# taz.de -- Nahverkehr in der Coronakrise: ÖPNV braucht mehr Staatsgeld | |
> Busse und Bahnen fahren in der Pandemie mit weniger Fahrgästen. Die | |
> Branche rechnet 2021 mit einem Einnahmeverlust von 3,5 Milliarden Euro. | |
Bild: Finanzielle Verluste im ÖPNV: In der Coronakrise fahren viel weniger Men… | |
BERLIN taz | Die ÖPNV-Unternehmen fordern einen weiteren Zuschuss von 2 | |
Milliarden Euro von Bund und Ländern, um die Verluste aus der Coronakrise | |
auszugleichen. „Wir werden auch 2021 das Angebot voll aufrechterhalten, | |
aber wir werden mit erheblichen Verlusten zu rechnen haben“, sagte Oliver | |
Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen | |
(VDV), am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. | |
[1][Im Zuge der Coronakrise sind die Fahrgastzahlen im ÖPNV] massiv | |
eingebrochen. Im Frühjahr lag die Auslastung von Bussen und Bahnen | |
teilweise bei nur 20 Prozent. Zurzeit liegt sie nach Angaben des VDV | |
zwischen 50 und 60 Prozent. Um die Verluste durch den gesunkenen Verkauf | |
von Tickets auszugleichen, hatten der Bund und die Länder für die Branche | |
im Jahr 2020 [2][einen Rettungsschirm mit 5 Milliarden Euro] aufgespannt. | |
2019 lagen die Einnahmen der Branche bei 13,34 Milliarden Euro. | |
Angaben zu den Einkünften 2020 konnte der VDV noch nicht machen. Der | |
Verband weiß aber bereits, dass die im vergangenen Jahr aufgelaufenen | |
Verluste bei 3,5 Milliarden Euro liegen. Von den Mitteln aus dem | |
Rettungsschirm wurden 1,5 Milliarden ins erste Quartal 2021 übertragen. | |
„Wir kalkulieren für 2021 mit einem Verlust von 3,5 Milliarden Euro“, sagte | |
Wolff. | |
Abzüglich der bereits geflossenen 1,5 Milliarden Euro aus dem | |
Rettungsschirm benötigt die Branche nach Berechnungen des VDV deshalb einen | |
weiteren Zuschuss von 2 Milliarden Euro. Offenbar stehen die Zeichen gut, | |
dass das Geld lockergemacht wird. „Wir haben positive Signale von den | |
Ländern“, sagte Wolff. Auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) | |
habe das Thema auf der Agenda. | |
## Personalmangel in den Unternehmen | |
Nach wie vor brauchen die Verkehrsunternehmen [3][mehr | |
Mitarbeiter:innen]. „Wir suchen dringend Personal“, sagte VDV-Päsident | |
Ingo Wortmann. Über 76 Prozent der Unternehmen hätten 2020 mehr Personal | |
eingestellt als im Jahr davor. Der öffentliche Nahverkehr soll in den | |
kommenden Jahren massiv ausgebaut werden. | |
Der VDV will bald mit einer Kampagne für seine Angebote werben. „Wir müssen | |
kommunikativ den Weg aus der Coronakrise zum Klimawandel schaffen“, sagte | |
Wortmann. | |
4 Feb 2021 | |
## LINKS | |
[1] /Coronaschutz-im-Nahverkehr/!5741772 | |
[2] /Coronahilfen-von-Bund-und-Laendern/!5690096 | |
[3] /Personalmangel-im-Nahverkehr/!5600128 | |
## AUTOREN | |
Anja Krüger | |
## TAGS | |
Öffentlicher Nahverkehr | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
ÖPNV | |
Rettungsschirm | |
Rettungsschirm | |
Schwerpunkt Coronavirus | |
ÖPNV | |
ÖPNV | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Coronakrise trifft Verkehrsbetriebe: Mehr Hilfe für den ÖPNV | |
Für die Klimaziele müssten die Fahrgastzahlen verdoppelt werden, aber | |
aktuell bleiben sie wegen Corona niedrig. Jetzt werden die Länder aktiv. | |
Coronaschutz im Nahverkehr: Redeverbot in Bus und Bahn? | |
Bund und Länder beraten über Coronaschutz im ÖPNV. Verkehrsbetriebe halten | |
ein Sprechverbot für sinnvoll, um die Aerosolausbreitung zu verringern. | |
Preise für Busse und Bahnen ziehen an: Tickets werden vielerorts teurer | |
Die Coronakrise belastet Verkehrsunternehmen stark, weil Fahrgäste | |
ausbleiben. Manche reagieren mit neuen Tarifen auf den Trend zum | |
Homeoffice. | |
ÖPNV und Pandemie: Die tatenlose Deutsche Bahn | |
Züge und Busse sind wegen Corona derzeit meistens leer. Kein Wunder, denn | |
Bahn und Nahverkehrsbetreiber tun zu wenig für den Schutz der Reisenden. |