# taz.de -- Projekt vor der Küste Rügens: LNG-Terminal vorerst gestoppt | |
> Der Haushaltsausschuss des Bundestags bewilligt erst mal keine Mittel für | |
> das Projekt vor der Küste Rügens. Er fordert eine „weitergehende | |
> Prüfung“. | |
Bild: Proteste auf Rügen gegen die LNG-Terminals auf der Ostsee im März | |
BERLIN taz | Der umstrittene [1][Terminal für Flüssiggas (LNG) vor der | |
Küste Rügens] wird vorerst nicht gebaut. Der Haushaltsausschuss des | |
Bundestags stoppte am Mittwoch die Freigabe weiterer Mittel für den | |
[2][LNG]-Terminal etwa 5 Kilometer vor der Küste des Badeorts Sellin, den | |
Umweltverbände „das größte fossile Projekt Europas“ genannt hatten. | |
Der Bau der Anlandestelle für Flüssiggas müsse „einer weitergehenden | |
Prüfung unterzogen“ werden, „bevor die hierfür benötigten Mittel | |
freigegeben werden“, urteilte der Ausschuss. Weitere Gelder für die Planung | |
gebe es nur „unter Einbezug der vorgebrachten Interessen und Einwände der | |
[3][lokalen Akteure]“. Gleichzeitig genehmigte der Ausschuss Mehrbedarfe | |
für fünf weitere LNG-Terminals in Höhe von 669 Millionen Euro. Sie sollen | |
den Ausfall von russischem Gas wegen des Ukraine-Kriegs kompensieren. | |
Insgesamt belaufen sich die Kosten dafür inzwischen auf 8,2 Milliarden | |
Euro. Allein in diesem Jahr sollen weitere 1,5 Milliarden Euro dazukommen. | |
Man wolle nicht „übereilt Fakten schaffen“, sagte Grünen-Haushaltspolitik… | |
Sven-Christian Kindler zur taz. Der Standort Rügen sei wegen „der | |
Auswirkungen auf den Naturraum Ostsee, die Kosten und die grundsätzliche | |
Notwendigkeit“ fraglich. | |
Der Energiekonzern RWE hatte bislang eine 38 Kilometer lange Pipeline vom | |
Ostseehafen Lubmin zum Offshore-Terminal im Südosten Rügens geplant. Hier | |
sollten zwei Plattformen gebaut werden, an denen mehrere schwimmende | |
Flüssigerdgas-Terminals (FSRU) festmachen können. | |
In den FSRU wird das tiefgekühlte flüssige Erdgas aus den LNG-Tankern in | |
gasförmige Energie umgewandelt. Verbände und Lokalpolitik hatten das | |
Projekt auch kritisiert, weil es große Überkapazitäten bedeutet hätte. | |
30 Mar 2023 | |
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## AUTOREN | |
Kai Schöneberg | |
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