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# taz.de -- Britischer Botschafter in den USA: Sir Kim Darroch tritt zurück
> Eine Zeitung hatte geleakte Mails des Botschafters veröffentlicht, in
> denen er die Trump-Regierung beleidigt. Jetzt zieht Darroch die
> Notbremse.
Bild: Hat jetzt nichts mehr zu lachen: Der britische Botschafter in den USA erk…
Berlin taz | Jetzt hat Sir Kim Darroch selbst die Notbremse gezogen: Am
Mittwoch erklärte der bisherige britische Botschafter in den USA seinen
sofortigen Rücktritt. Angesichts der „Vielzahl von Spekulationen rund um
meine Position und die Dauer meiner verbleibenden Amtszeit als Botschafter“
sei es seine Verantwortung, die Ernennung eines neuen Botschafters zu
ermöglichen.
Die britische Mail on Sunday hatte am vergangenen Wochenende eine Reihe
geleakter E-Mails des Botschafters veröffentlicht, in denen Darroch das
Weiße Haus und die Trump-Regierung als „unsicher“ und „unfähig“
bezeichnete. „Wir glauben nicht wirklich, dass diese Administration
wesentlich normaler, weniger dysfunktional, weniger unvorhersehbar, weniger
gespalten, weniger tollpatschig und weniger unfähig werden wird“, habe er
geschrieben.
US-Präsident Donald Trump hatte wütend reagiert. Darroch habe
Großbritannien „keinen guten Dienst erwiesen, so viel kann ich sagen“,
sagte Trump gleich am Sonntag zu Reportern. Später beschrieb er Darroch als
„sehr dummen Typen“ und „aufgeblasenen Narren“, kündigte an, mit ihm n…
mehr zu reden, und lud ihn von verschiedenen Abendterminen aus. Trump
sparte auch [1][Großbritanniens Premierministerin Theresa May] nicht aus.
Es sei gut, dass sie in ein paar Wochen zurücktrete.
Die britische Regierung hatte in ersten Reaktionen auf die veröffentlichten
E-Mails zwar erklärt, sie teile die Einschätzungen des Botschafters nicht,
gleichzeitig aber betont, es sei die Aufgabe von Diplomaten, offen
gegenüber dem Außenministerium ihre Einschätzungen zu äußern.
## Johnson nicht hinter Darroch
Möglicherweise gab nunmehr [2][der Kampf um die Nachfolge an der Spitze der
britischen Konservativen und das Amt des Premierministers] den Ausschlag
für Darrochs Rücktritt. Am Dienstagabend trafen sich die beiden
verbliebenen Kandidaten, der ehemalige Außenminister Boris Johnson und sein
Rivale, der amtierende Außenminister Jeremy Hunt, zum TV-Duell.
Während Hunt sich hinter den Botschafter stellte, weigerte sich Johnson,
auch nur mit einem Halbsatz zu versichern, dass Darroch im Amt bleiben
könne, wenn er Premierminister werden sollte. Johnson liegt in den Umfragen
deutlich vor Hunt.
May nannte Darrochs Rücktritt im Parlament am Mittwoch „sehr bedauerlich“.
Die Kritik an ihm sei „mehr als unfair und falsch“ gewesen, ihm gebühre
Dank für seinen „ehrenvollen und guten Dienst“. Auch
Labour-Oppositionsführer Jeremy Corbyn bedauerte Darrochs Rücktritt. Dieser
verdiene Dank für seine „erstklassige“ Arbeit.
10 Jul 2019
## LINKS
[1] /Kommentar-Brexit-Entwicklungen/!5594236
[2] /Grossbritanniens-Torys-waehlen-Premier/!5605761
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
USA
Großbritannien
Sir Kim Darroch
Boris Johnson
Theresa May
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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