| # taz.de -- Nachfolge für Theresa May: Hunt wird Johnsons Gegner | |
| > Die konservativen Tory-Abgeordneten stellen sich hinter den | |
| > Brexit-Hardliner Boris Johnson. Auch Außenminister Jeremy Hunt wird ins | |
| > Rennen geschickt. | |
| Bild: Müssen sich jetzt dem Votum der Parteimitglieder stellen: Jeremy Hunt un… | |
| London ap | Nachfolger der britischen Premierministerin Theresa May wird | |
| entweder Boris Johnson oder aber Jeremy Hunt. Der Brexit-Hardliner und | |
| [1][Favorit Johnson] erreichte die letzte Abstimmungsrunde der | |
| konservativen Abgeordneten am Donnerstag mit 160 von 313 Stimmen, hinter | |
| Außenminister Hunt stellten sich 77 Abgeordnete. In den Abstimmungen zuvor | |
| waren Innenminister Sajid Javid und Umweltminister Michael Gove | |
| ausgeschieden. | |
| Johnson und Hunt müssen sich nun dem Votum der 160.000 Parteimitglieder | |
| stellen. Der Gewinner wird Ende Juli Vorsitzender der Tories und | |
| Premierminister. Als Favorit geht Johnson in das Rennen, er war aus allen | |
| fünf Abstimmungsrunden – zu Beginn noch mit zehn Kandidaten – jeweils als | |
| Erster hervorgegangen. | |
| Er sei geehrt, mehr als die Hälfte aller Stimmen der konservativen | |
| Abgeordneten bekommen zu haben, [2][twitterte Johnson]. Er freue sich | |
| darauf, im Buhlen um die Stimmen der Parteimitglieder durch das Königreich | |
| zu reisen „und meinen Plan vorzustellen, den Brexit zu liefern, das Land zu | |
| einen, und eine hellere Zukunft für uns alle zu gestalten“. Hunt | |
| [3][erklärte via Twitter], im Rennen gegen Johnson der „Underdog“ | |
| (Außenseiter) zu sein, „aber in der Politik geschehen Überraschungen“. | |
| [4][May hatte ihren Rücktritt angekündigt], weil es ihr nicht gelungen war, | |
| die Parlamentarier von ihrem mit der Europäischen Union ausgehandelten | |
| Brexit-Abkommen zu überzeugen. Sie lehnten es dreimal ab. | |
| ## Weiterer Brexit-Aufschub in der EU unbeliebt | |
| Die EU-Kommission betonte mehrfach, dass sie die Vereinbarung auch mit | |
| einem neuen Regierungschef nicht abermals aufschnüren wolle. Diese Haltung | |
| betonte am Donnerstag noch einmal Irlands Ministerpräsident Leo Varadkar. | |
| Unter den verbleibenden EU-Mitgliedsstaaten gebe es „einen enormen | |
| Widerstand gegen einen weiteren Aufschub“ der Brexit-Frist vom 31. Oktober, | |
| sagte er. | |
| Als Brexit-Hardliner hat Johnson nicht ausgeschlossen, notfalls auch ohne | |
| Abkommen mit der EU im Herbst auszutreten. Hunt gilt als moderater. Er | |
| selbst hat sich klar gegen Johnson positioniert und als „ernsthaften“ | |
| Kandidaten beschrieben. Mit Blick auf den anstehenden Brexit hat er gesagt, | |
| für das Erreichen eines Abkommens mit der EU nochmals einen Aufschub des | |
| Austrittsdatums zu beantragen – allerdings solle der nur für kurze Zeit | |
| sein. | |
| Kritiker werfen beiden Kandidaten vor, keinen realistischen Plan zu haben. | |
| Der britische Finanzminister Philip Hammond warnte in einer Rede am | |
| Donnerstagabend laut Auszügen aus dem Manuskript, die entscheidende Frage | |
| an die Kandidaten sei nicht, was ihr Plan, sondern was ihr Plan B sei. Ein | |
| ungeordneter Brexit setze Großbritanniens Wohlstand aufs Spiel und werde | |
| der Wirtschaft des Landes dauerhaft schaden, warnte er. | |
| 21 Jun 2019 | |
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| [1] /Wahlkampf-in-Grossbritannien/!5600138 | |
| [2] https://twitter.com/BorisJohnson/status/1141757259762061312 | |
| [3] https://twitter.com/Jeremy_Hunt/status/1141758702913040384 | |
| [4] /Brexit-Desaster-in-Grossbritannien/!5597761 | |
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