# taz.de -- Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt: „Das war mein letzter Fern… | |
> In der langen Nacht der „Zeit“ feiert die Wochenzeitung sich selbst, | |
> natürlich mit Herausgeber Helmut Schmidt und Chefredakteur Giovanni di | |
> Lorenzo. Die taz weiß schon, worüber sie reden. | |
Bild: Der eine greift zum Koffein, der andere zum Nikotin: Giovanni di Lorenzo … | |
Giovanni di Lorenzo: Herr Schmidt, wir haben ja schon einige eine | |
Zigaretten-Gespräche geführt. | |
Helmut Schmidt: Das ist richtig. (zündet sich eine Zigarette an) | |
Trotzdem wird es nie langweilig. Im Gegenteil! Sogar in der ARD sind die | |
Einschaltquoten historisch hoch, wenn Sie bei Maischberger sitzen. | |
Aber das war mein letzter Fernsehauftritt, letzte Woche bei Maischberger. | |
Wollen Sie den Deutschen das wirklich antun? | |
Ich bin inzwischen ein uralter Kerl. | |
Ach kommen Sie! | |
Wirklich. Der Medien-Trubel ist mir ein wenig zu viel. | |
Aber das wird sich wohl demnächst nicht ändern. Die meisten Deutschen | |
halten Sie schließlich für den bedeutendsten Kanzler der Nachkriegszeit. | |
Das halte ich für übertrieben. Außerdem werde auch ich irgendwann sterben. | |
Sagen Sie nicht so was! | |
… (schweigt und raucht) | |
Hallo? Überlegen Sie etwas? | |
Nein, haben Sie etwas gefragt? | |
Ich frage Sie als Ikone der Realpolitik: Was halten Sie, angesichts der | |
krisenhaften weltpolitischen Lage, für eine vertretbare realpolitische | |
Position? | |
Ich bin keine Ikone. | |
Darüber wollen wir jetzt nicht streiten. | |
Gut, wir wollen nicht streiten. (schweigt, zündet sich eine weitere | |
Menthol-Zigarette an) | |
Erinnern Sie sich noch an meine Frage? | |
Nein. Ging es um Weltpolitik? | |
Genau. Und darum, was Sie als Ikone der Realpolitik … | |
Ich bin keine Ikone. | |
Auf jeden Fall ging um Ihre Einschätzung zur Weltpolitik. | |
Als jemand, der den Krieg miterlebt hat, bin ich sehr am Frieden | |
interessiert. Aber man kann selbst immer nur im Rahmen seiner Möglichkeiten | |
handeln. Die Politik muss sich bewusst sein, dass ihre Möglichkeiten, | |
Tatsachen zu verändern, beschränkt sind. | |
(hustet) Ikone der Realpolitik, sag ich ja! (hustet) | |
Wie bitte? Das habe ich nicht verstanden. (beugt sich vor und fummelt an | |
seinem Hörgerät) | |
Herr Schmidt, womit kann man Ihnen eine Freude machen? | |
In meinem Alter bin ich wunschlos glücklich. Aber ich wünsche dem | |
Hamburg-Teil der Zeit zu seinem erste. Geburtstag alles Gute. | |
Di Lorenzo im Gespräch mit Schmidt: 18 Uhr, Thalia Theater, Alstertor 1. | |
„Zeit Online“ überträgt das Gespräch der beiden Männer [1][im Livestrea… | |
6 May 2015 | |
## LINKS | |
[1] http://www.zeit.de/hamburg/politik-wirtschaft/2015-05/helmut-schmidt-was-ic… | |
## AUTOREN | |
Katharina Schipkowski | |
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