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# taz.de -- Zahlen zu Armut und sozialer Ausgrenzung: 17,3 Millionen Menschen b…
> Mehr als jede fünfte Person gilt in Deutschland als von Armut oder
> sozialer Ausgrenzung bedroht. Das zeigen Daten, die sich aber auf 2021
> beziehen.
Bild: 6,1 Prozent der Bevölkerung waren im Jahr 2021 von materieller und sozia…
WIESBADEN epd/taz | Rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung bleibt nach
Berechnungen des Statistischen Bundesamtes [1][von Armut oder] sozialer
Ausgrenzung bedroht. Wie das Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte,
waren laut einer Erhebung aus dem Jahre 2022 gut 17,3 Millionen Menschen
betroffen. Das entsprach 20,9 Prozent der Bevölkerung. Nach der Erhebung
aus dem Jahre 2021 lag der Anteil bei 21 Prozent.
Die Zahlen von 2022 bedeuten allerdings nicht, dass sich die Quoten auch
tatsächlich auf dieses Jahr beziehen. 2022 ist lediglich das Jahr der
Befragung und die Befragten geben im Rückblick ihr Jahreseinkommen an. Die
Fragen zum Einkommen „beziehen sich auf das Vorjahr der Erhebung, in diesem
Falle also auf das Jahr 2021“, heißt es in der Mitteilung des Statistischen
Bundesamtes. Die Zeiten der hohen Inflation im Jahre 2022 sind also in den
Antworten nicht berücksichtigt.
Eine Person gilt in der Europäischen Union (EU) als von Armut oder sozialer
Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine von drei Bedingungen zutrifft:
Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, ihr Haushalt ist von
erheblicher materieller und sozialer Entbehrung betroffen, oder sie lebt in
einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.
Laut der Erhebung war demnach etwa jede siebte Person (12,2 Millionen
Menschen) [2][in Deutschland armutsgefährdet]. Eine Person gilt als
armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 Prozent des mittleren
Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Nach der Studie lag dieser
Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland mit Bezug auf
2021 nach Steuern und Sozialabgaben bei 1.250 Euro im Monat.
6,1 Prozent der Bevölkerung (5,1 Millionen Menschen) in Deutschland waren
laut der Erhebung von erheblicher materieller und sozialer Entbehrung
betroffen. Das bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen aufgrund von Geldnot
deutlich eingeschränkt waren. Die Betroffenen waren den Angaben nach zum
Beispiel nicht in der Lage, ihre Rechnungen für Miete, Hypotheken oder
Versorgungsleistungen zu bezahlen, eine einwöchige Urlaubsreise zu
finanzieren, abgewohnte Möbel zu ersetzen oder einmal im Monat im
Freundeskreis oder mit der Familie etwas essen oder trinken zu gehen.
9,7 Prozent der Bevölkerung unter 65 Jahren (6,1 Millionen Menschen) lebten
in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. Das heißt, die
Haushaltsmitglieder waren insgesamt sehr wenig oder nicht in den
Arbeitsmarkt eingebunden. Das wird laut Statistischem Bundesamt dann
konstatiert, wenn die Erwerbsbeteiligung der erwerbsfähigen
Haushaltsmitglieder im Alter von 18 bis 64 Jahren insgesamt weniger als 20
Prozent betrug. Das sei zum Beispiel der Fall gewesen, wenn in einem
Haushalt mit zwei Personen in dieser Altersgruppe eine Person überhaupt
nicht arbeitete und die andere insgesamt nur in vier von zwölf Monaten
erwerbstätig war.
16 May 2023
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