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# taz.de -- Statistik zu Frauenhäusern: Keine Kapazitäten, weiterhin Gewalt
> 2021 suchten weniger Frauen Schutz in Frauenhäusern. Nicht wegen weniger
> Gewalttaten, sondern wegen geringerer Kapazitäten in den
> Schutzeinrichtungen.
Bild: In einem Frauenhaus in Herne (Archivbild)
Berlin epd | Im vergangenen Jahr haben weniger Frauen Zuflucht in deutschen
Frauenhäusern gesucht. Eine Auswertung von knapp der Hälfte aller
Frauenhäuser habe ergeben, dass diese 6.431 Frauen aufgenommen hätten,
teilte der Verein Frauenhauskoordinierung am Dienstag in Berlin mit. Das
sei ein Rückgang um 183 Fälle im Vergleich zu 2020. Der Rückgang ist nach
Angaben des Vereins allerdings auf geringere Kapazitäten zurückzuführen,
[1][nicht auf weniger Gewalt.]
Die Polizei habe im Jahr 2021 sechs Prozent mehr Fälle häuslicher Gewalt
erfasst als 2020, darüber hinaus sei mit einer hohen Dunkelziffer zu
rechnen, hieß es. Es habe aber aufgrund von Hygienebeschränkungen wegen der
Coronapandemie weniger Plätze [2][in den Frauenhäusern] gegeben. Zudem gab
es Aufnahmestopps wegen Corona-Verdachtsfällen bei Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Corona habe auch die Außenkontakte von Gewalt [3][betroffener
Frauen] reduziert, was es schwieriger für sie gemacht habe, sich Hilfe zu
holen.
Seit 2010 steige auch die durchschnittliche Zeit, die Frauen in
Frauenhäusern verbringen. Dies sei darauf zurückzuführen, dass der Anteil
der Frauen mit komplexen und multiplen familiären Problemen tendenziell
steige. Dadurch nehme der Unterstützungsbedarf mehr Zeit in Anspruch. Zudem
fänden Frauen wegen des schwierigen Wohnungsmarkts schwerer eine Wohnung.
Fast drei Viertel der Bewohnerinnen von Frauenhäusern (72 Prozent) lebten
dort im vergangenen Jahr mit ihren minderjährigen Kindern. An der
Auswertung beteiligten sich nach Angaben des Vereins
Frauenhauskoordinierung 180 der 380 Frauenhäuser in Deutschland.
1 Nov 2022
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