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# taz.de -- Nachrichten in der Coronakrise: Inzidenz klettert auf 840,3
> Das Robert Koch-Institut meldet rund 63.000 Corona-Neuinfektionen. Bund
> und Länder wollen bei ihrem Treffen über die Priorisierung von PCR-Tests
> beraten.
Bild: Wer bekommt bald noch einen PCR-Test? Darüber wollen Bund und Länder am…
## Intensivpatientenzahl steigt leicht
Kurz vor der Bund-Länder-Spitzenrunde steigen die Coronazahlen erneut stark
an. Das Robert Koch-Institut meldete am Montag 63.393 neue Fälle – nach
34.145 am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 840,3
nach 806,8 am Vortag. Die Zahl gibt an, wie viele Menschen sich innerhalb
einer Woche auf 100.000 Menschen mit dem Coronavirus infizieren. Das RKI
meldet zudem 28 neue Tote im Zusammenhang mit Corona. Am Wochenende
erfassen und melden die Gesundheitsämter aber in der Regel nicht alle
Werte. Am Sonntag war die Zahl der Corona-Intensivpatienten in
Krankenhäusern erstmals seit Wochen wieder leicht gestiegen – auf nun
2.398.
Der Expertenrat der Bundesregierung hatte die Politik in einer
Stellungnahme in der Nacht zu Sonntag aufgefordert, Vorbereitungen für
einen starken weiteren Anstieg der Neuinfektionen und eine wachsende Zahl
an Krankenhauspatienten zu treffen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach
(SPD) erwartet den Höhepunkt der Welle mit der hochansteckenden
Omikron-Virus-Variante etwa Mitte Februar mit möglicherweise mehr als
600.000 Neuinfektionen pro Tag. Unter den Bundesländern verzeichnet Hamburg
den höchsten Wert mit 1.535,9. Dann folgen Berlin mit 1.464,5 und Bremen
mit 1.387,8. Im Berliner Bezirk Mitte liegt die Sieben-Tage-Inzidenz sogar
bei 2.842,9. (rtr)
## Beratungen über PCR-Tests
Angesichts der raschen Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante
wollen Bund und Länder am Montag über die Corona-Schutzvorschriften beraten
(14.00 Uhr). Laut der Beschlussvorlage, die der Nachrichtenagentur AFP
vorab vorlag, sind keine Lockerungen der Coronarestriktionen vorgesehen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie mehrere Ministerpräsidenten hatten
bereits im Vorfeld entsprechenden Forderungen eine Absage erteilt. Wegen
[1][Engpässen bei PCR-Tests] sollen diese laut dem Beschlussvorschlag zudem
fortan prioritär für bestimmte Gruppen zur Verfügung stehen.
Vor der Videokonferenz mit Scholz besprechen sich die Regierungschefinnen
und -chefs der Länder separat (11.30 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz in
Deutschland steigt seit Tagen auf immer neue Höchststände. Am Sonntag hatte
der Wert erstmals die Marke von 800 überschritten. Die rasche Verbreitung
von Infektionen schlägt sich aber zumindest bislang nicht in einer erneut
steigenden Belastung der Intensivstationen der Krankenhäuser nieder. (afp)
## Familienministerin: Kitas und Schulen bei Priorisierung einbeziehen
Mit Blick auf eine mögliche Priorisierung von PCR-Tests auf das Coronavirus
hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) angemahnt, auch
Kindergärten und Schulen bevorzugt zu behandeln. Im RBB-Inforadio sagte sie
am Montag, sie halte es für richtig, bei knappen Verfügbarkeiten zu
priorisieren: „Zur kritischen Infrastruktur gehören die Krankenhäuser, aber
eben in einem nächsten Schritt auch Kitas und Schulen“. Diese seien Teil
eines wichtigen Systems, „das jetzt nicht in die Knie gehen darf“.
Spiegel begrüßte es, dass die Testung mit den kindgerechteren, sogenannten
„Lolli-Tests“ in Berlin ausgeweitet wurde. Neben der Impfkampagne müsse
auch das Testen in der Pandemiebekämpfung ein wichtiger Baustein bleiben.
Auf die Frage, ob die berufsbezogene Impfpflicht, die im März in Kraft
treten soll, auch für Beschäftigte in Schulen und Kitas gelten sollte,
sprach sich Spiegel für eine allgemeine Impfpflicht aus. „Ich hätte mir
gewünscht, dass andere Maßnahmen ausreichen, aber wir müssen feststellen,
wir sind mit der Impfquote nicht so weit wie andere Länder, und die
Ungeimpften bereiten uns große Sorge.“
Eine Verlängerung der Winterferien, wie sie etwa die Linksfraktion im
Berliner Abgeordnetenhaus fordert, lehnte Spiegel ab. Die gewohnte
Alltagsstruktur von Kindern und Jugendlichen solle nicht auf den Kopf
gestellt werden. „Der Kontakt mit Gleichaltrigen, aber auch einfach in
Schule und Kita gehen zu können und dieses regelmäßig zu haben, ist ein
wichtiger Anker der Stabilität in solch schwierigen Zeiten.“ (epd)
## Wüst bekräftigt Forderung nach Impfpflicht ab 18
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die
[2][Forderung nach einer Impfpflicht] ab 18 bekräftigt. Wenige Stunden vor
den Bund-Länder-Beratungen über den weiteren Kurs in der Coronapolitik
sagte der CDU-Politiker am Montag in Düsseldorf, bei den Älteren sei die
Impfquote etwa in NRW schon sehr hoch. Deshalb sei es wichtig, „dort
anzusetzen, wo wir noch nicht so stark durchimpft sind. Für mich wäre
richtig eine Impfpflicht ab 18.“
Wüst plädierte außerdem mit Blick auf die anstehenden Beratungen dafür,
„heute schon“ einen Weg zurück in die Normalität vorzubereiten. Für die
Zeit, wenn sicher sei, dass das Gesundheitssystem durch Omikron nicht
überlastet werde und die kritische Infrastruktur stabil bleibe, müsse eine
klare Exit-Strategie vorbereitet werden. „Die Menschen haben sich das
verdient“, sagte er.
Im ZDF-Morgenmagazin verteidigte Wüst die Entscheidung, dass Geboosterte
trotz möglicher Impfdurchbrüche bei Anwendung der 2G-plus-Regel keinen
aktuellen Test vorweisen müssen. Die Betroffenen seien in der Regel sehr
wenig infektiös und stellten für andere keine Gefahr dar. Der Schritt sei
außerdem „ein Anreiz für das Boostern“. Denn das Impfen sei der Weg raus
aus der Krise, zurück zur Normalität. „Wir kommen nur raus aus den
ständigen Wiederholungen von Lockdown und Lockerung, wenn mehr Menschen
geimpft sind.“ (dpa)
## März kann Einschränkungen in der Patientenversorgung bringen
Durchschnittlich 89 Prozent der Klinikbeschäftigten, die direkt mit
Patienten zu tun haben, sind mindestens zweimal gegen Corona geimpft. Das
hat eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ergeben, die
dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montag) vorliegt. Differenziert
nach Berufsgruppen sind die Impfquoten im Pflegedienst der Krankenhäuser
mit durchschnittlich 95 Prozent am höchsten. Bei der Intensivpflege beträgt
die Quote allerdings nur 87 Prozent. Die Impfquote bei den Ärzten liegt
genau auf dem Durchschnittswert von 89 Prozent.
Zwei Drittel der Krankenhäuser (66 Prozent) rechnen der Umfrage zufolge mit
Einschränkungen bei der Patientenversorgung, wenn ab 16. März ungeimpftes
Personal nicht mehr beschäftigt werden darf. 34 Prozent erwarten das nicht.
DKG-Chef Gerald Gaß sagte dem RND, die Zahlen zeigten eine „erfreulich
hohe“ Impfquote in den Kliniken. „Gleichzeitig wird aber auch deutlich,
dass durch die einrichtungsbezogene Impfpflicht dennoch Probleme auf die
Patientenversorgung zukommen können.“ (rtr)
## Weltweit mehr als 348 Millionen Ansteckungen
Weltweit haben sich bislang rund 348,32 Millionen Menschen nachweislich mit
dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis
offizieller Daten. Über 5,94 Millionen Menschen starben mit oder an dem
Virus, das erstmals im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan nachgewiesen
wurde. Die meisten Infektions- und Totenzahlen weisen die USA auf. Bei den
Ansteckungen folgen Indien und Brasilien. (rtr)
24 Jan 2022
## LINKS
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