| # taz.de -- Sicherheit im sozialen Netzwerk: Facebooks Kopfgeldstrategie | |
| > Facebook bezahlt Hacker seit kurzem für das Aufdecken von | |
| > Sicherheitslücken. Die Idee ist aber weder neu noch unumstritten. | |
| Bild: So löchrig wie Facebook? | |
| BERLIN taz | Wer es schafft, die Schutzmauern von Facebook zu durchbrechen, | |
| wird seit neuestem von dessen Betreibern belohnt. Über 40.000 US-Dollar hat | |
| das Unternehmen nach eigenen Angaben seit Ende Juli an Hacker gezahlt, die | |
| Sicherheitslücken im Netzwerk gefunden und gemeldet haben. Hinweisgeber | |
| erhalten mindestens 500 Dollar pro aufgedecktem Problem, schreibt | |
| Sicherheitschef Joe Sullivan im Facebook-Blog. "Für einen einzelnen | |
| wirklich guten Hinweis haben wir sogar bereits 5.000 Dollar gezahlt." | |
| Die Sicherheit von Facebook, vor allem die der privaten Daten von | |
| mittlerweile über 700 Millionen Nutzern, war in den vergangenen Jahren | |
| immer wieder Thema der öffentlichen Diskussion. Erst Mitte August hatte die | |
| Webaktivisten-Gruppe Anonymous in einem Youtube-Video zu einem Großangriff | |
| gegen das Netzwerk aufgerufen. | |
| Wer mit Facebooks sogenanntem Bug Bounty Programm Geld verdienen will, muss | |
| ein paar Bedingungen erfüllen. Fündige User dürfen die Lücke nicht | |
| öffentlich machen bis die Facebook-Betreiber auf den Hinweis reagiert | |
| haben. Nach Möglichkeit sollen sie Datenverluste und Verletzungen von | |
| Privatsphären vermeiden. Mit Usern aus 16 verschiedenen Ländern hat das | |
| Netzwerk laut Sullivan schon kooperiert. | |
| Wer allerdings in Staaten wie Kuba oder Libyen wohnt, die von den USA | |
| sanktioniert werden, kann nicht am Bug Bounty Programm teilnehmen. Außerdem | |
| gilt das Programm nur für Anwendungen, die direkt von Facebook stammen und | |
| nicht von den zahllosen anderen Anbietern, die das Netzwerk nutzen. | |
| ## Außergewöhnlicher Ansatz? | |
| Sicherheitschef Sullivan spricht von einem großartigen Programm, das | |
| bereits geholfen habe, die Sicherheit von Facebook zu verbessern. Die | |
| Electronic Frontier Foundation, die sich für Bürgerrechte im Internet | |
| einsetzt, lobte das Programm als außergewöhnlichen Ansatz. Doch trotz allen | |
| Zuspruchs, das Konzept ist weder neu noch umunstritten. | |
| Google bezahlt Hinweisgebern seit November Prämien. Knapp eine halbe | |
| Million US-Dollar hat der Suchmaschinengigant bereits an Belohnungen | |
| fließen lassen. Ohnehin wird mit aufgedeckten Sicherheitslücken im Netz | |
| reger Handel betrieben - sowohl legal als auch illegal. So kauft der | |
| IT-Konzern HP entsprechende Informationen von Hackern, um diese in seine | |
| Sicherheitssoftware einzubauen. | |
| Doch der Handel mit Informationen über Schlupflöcher stößt innerhalb der | |
| IT-Branche auch auf Ablehnung. So sagte Stephen Toulouse, | |
| Sicherheitsexperte bei Microsoft, in einem Interview mit dem Internetportal | |
| Softpedia: "Wir glauben nicht, dass es der beste Weg zum Schutz unserer | |
| Kunden ist, Geld für heikle Informationen anzubieten". Ohne die | |
| Fertigkeiten von Hackern geht es aber auch bei Microsoft nicht. Sie werden | |
| in Anspruch genommen, bevor der Softwarehersteller neue Produkte auf den | |
| Markt bringt, um mögliche Mängel zu beheben. | |
| 2 Sep 2011 | |
| ## AUTOREN | |
| Sebastian Fischer | |
| Felix Kartte | |
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