| # taz.de -- Verhandlungen über Atomvertrag: EU hält an Iran-Abkommen fest | |
| > Die EU-Staaten wollen auf Basis des Abkommens mit dem Iran verhandeln. | |
| > Wie sie mit wirtschaftlichen Sanktionen der USA umgehen wollen, ist | |
| > weiterhin unklar. | |
| Bild: Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif hat Grund zur Freude: D… | |
| Sofia rtr | Die 28 EU-Staaten wollen trotz des amerikanischen Ausstiegs am | |
| Atomabkommen mit Iran festhalten. „Alle in der EU teilen die Meinung, dass | |
| dieses Abkommen nicht vollkommen ist, aber dass wir in diesem Abkommen | |
| bleiben sollten“, sagte Kanzlerin Angela Merkel am Donnerstag vor Beginn | |
| des EU-Westbalkan-Gipfels in Sofia. Dies sei der Tenor des informellen | |
| Abendessens der 28 EU-Regierungschefs am Mittwochabend gewesen. Die | |
| Gespräche mit dem Iran über dessen Raketenprogramm oder seine Rolle in der | |
| Region sollten auf der Basis dieses Abkommen geführt werden. Ähnlich | |
| äußerten sich am Donnerstag Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und | |
| etliche andere EU-Regierungschefs. | |
| Macron sprach vom Ziel eines „erweiterten Abkommens“ mit Iran. Belgiens | |
| Ministerpräsident Charles Michel sprach von einer Enttäuschung über die | |
| US-Politik bei Themen wie Iran und Handel, weil Amerikaner und Europäer | |
| eigentlich gemeinsame Werte teilten. | |
| Ratspräsident Donald Tusk hatte die EU-Regierungen bereits am Mittwoch | |
| aufgefordert, am Atomabkommen mit Iran festzuhalten, solange Iran dies tue. | |
| „Das Abkommen ist gut für die globale Sicherheit“, hatte er vor dem | |
| EU-Westbalkan-Gipfel in Sofia gesagt. Bei dem informellen Abendessen am | |
| Mittwochabend hatten die 28 EU-Regierungschefs ihre Position bekräftigt. | |
| Zuvor hatten bereits die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und | |
| Großbritanniens mit ihrem iranischen Kollegen verhandelt. Am Donnerstag | |
| kamen Merkel, Macron und die britische Premierministerin Theresa May | |
| demonstrativ gemeinsam zum EU-Gipfel. | |
| Nach wie vor ungeklärt ist die Frage, wie die EU europäische Firmen gegen | |
| mögliche US-Sanktionen schützen kann. Die US-Regierung droht nach der | |
| Wiedereinführung amerikanischer Sanktionen gegen Iran auch Firmen aus | |
| Drittstaaten mit Strafen, wenn sie sich nicht an die US-Vorgaben halten. | |
| Dies kritisierte Macron in Sofia. Es gehe um die „wirtschaftliche | |
| Souveränität der EU“, die verteidigt werden müsse. Zwar würden Unternehmen | |
| selbst die Entscheidung treffen, ob sie sich mit Rücksicht auf ihr | |
| US-Geschäft aus dem Iran zurückzögen. So hatte etwa der französische | |
| Energiekonzern Total einen möglichen Rückzug angedeutet. Aber man müsse | |
| sich dennoch anschauen, wie man den Firmen helfen und sie möglicherweise | |
| entschädigen könne. | |
| 17 May 2018 | |
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