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# taz.de -- tazlab-Ticker: „Was ne Hippiescheiße!“
> Taz-Leser beschimpfen taz-Redakteure – so hätte es sein sollen, es war
> eher umgekehrt. Die ernsten Veranstaltungen sind vorbei, jetzt läuft die
> Geburtstagsparty für die Genossenschaft.
Bild: Schrot und Doppelkorn: taz-Sportredakteur Andreas Rüttenauer als Biolade…
## 19.40 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Prost
Die ernsten Veranstaltungen sind zu Ende, niemand mag mehr diskutieren. So
auch das taz.de-Team. Wir verabschieden uns vom tazlab.
## 18.49 Uhr, Café Global: Nur noch Hass
Eine Frauenaktivistin beschwert sich über das Titelbild am Frauentag.
Fotoredakteurin Isabell Lott gibt zurück: Ich möchte mal wissen. wie man
Leute wie euch zufriedenstellen kann. Ein Zuschauer lobt die Veranstaltung,
taz-Redakteur Deniz Yücel entgegnget: Was ne Hippiescheiße!
## 18.44 Uhr, taz-Hausblog: Aussteigen ist lustvoll
Geld allein macht nicht glücklich. Das sehen viele so; Wer jedoch ganz
anders leben und wirtschaften will, muss nicht mal verzichten. Ein Ausstieg
aus dem „Immer-Weiter-So“ ist bereichernd, lustvoll und sozial. Die
ehemalige taz-Autorin Annette Jensen portraitiert alternative Projekte und
fordert, dass nach Jahrzehnten von materiellem Überfluss nun soziales
Wachstum folgen muss. [1][Mehr im taz-Hausblog.]
## 18.25 Uhr, Café Global: Liebe und Hass
Bei „Das große Schimpfen“ dürfen taz-Mitarbeiter beschimpft werden. Doch
was passiert: Bildungsredakteur Christian Füller wird gelobt. „Zum ersten
Mal“, sagt er. Ansonsten geht es irgendwie um Gauckk. Aber jetzt kommt auch
einer, der Füller anpisst – wegen Studiengebühren.
## 18.12 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Tok. Tok. Tok.
Jetzt ist das Schlagzeug beim Soundcheck dran. Eigentlich angenehm – im
Vergleich zu dem 25-köpfigen Blasorchester, das auch schon hier war.
## 17.51 Uhr, taz-Hausblog: Ein Bahnhof ist keine Atomrakete
Der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands, Winfried Kretschmann wird
nach seiner Anreise aus Baden-Württemberg mit tosendem Beifall im tazlab
begrüßt und lässt sich in einem Sessel auf der Bühne nieder. Über ein
kürzliches Treffen mit den Gegnern von S-21 weiß er zu erzählen: „Wir haben
wirklich völlig aneinander vorbeigeredet.“ Man könne die Debatte „um einen
Bahnhof nicht so aufladen, als ging´s um Atomraketen“. [2][Mehr im
taz-Hausblog.]
## 17.20 Uhr, taz-Hausblog: Gut, besser, Gemeinschaft
Eine Frau, die weiß wovon sie redet, erzählt vom gemeinsamen Wohnen. Davon
kann mensch halten, was er/sie will, spannend ist es allemal. Ein Bericht
über Lebensklugheit und die Lust am Ausprobieren. [3][Mehr im
taz-Hausblog.]
## 17.15 Uhr, Café Global: Schluss mit reden?
Lea Streisand will wissen, ob ihr noch irgendwer zuhören will: „Wir können
auch gleich zum entspannten Teil übergehen und uns nackt ausziehen und
tanzen.“ Was danach passiert ist, ist nicht bekannt.
## 17.05 Uhr, Garten: Schnell über Entschleunigung reden
Wegen Überfüllung wurde die Veranstaltung „Mehr freie Zeit, das wär's
doch!“ mit Sahra Wagenknecht und Hartmut Rosa auch fix in den sonnigen
Garten übertragen. Allerdings ohne Bild, rein akustisch. Während sich alle
Interessenten um ein imaginäres Podium versammelten, kam Grünen-Politiker
Hans Christian Ströbele neugierig vorbei, suchte nach den Vortragenden, sah
aber nichts und ließ sich dann in ein Gespräch mit dem amtierenden
taz-Aufsichtrat Johannes Rauschenberger und dem ehemaligen taz-Aufsichtsrat
Urs Müller-Plantenberg verwickeln. Es wurde munter über Lateinamerika, die
taz und die Schändlichkeit des jüngsten Inzest-Urteils des europäischen
Gerichtshofes für Menschenrechte diskutiert, während drinnen Prof. Hartmut
Rosa immer schneller über Entschleunigung sprach.
## 17.00 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Ami-Ökos
Ne schicke Kollegin kommt leger in roter Hose vorbei und berichtet über
Öko-Jobs mit Jerome Ringo. Leider war das Publikumsinteresse mager, aber
der Ami aus Louisiana überzeugend, was für amerikanische Verhältnisse schon
bemerkenswert ist – guckt man sich die Ökos in den Staaten an. Fazit von
Ringo: Deutschland ist ein prima Vorbild in Hinblick auf die Nutzung
regenerativer Energien. Über die Lage der deutschen Solarindustrie wurde
nicht gesprochen.
## 16.53 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Katzenjammer
Finden wir übrigens super, dass der Soundcheck von Barbara Panther für die
Party heute abend jetzt und in voller Lautstärke neben uns durchgeführt
wird. Aber ganz gut, wenn sie sich warmsingt, da stimmen noch nicht alle
Töne. Da hilft nur: Bundesligaschlusskonferenz mit Kopfhörer noch lauter
hören. Dortmund führt übrigens 2:1.
## 16.28 Uhr, überall: Wichtige Durchsage
Gong! Folgende Autos mögen bitte von der John-Foster-Dulles-Allee entfernt
werden: Ein schwarzer Volvo mit dem Kennzeichen B-AM 8338. Ein weißes …
Autor mit dem Kennzeichen GO-RQ 575. Ein Honda Jazz in rot mit VM-RS 318.
Ein silberner Renault 11 mit B-SE 6429, ein schwarzer BMW mit B-IQ 616 und
… das ging jetzt zu schnell zum Mitschreiben. Ach, einfach alle Autos bitte
umparken.
## 16.17 Uhr, Foyer: Lernen vom Internet
Julia Seeliger, 33, Starbloggerin, zum tazlab: „Guten Tag! Zu klären ist
der Begriff des 'guten Lebens'. Wer wie ich nicht an Burnouts oder einem
unglücklichen Arbeitsleben leiden muss, dem stellt sich da schon die Frage,
wohin dieses ganze Yoga-Meditation-Psychotherapie-Gerede eigentlich führen
soll. Von so manchem Freund der Innerlichkeit werde ich dann gern mal als
'unachtsam' hingestellt – dabei habe ich einfach verstanden, dass ich
manche Gespräche nicht mehr führen will - lernen vom Internet,
Filtersouveränität. Und am Ende hängt doch mehr am Geld, als man hier
vermuten würde. In diesem Sinne: Her mit dem guten Leben – für alle! Und
mit acht, neun Stunden Schlaf, Käsekuchen und Cola.
## 15.52 Uhr, taz-Hausblog: Pi-Pa-Piraten
Mit ADHS in eine bessere Welt – die Piratenpartei wird missverstanden.
Bericht über das Piratenpanel vom Mittag: Christopher Lauer und Co sind
eine große Chance für die Demokratie, sie scheitern jedoch im Umgang mit
traditionellen Medien. [4][Mehr im taz-Hausblog.]
## 15.42 Uhr, Foyer: Das Telefon schweigt
Andrea Kaden, Organisatorin des tazlab ist entspannt. „Mein Telefon hat
seit 2 Stunden nicht mehr geklingelt, es sieht so aus, als hätten wir was
richtig gemacht.“ „Und die Schlange vorm Grill ist auch angenehm kurz
mittlerweile“, ergänzt Willi Vogelpohl, Leiter des taz-Marketing.
## 15.42 Uhr, Auditorium: Käfighühner
„Hätte ich sie verhungern lassen sollen", rechtfertigt sich Kretschmann
dafür, dass er früher Käfighühner gefüttert hat. Weiter: "Oder hätte ich
meinem Schwiegervater sagen sollen, dass er nicht in den Urlaub fahren
kann? Einen gewissen Schuss Pragmatismus muss man schon mitbringen wenn man
in einer Familie lebt, genauso in der Politik.“
## 15.40 Uhr, Internet: Fotos im taz-Hausblog
Wer noch mehr Impressionen vom Kongress sehen will: Auf dem Hausblog gibt
es eine kleine, feine [5][Fotostrecke] mit den Bildern unseres Fotografen
Wolfgang Borrs.
## 15.30 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Anpfiff
So. Bundesliga. Das Tickerfenster wird jetzt etwas kleiner gezogen und ein
zweites mit einem obskuren russischen Livestream geöffnet, der von einem
LKW gefallen ist. Wir nennen es „Das gute Leben“.
## 15.25 Uhr, taz-Hausblog: Brutalité et espoir
Wie steht es um die Arabellion? Eine Zwischenbilanz der AktivistInnen in
zwei Stunden und drei Sprachen. [6][Mehr im taz-Hausblog.]
## 15.20 Uhr, Foyer: Kretschmanns Humor
„Kretschmann hat so einen Humor, den verstehen nur gelernte Schwaben“, sagt
Isabell Lott, Fotoredakteurin der taz und gelernte Schwäbin. „Ich hab zwei
Leute sagen hören, der wäre ein Provinzdepp“, erzählt sie. „Ich find den
Humor super.“ „Aber wenn er nicht so bräsig wäre, wäre er nicht
Ministerpräsident geworden“, erwidert ihr eine Kollegin. Da hat sie
vermutlich Recht. „Kretschmann hat so eine Bodenständigkeit, es war schön
zu sehen, dass er auch spontan souverän sein kann ohne dabei arrogant zu
sein“, meint Konny Gellenbeck, Leiterin der Genossenschaft. Insgesamt ist
sie begeistert vom tazlab, vor allem, weil so viele Leute unterschiedlicher
Generationen da sind.
## 15.11 Uhr, Raum K1: Die Farben des Sommers
Die Farben des Sommers werden auf dem Podium von [7][Mehr freie Zeit, das
wär's doch!] präsentiert. Sahra Wagenknecht im roten Kostüm sitzt neben
Hartmut Rosa (sic!) im blaukarierten Hemd.
## 15.05 Uhr, Auditorium: Überraschungsgast
Daniel Cohn-Bendit kommt als Überraschungsgast aufs Kretschmann-Podium.
Zwischen Reflexionen über das Wesen der Grünen sagt er auch: „Die
Klimafrage existiert im Wahlkampf in Frankreich nicht.“ Man kann nicht mit
der Apokalypse Politik machen. Und das ist ja das größte Problem der
Politik – die Leute zu mobilisieren für etwas, was in 20 Jahren ist.“
Schließlich seien die Klimaprobleme von heute die „Konsequenzen der
falschen Entscheidungen von vor 30 Jahren“.
## 15.03 Uhr, Spreeufer: Aufreger
Dokumentarfilmerin Karin Eissing regt sich über die tazlab-Veranstaltung
[8][Eine Alternative zu Hollywood?] auf. „Da wird eine prekäre
Ausgangssituation schlichtweg als positive Möglichkeit, Filmprojekte zu
realisieren, verkauft.“ taz-Grandseigneur und Schauspieler Helmut Höge
stimmt schmunzelnd zu.
## 14.59 Uhr, überall: Gong!
Gong! Wichtige Durchsage: Die Veranstaltung [9][Mehr freie Zeit, das wär's
doch!] ist superübervoll – klar, wenn Sahra Wagenknecht kommt. Für alle,
die nicht reingekommen sind, wurde eine praktische Lösung gefunden: Sie
wird nach draußen live übertragen.
## 14.58 Uhr, taz-Hausblog: Urban Gardening
Das Gemüse im Hochbeet ist im Aufruhr. Während Kräuter und Co. in der Sonne
entspannen, steht die lüsterne Lauchzwiebel am Straßenrand und wartet auf
Kundschaft. Offene Gärten in der Stadt: Dreckiges Gemüse oder das gute
Leben? Die Antwort im [10][taz-Hausblog].
## 14.47 Uhr, Raum K2: Carolin Emcke rockt
Die Veranstaltung „Wie wir begehren“ war klasse, sagt taz-Auslandsredakteur
Bernd Pickert. Man habe sie nach draußen verlegt, weil der Raum zu klein
war. Carolin hat beeindruckende Sachen aus ihrem Buch vorgelesen, zum
Beispiel von einer Hochzeit von Freunden, bei der es einen
Schwulen-Lesben-Tisch gab – sehr nah am Ausgang und an den Toiletten. Bei
Schwarzen oder Latinos hätte sich das niemand getraut. Sie sagte: „Wir
stellten uns vor, dass auch die anderen Gäste nach sexuellen Praktiken
sortiert worden waren.“ Da gab es die größten Lacher. Emcke meinte, sie
würde lieber als BVB-Fan charakterisiert werden, erzählt Tabea Hamperl, 29,
tazlab-Besucherin. Für das Publikum sei am spannendsten gewesen, wie Emcke
damit umgeht, in Ländern unterwegs zu sein, in denen Homosexualität nicht
akzeptiert wird - zumal es jetzt, seit das Buch erschienen ist, jeder
wissen könne.
## 14.35 Uhr, Restaurant Auster: Wie war's bei den Piraten?
Jakob, 21, als taz-Blogger im Einsatz, erzählt über das Panel „[11][Warum
sind die Piraten so cool?]“: „Es war sehr interessant. Große Diskussion
darüber, wie wenig die Grünen mit den Piraten klar kommen. Einige Zuschauer
meinten, es gäbe Parallelen zwischen beiden Parteien was die sozialen
Fragen angeht.“ Gestört hat ihn das Twittern nebenher. „Die Podiumsgäste
hatten die ganze Zeit eine gespaltene Aufmerksamkeit zwischen ihrem Handy
und der Diskussion. Liquid Democracy war ein großes Thema, das hat mir
einen ganz guten Einblick ins Thema gegeben. Aber die Diskussion war etwas
zu lang.“
## 14.20 Uhr, Auditorium: Die Scham-Schwaben
Die Stimmung ist heiter, als einer der Stargäste an diesem Tag die Bühne
des Auditoriums betritt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann setzt sich in die Mitte zwischen die taz-Redakteure Jan
Feddersen und Peter Unfried. Neben der Bühne: sein Personenschützer,
arm-verschränkt. „Wie viele aus Baden-Württemberg sitzen denn hier im
Saal?“, fragt Feddersen. Etwa ein Viertel des Publikums hebt, teils
zaghaft, die Hand. „Ich tippe auf mehr“, sagt Feddersen. „Der Rest sind
Scham-Schwaben.“ Lachen. Es kann losgehen.
## 14.10 Uhr, Foyer: Kretschmann wartet
Winfried Kretschmann steht in der Eingangshalle, umringt von einer kleinen
Entourage. Sie sind grade eben eingecheckt, obwohl das Gespräch mit ihm im
Auditorium schon seit zehn Minuten laufen sollte. Die Gruppe wartet
offenbar auf etwas oder jemanden. Während seine BegleiterInnen
telefonierend nervös in alle Richtungen schauen, steht Kretschmann ruhig da
und starrt minutenlang auf sein Handy. Die Welt um ihn herum scheint keine
Notiz von der Ankunft des grünen Stars zu nehmen, kaum jemand sieht in
seine Richtung, niemand sucht den Kontakt. Nun blickt der Ministerpräsident
wieder vom Handy hoch und fragend zu einem Begleiter. Endlich scheint klar,
wohin es jetzt gehen soll und die Gruppe setzt sich wieder in Bewegung.
## 13.39 Uhr, taz.de-Hauptquartier: Meckernde tazler
Typisch tazler: Immer müssen sie meckern! „Es ist viel zu voll. Und bisher
habe ich die angekündigten Alternativen noch nicht gelernt - mir scheint,
es gibt zum guten Leben mehr Fragen als Antworten“, sagt eine Mitarbeiterin
des taz-Berlinteils.
## 13.14 Uhr, taz-Hausblog: Warum öko allein das Leben nicht gut macht
„Heute sind wir immer noch weit weg davon, dass 20 Prozent der
Lebensmitteln bio sind”, sagt Thilo Bode, Leiter des gemeinnützigen
Lebensmittel-Verbraucherschutzvereins Foodwatch. Bode diskutierte mit dem
stellvertretenden taz-Chefredakteur Reiner Metzger im Raum K1 über
Ökosiegel und die Verbraucherdemokratie im Supermarkt. Der Fleisch-Konsum
müsse halbiert werden, fordert Bode. Für ihn bedeutet Öko lediglich eine
bestimmte Form der Agrikultur. „Die Nahrungsindustrie definiert Transparenz
ganz anderes als wir. Woher kommen die Früchte der Marmelade, wen sie als
bio kennzeichnet sind?“, fragt der Foodwatch-Chef weiter. Eine zentrales
Problem der Lebensmitteln-Industrie sei, dass es sehr schwer sei, die
Herkünfte der Zutaten und die ganze Verarbeitung bis zum fertigen Produkt
nachzuvollziehen. „Verbraucherpolitik ist keine Kuschelpolitik“, antwortet
Bode auf Metzgers Frage, zu Forderungen zum Verbot von bestimmten
Zusatzstoffen. „Nur weil man sich Bio ernährt, bewegt man sich in kein
Paradies.“ (mehr im [12][taz-Hausblog])
## 12.47 Uhr, im ganzen Haus: Mittagessen
Gong! Eine sonore Männerstimme erklärt das Büffet im Restaurant „Auster“
für eröffnet. Es gibt Hühnchen mit Zitronengras und Reis, Penne mit
Gemüsesauce sowie Schweinefleisch mit Linsen und Kartoffeln. Viele Leute
setzen sich in die Sonne, direkt an die Spree, wo die Touristen auf den
Ausflugsdampfern ihre Vorstellung vom guten Leben einlösen.
## 12.28 Uhr, Haupteingang: Ein rätselhaftes Transparent
Was ist denn das? Links vom Eingang hängt ein minzgrünes Transparent von
der Terrasse. „Vor dem guten Leben ist man nur noch auf dem Monde sicher“
steht in rosa Großbuchstaben drauf – ein passend zur Veranstaltung
geremixtes Hannah-Arendt-Zitat, aufgehängt von einer unbekannten Person.
Daneben stehen die Menschen Schlage am tazpresso-Wägelchen Schlange.
## 12.16 Uhr, Raum K2: Ost-West-Konflikt
Das Panel [13][No-go-Areas für Neonazis] entwickelt sich kurzzeitig zum
gegenseitigen Ost-West Bashing. Dass Mecklenburg-Vorpommern mal wieder als
Beispiel für Nazigegend gewählt wird, passt nicht allen. In Dortmund,
Duisburg usw. gebe es das doch auch. So gibt es gegenseitige
Beschuldigungen statt Überlegungen, wie man das Problem denn jetzt löst. Am
Ende kommt die Diskussion wieder in die Spur.
## 12.12 Uhr, taz-Hausblog: Häuser besetzen?
Morgensonne und Schrotflinten im Künstlerparadies. Über die
Stadtentwicklungsprojekte, Gentrifizierung und Freiräume in Berlin.
[14][Mehr im taz-Hausblog.]
## 12.01 Uhr, taz-Hausblog: Kuscheln mit Heidi
Eine Auftaktveranstaltung mit Wohlfühlcharakter: Das von taz-Redakteur
Gordon Repinski moderierte [15][Panel über den Sinn und Unsinn der
Entwicklungszusammenarbeit] mit Christiane Graefe (Zeit), Dirk Messner
(DIE) und Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) war durchgehend einer Meinung.
Die Debatte krankte zunehmend am Pauschalurteil des „Gutmenschentums“ und
das Publikum kuschelte fleißig mit. Reger Applaus für halbwarme Forderungen
nach „Global Governance“ und einem Aufbrechen der tradierten Rolle der Frau
in vielen afrikanischen Gesellschaften machten Wieczorek-Zeul an diesem
Morgen zur Sprecherin der Moralgesellschaft, der zu Recht per
Publikumskommentar die „Implementierung westlicher Wertvorstellungen“
vorgewurfen wurde. [16][Mehr im taz-Hausblog.]
## 11.25 Uhr, Auditorium: Skype-Gast aus Tunesien
Lina ben Mhenni schaut von der Leinwand ins Auditorium des HKW. Sie ist per
Skype zugeschaltet. Vergangenen Montag erst hatten sie Polizisten auf der
Straße zusammengeschlagen, ihre Teilnahme am taz-Kongress musste sie
deshalb absagen. „Wie ist dein Leben in Tunis, über ein Jahr nach der
Revolution? Besser?“, fragt taz-Redakteurin Doris Akrap. „Nein“, antwortet
die 27-Jährige auf Französisch. „Dass mich die ganze Welt kennt, schützt
mich nicht. Im Gegenteil. Ich werde von der Polizei auch sexuell
angegriffen, erhalte Morddrohungen auf meinem Blog.“ Sie redet wie vor
einem Jahr, als sie auf dem taz-Medienkongress zu Gast war: bestimmt und
leidenschaftlich. Aber die Hoffnung nach einem guten Leben scheint dennoch
einen Knacks bekommen zu haben.
## 11.06 Uhr, Dachterrasse: Ausweichstrategie
In Raum K3 passen 24 Leute, auf die Dachterrasse 240. Also wird die
Veranstaltung „Teilen, Tauschen, Schenken“ kurzerhand nach draußen verlegt,
passend zum schönsten Tag der Woche. In Liegestühlen und auf dem Boden
sitzen und stehen die Zuhörer in der Sonne und hören
Ex-Metro-Geschäftsführer Klaus Wiegandt, Umweltprofessor Niko Paech und
Kora Kristof vom Umweltbundesamt über Tauschringe, Erzeugergemeinschaften,
Carsharing zu.
## 10.42 Uhr, Raum K2: Wer besetzt ein Haus?
„Macht ihr mit, wenn wir Häuser besetzen?“, fragt eine Frau aus dem
Publikum mit grauem Schimmer im blonden Haar. Betretenes Schweigen auf dem
Podium. Nicht der favorisierte Weg der Diskutanten. Es brauche vielmehr
Ansprechpartner, einen „Raumbeauftragten“ vielleicht, an den sich Leute mit
einer Projektidee wenden können, fordert Daniela Brahm. [17][Mehr im
taz-Hausblog.]
## 10.13 Uhr, Raum K2: Das Baby ist aufgewacht
„Kinder nach oben“, sei die Devise gewesen, erzählt Andreas Krüger von
[18][Modulor Projekt.] Im obersten Stockwerk, wo früher der Fabrikchef saß,
sei jetzt ein Kindergarten. Das ganze Gelände ein Treffpunkt und Marktplatz
für unzählige Kreative, die hier teils auch arbeiten. Langweilig, findet
das Baby und spielt an Mutters Ohr rum. Der wird das bald zu lästig und sie
geht mit dem Krümel auf dem Arm am Podium vorbei und durch die Glastür
dahinter raus in die Morgensonne.
## 9.57 Uhr, tazlab-Büro: Ausverkauft!
Ausverkauft! Der Kongress ist ausverkauft! Doch wer unbedingt noch ins Haus
der Kulturen der Welt kommen will, muss die Hoffnung nicht aufgeben: Es
gibt noch die Chance, durch Rücklauferkarten reinzukommen. Und ansonsten
lädt der Tiergarten zu einem Aprilspaziergang.
## 9.48 Uhr, Auditorium: Ups!
Freudscher Versprecher vom Moderator: Frau Wieczorek-Zeul, obwohl sie
Entwicklungshilfeministerin waren, haben sich einige Länder gut entwickelt
… Ups!
## 9.25 Uhr, Raum K2: Das Baby schläft
„Wir sind kein Künstlerparadies“, sagt Daniela Brahm vom Berliner Projekt
[19][ExRotaprint] vorne auf dem Podium. Ein Baby schläft in seinem
Fahrradanhänger. Die rote Fahne wackelt, als die Mutter darum herumwerkelt
und behutsam eine Trinkflasche herausholt. Trotz der fröhlichen Morgensonne
60 Menschen sitzen und aus noch leicht verschlafenen Augen in Richtung
Podium lunzen.
## 9.21 Uhr, Auditorium: Das Unwort
Im Auditorium wird über den Sinn und Unsinn von Entwicklungshilfe
diskutiert. Viele sind wohl nur deswegen da, weil die Veranstaltungen über
„Stadt machen!“ und Ökolabel restlos überfüllt sind. Die hinteren Reihen
studieren das Tagesprogramm. Doch als Heidi Wieczorek-Zeul die Augen
verdreht, wird aufgedreht … Ist Gutmensch nur ein Unwort?!
## 9.11 Uhr, Dach: Fahrradunfall
Eine kleine Enttäuschung zum Beginn: Die Veranstaltung „Wie baue ich ein
Milchtütenbeet“ im Zelt auf dem Dach muss leider ausfallen. Robert Shaw vom
Projekt Prinzessinnengärten hat auf dem Weg zum HKW einen Fahrradunfall
gebau. Bald kommt Entwarnung: Es geht ihm gut.
## 9.05 Uhr, Foyer: Auftakt!
Der Kongress ist eröffnet! Mit leichter Verspätung begrüßen
taz-Chefredakteurin Ines Pohl, tazlab-Organisator Jan Feddersen und Bernd
Scherer vom Haus der Kulturen der Welt die bereits zahlreich vorhandenen
Gäste. Es geht schnell, denn schon fangen die ersten Veranstaltungen an.
tazlab-Tickerteam: Frauke Böger, Michael Brake, Jan Scheper – mit Dank an
die diversen Blogger des [20][taz-Hausblogs].
14 Apr 2012
## LINKS
[1] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/gut-leben-durch-einstieg-in-den-aus…
[2] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/kretschmann-bahnhof-ist-keine-atomr…
[3] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/gemeinsam-leben-oder-traut-euch/
[4] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/mit-adhs-in-eine-bessere-welt/
[5] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/die-schonsten-bilder-vom-taz-kongre…
[6] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/tunesien-agypten-und-syrien-drei-st…
[7] /programm/2012/tazlab/events/292.de.html
[8] /programm/2012/tazlab/events/237.de.html
[9] /programm/2012/tazlab/events/292.de.html
[10] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/prostitution-im-burgergarten/
[11] /programm/2012/tazlab/events/276.de.html
[12] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/warum-oko-allein-das-leben-nicht-g…
[13] /programm/2012/tazlab/events/279.de.html
[14] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/morgensonne-und-schrotflinten-im-k…
[15] /programm/2012/tazlab/events/235.de.html
[16] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/die-mauer-in-afrika/
[17] http://blogs.taz.de/hausblog/2012/04/14/morgensonne-und-schrotflinten-im-k…
[18] http://www.planetmodulor.de/
[19] http://www.exrotaprint.de/
[20] http://blogs.taz.de/hausblog/
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