmerksam, indem es bewusst gegen Regeln | |
und Gesetze verstoße und Bilder solcher Aktionen über das Internet | |
verbreite. Das sei sehr wirkungsvoll, doch wenn Shell mit seinem Antrag | |
Erfolg habe, werde es kaum noch funktionieren. "Es würde unsere Arbeit sehr | |
schwierig machen, wahrscheinlich fast unmöglich", sagte sie. | |
Richterin Sharon Gleason kündigte eine Entscheidung binnen einer Woche an. | |
29 Apr 2015 | |
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