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# taz.de -- Rechtsextreme Demo in Fulda: Fackelmarsch der Neonazis
> Rechtsextreme instrumentalisieren die Toten der alliierten Bombenangriffe
> in Fulda. Am 16. Februar ist ein weiterer Fackelmarsch geplant.
Bild: Rechtsextreme greifen immer wieder gern zu den Fackeln (Archivbild, 2013)
Fulda taz | Kurz vor Jahresende gab es im osthessischen Fulda einen
Großeinsatz der Polizei. Der Grund war ein als Spontandemonstration
angemeldeter Aufmarsch der neonazistischen Kleinstpartei „Der III. Weg“
durch die Fuldaer Innenstadt am Sonntagabend. Etwa 20 Rechtsextreme aus dem
gesamten Bundesgebiet trugen ein Transparent mit der Parole „Besatzer raus
– damals wie heute“.
Der Aufmarsch in Fulda war der Abschluss eines mehrtägigen Fackelmarsches
der Neonazis unter dem Motto „Gedenktag für die Bombenopfer“. Damit wollen
die Rechtsextremen die Toten der alliierten Bombenangriffe im Zweiten
Weltkrieg für ihre rechte Propaganda instrumentalisieren. Allerdings
untersagte die Polizei einen Teil der geplanten Route durch das
Ausgehviertel von Fulda. „Der Weg an den ganzen Kneipen vorbei – das wäre
zu gefährlich gewesen“, erklärte ein Sprecher der Fuldaer Polizei
gegenüber der Fuldaer Zeitung.
Für den 16. Februar ruft „Der III. Weg“ erneut zu einem Fackelmarsch nach
Fulda und hat mit der Mobilisierung begonnen. In einem Aufruf wird Fulda
neben Dresden als „Opfer des alliierten Bombenterrors“ bezeichnet. In den
vergangenen Jahren gab es immer wieder Aufmärsche rechtsextremer Gruppen in
Städten, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurden.
Laut einer langjährigen Kennerin der linken Bewegung in Fulda, Karin M.,
die wegen Drohungen von rechts nicht ihren vollständigen Namen in der
Zeitung lesen will, war es nicht das erste Mal, dass Neonazis in der
osthessischen Region auftauchen. Bis 1989 gab es an Silvester in der Rhön
Aufmärsche der später verbotenen Wikingjugend. 1993 verlegten die Neonazis
den Gedenkmarsch zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess
kurzfristig nach Fulda.
1 Jan 2019
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Rechtstextreme
Der III. Weg
Propaganda
Rechtstextreme
Kandel
Schwerpunkt Hannibals Schattennetzwerk
Frankfurt/Main
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