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# taz.de -- Protestierende in Iran: Offenbar erstes Todesurteil
> Laut Justizbehörde hat ein Gericht in der Hauptstadt Teheran die
> Todesstrafe verhängt. Die verurteilte Person soll ein Regierungsgebäude
> angezündet haben.
Bild: Proteste nach dem Tod Mahsa Aminis
Teheran rtr/afp | Im Iran ist erstmals ein Todesurteil im Zusammenhang mit
den seit Wochen anhaltenden Protesten gegen die Führung des Landes verhängt
worden. Ein Gericht in der Hauptstadt Teheran habe die Todesstrafe
ausgesprochen, teilte die Justizbehörde am Sonntag im Internet mit. Die
verurteilte Person sei unter anderem schuldig befunden worden, ein
Regierungsgebäude angezündet, „die öffentliche Ordnung gestört“ und die
„nationale Sicherheit“ bedroht zu haben.
Die iranische Justiz hat mit [1][der Umsetzung der drakonischen Strafen,
die regierungsfeindlichen Demonstranten angedroht wurden, begonnen.] Zehn
Männer und eine Frau seien wegen der Tötung eines Mitglieds der
Basidsch-Milizen während einer Kundgebung am 3. November bei Teheran
angeklagt worden, berichtete die Nachrichtenagentur IRNA am Samstag. Ihnen
drohe die Todesstrafe.
Die der geistlichen Staatsspitze ergebene Miliz war zur Niederschlagung der
Proteste nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini eingesetzt worden. Die
Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte
Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie unangemessen gekleidet
gewesen sein soll.
[2][Die landesweit seit Wochen anhaltenden Kundgebungen gegen die Führung
der Islamischen Republik] hielten offenbar auch am Wochenende an. Im
vielgelesenen Twitter-Account 1500tasvir wurde ein Video veröffentlicht, in
dem angeblich nächtliche Proteste in der Küstenstadt Babolsar am Kaspischen
Meer zu sehen sind. Gezeigt wird, wie Benzinbomben auf einen
Basidsch-Stützpunkt geworfen werden.
Nach Angaben der in den USA ansässigen Menschenrechtsorganisation HRANA
sind bis Freitag 336 Demonstranten bei den Unruhen getötet worden, darunter
52 Minderjährige. 39 Angehörige der Sicherheitskräfte seien ebenfalls
getötet worden. Bislang seien fast 15.100 Menschen wegen der Proteste
[3][festgenommen worden], hieß es weiter.
13 Nov 2022
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